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MhWe» WSse. «».w am Bahnhof anwesend. Berlik, 30. April. Ueber die Wirkung der Freilassung in Paris erhält die folgende Meldung: Die Freigebung Schnäbele's Befreit die öffentliche Meinung ersichtlich von einer ungeheuren Last, welchem- Gefühl alle Blätter Ausdruck geben. Flourens und Herbette Derben allgemein beglückwünscht. Nur die radi kalen Blätter setzen noch die Nörgelei fort, als ob die Freigebung Schnäbele's eine allzu magere Genugthuung wäre. Allgemein tritt die Forde rung auf, künftig die größte Vorsicht anzuwenden, um Deutschland «nicht zu neuen Streitigkeiten „Anlaß zu geben". Nach Meldungen aus Pagny wurde dort ein glänzender Empfang Schnäbele's uorbereitet. Paris, 30. April. Schnäbele ist hier an bekommen, er wird, wie verlautet, den nachge suchten Urlaub antreten. — Paris, 2. Mai. Der Polizeicommissar Schnäbele hat an den Herausgeber der „France" ein Schreiben gerichtet, in welchem er denselben ersuchte, von der angeregten Subscription für ein Ehrenlegionskreuz in Brillanten Abstand zu nehmen, da er Geschenke dieser Art weder an nehmen wolle, noch könne. Wie das „D. T." berichtet, stammt die Familie Schnäbele aus Deutschland. Die Groß eltern des jetzigen französischen Commissars wanderten aus Württemberg nach dem Elsaß ein, seine Großmutter war eine geborene Pulver müller aus Friedrichsthal bei Freudenthal im württembergischen Schwarzwald. London, 30. April. Verschiedene Morgen blätter geben ihrer Befriedigung über den fried lichen Ausgang des Zwischenfalls von Pagny Ausdruck und zollen der Friedensliebe des deutschen Kaisers ihre volle Anerkennung. Die „Morningpost" meint, die Großmuth des Kaisers trage dazu bei, zu zeigen, daß Frankreich mehr als je verpflichtet sei, seinem mächtigen Nachbar gegenüber eine loyale und gradsinnige Politik einzuschlagen. Der „Daily Telegraph" hofft, der Zwischenfall werde für die Sache des Friedens günstige Früchte tragen; derselbe sollte die Gemüther der Franzosen ein für alle Mal von dem Argwohn befreien, als ob Fürst Bis marck Frankreich provociren wolle. Nachdem Deutschland solche auffällige und hochherzige Beweise seines Wunsches gegeben, alle Anlässe von Streitigkeiten zu vermeiden, wäre das Mindeste, was Frankreich seinerseits thun könne, daß es sich der Erzeugung solcher Anlässe enthalte. Petersburg, 30. April. Wie die „Neue Zeit" erfährt, ist der im Reichsrathe eingebrachte Gesetzentwurf, betreffend die Erhebung einer Steuer von den für Reisen in's Ausland zu ertheilenden Pässen, dahin abgeändert, daß die Steuer 12 Creditrubel pro Person und Monat betragen soll. — Der Afrikareisende Junker wurde von der Kaiserin empfangen. Wie der „Köln. Ztg." aus Petersburg tele- graphirt wird, ist die Unsicherheit über das Ver bleiben des Ministers von Giers als beseitigt .zu erachten. Herr von Giers wird auch ferner hin das Auswärtige Ministerium leiten. Der König und die Königin von Italien sind am Sonnabend Mittag in Begleitung mehrerer Minister in Venedig angekommen und von der Bevölkerung festlich begrüßt worden. Am Sonntag fand die feierliche Enthüllung des Denkmals für Victor Emanuel auf der Riva degli Schiavoni statt. Madrid, 30. April. Nach einer amtlichen Depesche von den Suluinseln hat der Gouverneur Oberst Avalos mit einer aus 900 Mann be stehenden Truppenabtheilung die Aufständischen in Maiburg vollständig geschlagen, 2 mit Artillerie vertheidigte Erdbefestigungen derselben, wenn schon mit erheblichen Verlusten, genommen und Maiburg, unter Schonung des chinesischen Quartiers, nieder gebrannt. Die Aufständischen haben an Tobten und Verwundeten sehr große Verluste erlitten. bahnen versehene Gebiete, namentlich Sachsen unter v. die kleinere Karte umfaßt Belgien und Holland. Das Aufsuchen der Streckencoupons im Verzeichnisse wird durch die in der Karte bei den einzelnen Linien verzeichneten schwarzen Nummern erleichtert. Für die größeren durch gehenden Strecken sind besondere Coupons mit roth punktirten Linien und rothen Nummern angedeutet. Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 2. Mai. ES wurden ein Raub der Flammen: die Wohn häuser von Krause und Rühfert in Reichenau. — (Ein in Seitendorf entstandener Scheunen brand wurde im Entstehen gelöscht.) — Das Hau- der Wittwe Krahl zu Neudorf bei Nesch- Sachsen. Se. Majestät der König hat den Comman- Beur der 6. Infanterie-Brigade Nr. 64, General major von Minckwitz, zu Allerhüchstseinem General L I» 8uits ernannt. Die zuerst von dem „Rhein. Courier" gebrachte Mittheiluna , daß Se. Majestät der König dem nächst in EmS zur Cur eintreffen werde, ist dem Bernehmen nach vollständig unbegründet. Dagegen düchten Ihr« Kgl. Majestäten mit Sr. Kgl. Hoheit Lm» Prirqen Georg mit hoher Familie von Mflte Witz.—Beim Pferdebeschla gen wurde bescher Srubl zu Kirschau rin Bein Der 36jähnäe Steinbrecher Jacob dörfel ist in dem Zimmermaun'sckrn Stprckruche zu Pethan verunglückt und infolge Amputation eines zerschlagenen Beine» in Zittau gästorbpn. — Dem Pferdeknecht Günther in DrauseudSrf gingen die Pferde durch. Er wurde fortgeschleist und so verletzt, daß er bald darauf starb. Der Musikus Fischer in Ebersdorf wurde än demselben Tage, an welchem seine Frau gestorben, unterwegs wenige Schritte von dem Haufe durch Schlagfluß getödtet. Seit dem 24. April wird die 4jährige Tochter des MusikdirretorS Herbrig zu BeyerSdorf vermißt. — Die 7jähttze Tochter des Tagearbeiters Hültzel zu Gersdorf erlitt einen dreifachen Armbruch. — Zu Laut« bei Senftenberg wurde der GotteSkasten erbrochen und daraus 750 Mark in Staatspapierr» (inel. Coupons) gestohlen. — Die Frau des Schneiders Bürichen aus Lugau wurde zu KottbuS wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu 3 Jahren Gefäitz- niß und 3 Jahren Ehrverlust verurtheilt. — Zu Grünberg starb der vormalige, 91 Jahre alte Tuchfäbnkant Pilz. — Auf Hertigswalder und Sanpsdorfer Wege hat ein schändlicher Baumsrevlrr 8 junge Bäumchen abgeschnitten. — Die 21jähr. Magd Adler aus Schlegel wurde todt aus der Neisse gezogen. — Der 49jährige Armenhaus bewohner Bauer wurde zu Reichenau todt im Mühlgraben ausgefunden. — In der Spree Ki Grubschütz wurde der Leichnam eines neugeborenen Kindes gefunden. — Für Entdeckung Desjenigen, der in Cunewalde mehrmals Feuer angelegt, sind 400 M. Belohnung ausgesetzt. — Der Vorschuß- und Sparverein zu Baruth, der 235 Mitglieder zählt, hatte einen Umsatz von 197,405 Mk. 46 Pf. und einen Reingewinn von 57tf4 M. 39.Pf., so daß eine Dividende von 8 Procent gewährt werden konnte. — Das goldene Ehejubiläum feierte der Hausbesitzer Seipt in Josephsdorfbei Leutersdorf. — Herr Cantor Fischer in Zittau feierte sein 25jähriges Jubiläum als Cantor.— Die „Zeitung für das Meißner Hochland rc„" jetziger Redacteur und Herausgeber Herr Buch händler Mißbach, ist in diesen Tagen vor fünfzig Jahren als Probeblatt herausgegcben worden und bald darauf regelmäßig erschienen. — Die Wald arbeiter Rudolph aus Johnsdorf und Kohlert aus Waltersdorf erhielten für 50jährige Dienste als Waldarbeiter die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit. In derselben Weise wurden ausgezeichnet der Zeugarbeiter Michel, die Bleich arbeiter Weber und Israel und der Waaren- packer Müller in Ebersbach. Bautzen, 1. Mai. Am 1. Mai 1862 wurde der von den Provinzialständen des K. S. Mark- arafthum Oberlausitz zum Amtshauptmann in Bautzen erwählte und von Sr. Maj. dem Könige zu diesem Amte ernannte Herr von Salza und Lichtenau verpflichtet und in seine neue Stellung eingewiesen. Am heutigen Tage erfüllte sich daher eine Frist von 25 Jahren, innerhalb welcher Herr von Salza und Lichtenau, . welcher inzwischen durch das Vertrauen Sr. Maj. des Königs als Kreishauptmann an die Spitze der Provinzialregierung berufen worden war, zum Wohle und Segen des Vaterlandes in Bautzen und in der Oberlausitz eine erfolgreiche amtliche Thätigkeit entwickelt hat. Es konnte daher nicht überraschen, daß dieser schöne Fest- und ErinnH- ungstag von allen betheiliaten Kreisen mit Freuden dazu benutzt wurde, um dem hochverdienten Be amten die sympathischsten Beweise von Liebe und Verehrung entgegenzubringen. Und so gestaltete sich denn auch der 1. Mai 1887 zu einem wahän Festtage. Nachdem die Schüler de» evangelischen Seminars bereits am Morgen dem Gefeierten ein Ständchen gebracht, eröffnete der hochwÜrdiMe Bischof Vr. Bernert mit einer Deputation des Domkapitels die Reihe der Glückwünschendeii. Mit dem Schlage 11 Uhr erschienen, gefühlt vom Geh. Regierungsrathe von Crieaer«, die Mitglieder der Kgl. Kreishauptmannschaft (Ober- regicrungSrath von Tümpling, Oberkirchenrath vr. tdeol. Schmidt, RegierungSrath v. .Döring, Medicinalrath vr. Hesse und Regierungsassessor Frhr. v. Teubern) und die Amtshauptleute drs Regierungsbezirkes (Geh. RegirrungSrcflb von Thulau-Löbau, OberregierungSrath D. Zezschwitz- Kamenz, Amtshauptmann v. Boxber-i-Bantz-n und Amt-Hauptmann y. Schlieben-Zittau), «n dem hochverehrten Chef ihre Glückwünsche.dH» zubrinaen. Geh. Regierung-rach vCriegMl gab diesen Gefühlen aufrichtiger IHrehama-ck» einer warm empfundenen Ansprache Klusdeuck und überreichte dabei im Namm, der Erschienenen eine Glückwunsch« von einer kunstvoll ausaeführteu, «it d schen, Obrrlausttzer und v. Salza'schW hllenort in Schlesien, aus einige Zett als, jedenfalls einige Wochen und werden außer dem Gefolge der Allerhöchsten Herrschaften I noch mehrere Hofofficianten dahin commaudirt, da die Majestäten in der Regel größere Hoftafeln und sonstige Festlichkeiten stattflnden lassen, zu welchen wieder verschiedene Einladungen ergehen. Bischofswerda, 1. Mai. Auf Grund Allerhöchster Entschließung Sr. Majestät des Königs ist von dem Ministerium des Innern dem Gelbgießermeister Herrn Friedrich Adolf Lehmann hier in Anerkennung der Verdienste, welche sich derselbe als langjähriger Spritzenmeister um das Feuerlöschwesen der Stadt Bischofswerda erworben hat, das für Mitglieder der Feuerwehr gestiftete, am grün- und weißgestreiften Bande zu tragende Ehrenzeichen verliehen und heute durch den Herrn Bürgermeister Ritter rc. Sinz vor versammeltem Stadtrath nebst dem darüber ausgefertigten Decret feierlich überreicht worden. Bischofswerda. Prächtige Frühjahrs witterung, wie sie für die Entwickelung der Pflanzenwelt kaum günstiger gedacht werden kann, setzte sich die letzte Woche hindurch fort. Die Temperatur war verhältnißmäßig hoch, doch nicht gleichmäßig anhaltend; heiteres, sonniges Wetter wechselte mit stärkerer Bewölkung; Mittwoch und Donnerstag blieben hier ohne Niederschläge, an den anderen Tagen aber fiel Regen in reichlichen, doch nicht übergroßen Mengen. Gerade ein solcher Wechsel in den Wärme-, Bewölkungs- und Feuchtig- keitsverhältnissen, nicht fortdauernd warmes, sonniges Wetter ist erfahrungsgemäß dem Wachs- thum und Gedeihen der Pflanzen am förderlichsten, so lange hierbei gewisse Grenzen nicht überschritten werden und die Gegensätze nicht zu schroff auf treten. Die Witterung der vorigen Woche war demnach ganz dazu angethan, in der Natur ein reiches Leben zu entfalten, und so ist es von Tag zu Tag auf Feldern und Wiesen, in den Obst pflanzungen, den Weinbergen und den Gärten mehr und mehr Frühling geworden. An allen Tagen der vergangenen Woche sind aber auch in Sachsen bald in diesen, bald in jenen Gegenden ziemlich starke Gewitter aufgetreten. Dieser Um stand erinnert nun den Landmann daran, mit der Hagelversicherung, sofern sie bis jetzt noch unter blieben ist, ja nicht länger zu säumen. Bischofswerda. Bei dem Eintritt der wärmeren Jahreszeit sind auch wieder häufigere Gewitterentladungen zu erwarten. Wir wollen aus diesem Anlaß nicht versäumen, alle Besitzer von Gebäuden, an denen Blitzableiter angebracht sind, dringend daran zu mahnen, sich von der Leitungsfähigkeit bezw. Brauchbarkeit ihrer Blitz ableiter wieder zu überzeugen, da bekanntermaßen ein in der Leitung gestörter defecter Blitzableiter dem Gebäude nur schadet und besser dann über haupt nicht an demselben angebracht wäre. Während die Spitze eines beschädigten Blitzableiters ihre Anziehungskraft beibehalten, ist meist nur am Leitungsdraht der Defect, so daß also der Blitz vom Ableiter nach wie vor angezogen, aber nicht in die Erde geleitet wird, sondern in den meisten Fällen in die betreffende Baulichkeit fährt. Es liegt im eigensten Interesse aller jener Hausbesitzer, ihre Blitzableiter mindestens einmal des Jahres, und zwar am besten um die gegenwärtige Zeit, durch einen Sachverständigen auf ihre Leitungs fähigkeit prüfen zu lassen. — Das neue Hauptverzeichniß der Coupons für combinirbare Rundreisebillete, gültig vom 1. Mai ab, ist erschienen und kann für den billigen Preis von 50 Pf. bei den Ausgabestellen der sächs. Staatseisenbahnen in Dresden-Altstadt (böhmischer Bohnkof Flügel v) und Leivzig (Dresdner Bahnhof), ferner bei den Billetexpeoiti- onen der übrigen Bahnhöfe bezogen werden. Dem Hauptverzeichniß sind zwei UebersichtSkarten bei gegeben, die größere derselben umfaßt ganz waren kaum 20 Personen Mai ab wieder Schloß Sibylli d. den reizenden Fürstensih, aus , Virkung der FrühiahtS-Refidenz wählen. Der Aufenthalt N.-Z." die umfaßt jedenfalls einige Wochen und werden