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Inschrift selbst lautet: „Von neüen haben sie mich hergestelt, Dieweil sie gehn ins frische Feld. Mit dieser Hoffnung und mit der Zeit Erwartet mann die schöne Ausbeüt.“ An der Grenze von Fachwerk und massivem Teil wurde vor Jahren ein unschönes elektrisches Leitungsgestänge angebracht. Das große Sattel dach war früher mit Schiefer gedeckt und etwa in der Mitte von einer Gaupe mit Schleppdach durchbrochen. Neben dem Glockentürmchen saß früher nur ein Schornstein auf dem Dachfirst. Heute ist das Dach mit Kunststein gedeckt, die Schleppgaupe ist bei der Umdeckung entfernt worden, und auf dem Dachfirst flankieren zwei ungleiche Schornsteine das Glockentürmchen. Dieses sitzt dem Dachfirst nicht genau in der Mitte auf und zeigt ein ungleichseitiges Achteck als Querschnitt. Acht hölzerne Ständer durchziehen es von unten bis zur Traufe und sind im Oberteil durch bogig ausgeschnittene Bretter untereinander verbunden. Sein Unterteil ist vollständig mit Schiefer beschlagen, der Oberteil nur teil weise, während auf den vier Langseiten Brett-Jalousien die Schall löcher bedecken. Aus der Spitze des steilen, sich unten aber flacher aus schwingenden Zeltdächleins strebt eine Wetterfahne empor, die Schlägel und Eisen, die Jahreszahl 1834 und die Buchstaben AHG enthält. Ein Pfeil am kürzeren Ende der Wetterfahne zeigt die Windrichtung an. Im Jahre 1955 wurde das Türmchen durch Blitzschlag beschädigt, 1957 aber dank der Bemühung von Bürgermeisterin und Rat der Gemeinde wieder hergestellt. Das 1773 gegossene und 1818 umgegossene Bergglöckchen kann nun wieder den Tag ein- und ausläuten und zu Beerdigungen geläutet werden. Stattlich und volkstümlich-beschwingt zugleich mutet das 1786 er baute Huthaus von Beschert Glück Fdgr. an, das in Z u g einige hundert Meter östlich der Straße Freiberg—Brand am oberen Ende seiner nach der „Branddelle“ zu geschütteten Halde steht (Bleyl 1917, S. 127), (Bild 57). Der Geländeneigung entsprechend läuft die im Süden hohe Halde nach Norden beim Huthaus flach in das ursprüngliche Gelände aus. In das große massive Erdgeschoß führen mehrere, durch bogenförmige Stürze abgeschlossene Eingänge, die früher durch Doppeltüren mit fischgräten artigem Brettbeschlag verschließbar waren. Die zahlreichen Fenster waren mit Brettfensterläden versehen, die dem Erdgeschoß ursprünglich ein gefälliges Aussehen gaben. Auf dem Erdgeschoß ruht ein mächtiges Krüp pelwalmdach. Früher mit Schindeln, heute mit Schiefer gedeckt, hat es doch seine Aufbauten in alter Weise behalten. Beide Dachflächen werden symmetrisch und abwechslungsreich gegliedert durch eine fast über die ganze Dachfläche laufende Gaupe im unteren Dachgeschoß, vier ein fenstrige Gaupen im mittleren Dachgeschoß und zwei Gaupen im Spitz boden. Nur die Südseite hat im Osten noch je eine weitere Gaupe im mittleren Dachgeschoß und im Spitzboden erhalten. Der Ostgiebel ist in Fachwerk ausgebildet, der Westgiebel heute massiv. Dort war um 1900 eine Förderanlage über dem im Hause ausmündenden „Röschenschacht“ eingebaut. Dem damaligen Umbau fiel vielleicht auch in diesem Giebel