Volltext Seite (XML)
ihre Pläne in - ite Kreise in Frankreich voll« Je ruhiger, verständiger die hen Auswärtigen Am««, je !«r wird. In der zweiten gedenkt sie zum/" n eme fast unm onst friedlich gesi ständig verwirrte. iutrrMi^iI ArbeitSquantum kein genügend vor« L'. Haltung des deutschen Auswärtigen Amks, je deutlicher der Wille von deutscher Seite sich zeigte, den Fall als Zwischenfall und als nichts weiter zu behandeln, desto heftiger zierte die französische Presse, die von Boulanger und seinen „Patrioten" beeinflußt oder geleitet wird. Die von Rochefort gegen Deutschland und gegen den maßvollen französischen Minister Flourens ge« führte Sprache überschreitet bei Weitem das Maaß des Erlaubten. Uebrigens bestreiten die Pariser Blätter entweder die Behauptung, daß Schnäbele auf deutschem Boden festgenommen worden, oder nehmen an, daß er von dem deutschen Agenten Gautsch hinterlistig dorthin gelockt wurde. In dm letzten Tagen sprach dse französische Presse fast übereinstimmend die feste Ueberzeugung aus, daß Deutschland, die stattgehabte Legung eines unerlaubten Hinterhaltes anerkennend, die sofortige Freilassung Schnäbeles anordnen werde. Einige Blätter suchten den Glauben za erregen, daß die deutsche Mäßigung auf auswärtige, namentlich russische Einwirkung zurückzuführen sei. Die französische Regierung erwartet sicher eine friedliche Verständigung, da die Minister Millaud und Granet, welche wegen des erwähnten Zwischenfalls von Algerien rasch nach Frankreich zurückkehren wollten, im Augenblick der Abreise auf diese Absicht wieder verzichteten. Alle englischen Parteien zollen dem von dem Schatzcanzler Goschen dem Parlament vor gelegten Budget, welches einen namhaften Ueber- schuß aufweist, rückhaltlose Anerkennung. Diese günstige Finanzwirthschaft erklärt sich leicht durch die Geringfügigkeit der englischen Heeresausgaben, welche letzteren sich in Zukunft jedoch vermehren dürften. Das britischeKriegsamt beschloß, wenigstens zwei Armeecorps soweit zu bringen, daß sie ohne Zeitverlust schlagfertig dastehen. Beide Corps zählen in runder Summe zusammen etwa 60,000 Combattanten. Die militärischen Autoritäten haben es sich während der letzten zwölf Monate viel Zeit und Mühe kosten lassen, diese Heeres- abtheiluug auf das Niveau ständiger Kriegs bereitschaft zu erheben, und wenn man dem in solchen Dingen doch kompetenten Urtheil eines so erprobten Kriegsmannes, wie General Lord Wolseley es ist, trauen darf, .so wäre die Lösung dieser Aufgabe bestens gelungen. Die von dem Unterstaatssecretär für Indien, Gorst, dem eng lischen Unterhause gegebene Versicherung, daß die.Truppen des Emirs von Afghanistan die aufrührerische Bewegung der Ghilzai-Bergstämme erfolgreich eingeschränkt hätten, steht im schroff sten Widerspruch mit den dem „Bureau Reuter" über Bombay gewordenen Privatnachrichten, welche die Läge des englischen Bundesgenossen als eine ganz verzweifelte darstellen. Für den neuen russischen Finanzminister ist es eine große Genugthuung, daß am. Diens tag in Petersburg allein auf die neue innere Ameihe Rußlands von 100 Millionen eine volle Milliarde gezeichnet wurde. Dieser Erfolg ist. um so höher ayzuschlagen, als in Petersburg sich noch immer das Gerücht von dem nahe be vorstehenden Rücktritt des friedlich gesinnten Staatsmannes Giers erhält und festzustehen, scheint, daß der bisherige russische Botschafter in Berlin, Graf Schuwalow, zum General- gouveicneur von Kaukasien ernannt werden und in Berlin.den kernstavischen Gesandten Nelidowzuin/ Nachfolger erhalten soll,/ Darüber, chb angesichts der weWtopäischen Lage die sorgst»m vorbeirmtte Action in Mittelasien vertagt werden soll, oder nicht, scheint selbst in den russischen, RMrrpng«-/ kreisen bis jetzt noch Unflarheix A,heMMch ' Ueber das Befindendesdeutschen Kronprinzen gehen von Ems die günstigsten Nachrichten rin, welche beweisen, daß entgegensetzende Sensations meldungen ausländischer, besonder« französischer Blatter vollständig" unbegrüiidet gewDst sistd. Die kronprinzltchc Familie gedttU noch etwa 14 Tage in EmS zu bleiben und sich alsdann nach Kissingen zu begeben, wo sie voraussichtlich Mit deut Prinz-Regenten von Baiern zasackckentreffen »Pird. In der zweiten Hälfte des Monats Jutti gedenkt sie zum RegierungS-Zubiläum derKönigin von England nach London zu reifen, der Krott- - Prinz äks officieller Vertreter des deutschen Kaisers. Der Reichstag hat sich, nachdem er noch Verschiedene Wählprüfungen erledigt hätte, vock -7/ April bis Ü. Mai vkrttlgt, weil in stltiämein Widerspruche zu dem großen stoch vorliegendes» i» CoMiMonG thätiMsß>仫Mder/„llrlck>b- Nur einyn Thesis» zugute kommt. ES »väre vielleicht möglich gewesen, einzelne Vorlagen von geringer Bedeutung sofort im Plenum zu,erörwn, indessen 'dürfte an den großen 6«eüteimen Vorlagen die dadurch etwa zu ersparende Zeit mehr al-doppelt eingebracht werden, weil die Einigung über die Struervorlagen, wie über den Nachtragsetat bereits in der Commission erfolgen w»rd, so daß die Plenardebatte wesentlich abgekürzt werden wird- Dazu kommt noch, daß man in den Militärischen Dingen wiederum zu einer gewissen Diskretion gegenüber den Aufklärungen seitens des KriegS- ministerS neuerdings allen Anlaß hat. Die Re gierung kann in Ruhe den Ergebnissen der Session entgegensehen, denn es gewinnt bereits den Anschein, daß es zu befriedigenden Verständigungen kommen wird. Berlin, 30. April. Die Budget-Commission des Reichstages genehmigte dje in dem, Nach trags-Etat für Casernen- und Lazarethbauten geforderten, bisher zurückgestellteo Posten, sowie die Forderung zur Erhöhung der Operations und Schlagfertigkeit der Armee durchweg nach der Regierungsvorlage. Die Budget-Commission genehmigte ferner die Forderung des Nachtrags- Etats für strategische Bahnen, sowie das An leihegesetz unverändert nach der Regierungs vorlage. Das preußische Abgeordnetenhaus überwies nach unerheblicher Debatte den Nachtragsetat an die Budgetcommission, nachdem der Finanzminister sich damit einverstanden erklärt hatte. Hierauf wurde die erste und zweite Lesung des Gesetz entwurfes über das Bergwerkseigenthum in den ehemals großherzoglich und landgräflich hessischen Gebietstheilen von Hessen und Nassau vorge nommen. Dann ward der Antrag Lassen, be treffend den Ersatz der 1864 im Kreise Sonder burg entstandenen Kriegsschäden abgelehnt und schließlich eine Reihe Petitionen im wesentlichen nach den Anträgen der Commission erledigt. Nächste Sitzung Donnerstag: Antrag von Minnigerode, betreffend die Erhöhung der Ge treidezölle. Berlin, 2. Mai. In der am 30. v. M. abgehaltenen Plenarsitzung genehmigte der Bundes- räth den Entwurf eines Gesetzes über' die Be steuerung des Branntweines mit den vor» den Ausschüssen für Zoll- und Steuerwesen, für Handel und Verkehr, für Jnstizwesen und für Rechnungswesen vorgeschlagcnen Abänderungen. Straßburg, 2. Mai. Die „Landeszeitung für Elsaß-Lothringen" veröffentlicht eine kaiserliche Verordnung, nach welcher die vierte Abtheilung des Ministeriums'(Verwaltung der Landwirth- schaft) aufgehoben und mit der dritten Abtheilung. (Finanzen u nd Domänen) verbunden wird. Ferner soll die Verwaltung von Gewerbe und öffentlichen Arbeiten mit der ersten Abtheilung (Inneres) verbunden werden. Dasselbe Blatt bezeichnet die beabsichtigte Verhängung des Kriegszustandes in den Reichslanden als jeder Begründung entbehrend. , In den untersten Classen der Elementarschulen in Posen ist mit Beginn des neuen Schuljahrs der Unterricht in der polnischen Sprachkaufgehoben. Mainz, 1. Mai. Das 3. Artillerie-Regi ment wird am Dienstag von hier auf die Pauer von 10 Wochen nach Metz verlegt, Um in der dortigen Garnison ein zu Schießübungen abrückendes ändere« Regiment zu ersetzen. Die Besatzung, per sehr wichtigen Platzes soll durch diese Maß regel in voller Stärke erhalten bleiben. - Berlin, 30. April. Officiell wird gemeldet: „Se. Majestät der Kaiser hat die Freilassung des französischen Polizei-Commissarius Schnäbel« zu verfügen geruht, weil festgestellt worden ist, daß Schnähele sich infolge einer mit dem dies seitigen Polizei beamten getroffenen amtlichen Verabredung nach der Stell« begebe» hatt^t-w» seine Verhaftung erfolgte. — Derartigen dienst lichen Ueberöinkommen ist die Natur einer Zusage freien Geleites beizulegen, da ohne eins solche Voraussetzung der laufende amtliche Brenz verkehr nicht aufrecht erhaltet» werden könnte?' Metz, 30. April. Der Poll Schnäbele ist auf Vcrsüguim deS Ün »jichtLts in Straßburg in Freiheit ge ünv mit dem Schnellzuge uck Mitte s lrrS und Novöant näch PagNY ab( Freilassungsordre traf um 9 Uhr l atte bis zur Abfahrt ganz ungehindert,/ist dn l ckhtihofSrestauration verkehrt und näbm dann Lsackcken mit deck Mtreter derÄeick iß Pagny, Warmbrunn,, seinen Pla Wagen de- ZstAs. D»e Abfahrt eri «o im Man muß liebe die bei en, nn ench in s und ohne KeseS BerrathstifterS erfolgen werde. Die Ent« "././. Z ." über die Fürsten Gortschatoff, die fort« ^eien der russischen Regierungsblätter sien feit langer Zeit den LandeSverrath "'ten wagte, ze Friedens- ... tzSW ng nicht Alle- ck Onmung ge- n glaubt, daß die Freilasshag ' i Form einet Genugthuun^filr e die Sicherheit der Bestrafung diese- BerrathstifterS erfolgen werde. Hüllungen der „Rordd. Allg. Zta. Orientpolitik des Fürsten Gortschako/ gesetzten Hetzereien der russischen Regierungsblätter geAst Deutschland und Oesterreich-Ungarn, die von französischen Beamten so eifrig betriebene Spionage im deutschen Nachbarlande, die geschäfts mäßige Organisation des LandeSverrath« im Grenzgebiete beweisen leider nur zu deutlich, daß Deutschland mit solchen Nachbarn nur im Frieden leben mnu, wenn eS bis an die Zähne bewaffnet bkEt. Diese freilich nicht sehr erbauliche Ueber- Mgung stimmte den deutschen Reichstag für den Nachtragsetat, der am Montag zur ersten Lesung kam, ziemlich günstig, trotzdem tue Gewißheit aus der Hand, lag, daß oie Mehrausgaben fürHeeres- zwecke sich höher belaufen, als die zunächst ge forderten 176 Millionen Mark. Nach einer nicht sehr erheblichen Debatte wurde der Nach- tragsctat nebst dem Anleihegesetz der Budget commission überwiesen und nach Erledigung mehrerer kleinerer Vorlagen der Reichstag bis zum 5. Mai vertagt. Die Budgetcommission hat inzwischen bereits sämmtliche Anforderungen genehmigt, welche eine Folge der beschlossenen Heeresverstärkung sind und zur Entgegennahme der für die einmaligen Ausgaben in Aussicht gestellten vertraulichen Mittheilungen der Regie rung einen Unterausschuß eingesetzt, in dem fünf Fraktionen vertreten sind. Der Bundesrath ist mit der Berathung der Branntweinsteuer so weit gekommen, daß der Reichstag sich bereits am 9. oder 10. Mai mit dieser Vorlage wird beschäf tigen können. Ueber die schwebenden Steuerfragen soll Fürst Bismarck mit den Nationalliberalen in freundlichster Weise verhandelt haben, trotzdem diese Parkei sich in der Kirchenfrage im preußischen Abgeordnetenhause seinen Wünschen widersetzte. Es machte dies weiter keinen Schaden, da die den Culturkampf beendende Kirchennvvelle immer noch mit 243 gegen 100 Stimmen angenommen wurde. Die „Kreuzzeitung" wüthet trotzdem in fast römischer Weise darüber, „daß die National liberalen es wagen durften, als verhätschelte Mittelpartei gegen eine Politik Propaganda zu machen, deren engen Zusammenhang mit seiner politischen Ehre und dem Einfluß Deutschlands in Europa der leitende Staatsmann am 21. d. in., derdeutbar unzweideutigsten Weise hervor gehoben hat. Seit einer Reihe von Jahren vollzieht sich im österreichischen Abgeordnetenhause die Budget- berathung unter heftigen Entladungen. Auch in diesem Jahre ist die Erledigung des Voranschlages al--die Hauptaufgabe der Session unter stür mischen Auseinandersetzung«» begonnen worden. Einen besonders tiefen Eindruck machte es dies mal, daß der Abgeordnete Ritter von Carneri, welcher seiner Zeit von den Deutschnationalen in Graz wegen seiner Lauheit in nationalen An- geKgSnheitkn bekämpft worden war, gleich am Ecktzang der Budgetdebatte ein sehr düsteres Bild von der Lage Oesterreichs entwarf. '' Er kündigte den Tag an, wo man entsetzt sein werde über den Zustand des entdeutschten Oesterreich. Ferner ries er der Regierung und ihren Parteien zu,, sie könnten Oesterreich nicht zusammenhätten, ' sondern nur zerstören. Nicht minder hefüg griffeu der Pole Hausner und der deutschböhmiM Ätz geordnete Plener die Finanzwirthschaft deSDm»istertz v. Dunajewski an. Den deutschböhmischen Kreisen bereitete übrigens der altbewährte Führer Schckeykal dadurch eine große Ueberraschung, da«-er in einem zu Leipa gehaltenen Vortrag den Vorschlag entwickelt«, de» Prager Landtag in' zwei nationale- CutirN zü theilen. Schmeykäl war sonst immer ' besvhdtt« mit Plener zusackmen gegangen; jetzt hak e? Sitten bedeutenden Schritt weiter gethan, eiiM Schritt, den selbst die Mitglieder des deEchen Clubs bisher nicht gewagt haben. "'M^eAennbar steht Italien vor einem ernsten FeldMin OstiAsrika, da der NeguS Johannes von Abtsflnstik Vell Führer Ras Alula mit Gnaden^ becktWi^MdthäUfbwnd der Letztere sich anschickt, die vvtt Keck-MkickiischeU General Saletta geplante WikdechesehUntz iäon Saati ckit Waffengewalt zu yiickmtt. Sälctta berlangte deshalb,' wie miS" Rom gemeldet Wird) die rasche Entsendung zweier weiterer Bätäillvne Frifantene und einer Anzahl Kanonen näch' Masfaüah. Dem Verlangen de«! Abgeordnete^ Naetcki, die italienische Regierung