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Narkt- wozu k kalten d und er. pen »ier-mit >er. Herr- >dten- rrcasse indet. -n 2. rstand ußerte üttner S. r. loggen Thlr. > - -Pk. Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe» und Umgegend. Amtsblatt des Königlichen Verichtsamte» und -es Stadtralheo zu Kifchofswerda. Diese Jeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 12j Rgr. Inserate «erden nur bi« Dienstag und Kreikag früh 8 Uhr angenommen. 4. Sonnabend, den LL Januar j 1867. Eu«öscha«. In der Politik geht es oft zu wie bei der Be schauung eines Guckkastens. Neben der Ansicht von Paris, die man durch die Gläser sieht, befindet sich vielleicht ein Bild aus Egypten, neben diesem der große Brand von Hamburg; kurz, unsere Aufmerk samkeit muß vom Nordpol zum Südpol springen, weil — der Guckkastenmann die Bilder eben so und nicht anders aufgestellt hat. Die politischen Bilder der Zeitereignisse werden nun freilich von einer höheren Macht gruppirt, doch werden wir auch bei ihnen, wie bei jenen, genöthigt, von Schleswig-Holstein weg nach der Türkei zu schauen. Ersteres ist halb ver gessen, währenddem alle Welt jetzt annimmt, in der Türkei «inen neuen Kochheerd für Verwickelungen sehen zu müssen. Die Lage dieses Landes ist eine nicht beneidenswerthe. Man erinnert sich jetzt eines- thells auf einmal, daß doch die Türken nach Asien, wo sie hergekommen, und nicht nach Europa gehören. Die wichtigsten Provinzen werden revolutionär und zwingen den Sultan zu großen Ausgaben wiederum Ms Bajonettenwesen. Der Blutandrang nach dem Kopf des großen europäischen Körpers (dem Norden) hat sich, wie es scheint, völlig in die Beine, dem Süden, geworfen. In Candia wird immer noch rüstig fort gekämpft, da der Kampf durch großen Zuzug italie nischer und griechischer Freiwilliger, sowie Waffen zufuhr von ungenannt sein wollender mildthätiger Hand fortwährend genährt wird. Zuverlässiges er fahren wir hierbei nicht, soviel sicht aher fest, daß der Streit noch nicht beendet ist und die Unsicherheit im Innern des türkischen Reichs immer mehr zu- niaunt. Es fragt sich nun, was für ein Gesicht Europa hierzu macht. Auch hierin sind die einzelnen Regierungen sehr vorsichtig. Wenn das Wetter auch noch nickt da ist, so kann man doch aus dem Winde schließen, wo es hinaus will. Die Friedensliebe scheint nach Dem, was man bis jetzt gehört, mehr zu überwiegen. England, Frankreich, Oesterreich, Italien scheinen für Verbleib der Türkei zu stimmen, und rathen derselben kluge Nachgiebigkeit an, damit die Aufrechterhaltung des ottomanischen Reiches ermög- Zweiundzwanjlgster Jahrgang. licht werden kann. Rußland dagegen scheint es gern zu sehen, wenn die Türken ihre sieben Sachen dm Haremsweibern aufpacken, nach Asien gehen und an Rußland ein großes Stück Land abtreten. Doch wird dieser Ansicht, wie scheint, kein großer Nachdruck ver liehen, da wir hören, daß in Rußland nicht blos unter den Soldaten, sondern auch unter, den Corps- Commandanten umfängliche Beurlaubungen ertheilt worden sind. Vielleicht hat Rußland zuvor leise an den europäischen Puls gefühlt und gefunden, daß bei dieser Frage das Blut in den großen Hauptadern doch zu sehr in Wallung gerathen könnte. Wie die preußische Regierung vor dem Kriege möglichste Fürsorge für die gesunden Krieger traf, so thut sie jetzt ein Gleiches im Betreff der invalid Gewordmen und für die Hinterbliebenen der Ge fallenen. Jeder Offizier oder obere Militär-Beamte, der infolge des Krieges zu weiterem Dienst unfähig wurde, erhält eine jährliche Erhöhung der reglements mäßigen Pension um 100 Thaler, diejmigen aber, die unter dem Range eines Hauptmanns I. Elaste stehen, um das Doppelte. Verstümmelte und Er blindete erhalten außer dem Genannten noch eine besondere Erhöhung und zwar: bei Verlust eines Armes, Fußes oder einer Hand 200 Thaler, wenn sie aber beide Gliedmaßen verloren oder erblindeten, daß Doppelte. Diese Pensions-Erhöhungen können nicht durch ein richterliches Erkenntnis entzogen werden. Die Wittwen der Gefallenen oder während des Krieges im Felde verstorbenen Offiziere er halten im Kalle des Bedürfnisses und so lange sie im Wittwenstande verbleiben, neben der aus der Wittwencasse versicherten Pension eine Beihilfe au» Staatsmitteln und zwar: die der Generäle von -MO Thaler, die der Stabsoffiziere von 300, die der Hauptleute und Subaltern-Offiziere von 200 Thlr. jährlich. Für die Kinder der Offiziere und Militär- Beamten wird, ebenfalls im Falle des Bedürfnisses, eine Unterstützung bis zum 17. Lebensjahre und zwar für Söhne 50 Thlr., für Töchter 40 Thlr. jährlich gewährt. Nicht minder wird dabei auch für Wittwen und Waisen der gefallenen Unteroffiziere und Sol daten gesorgt. In Oesterreich scheint e» sich zu Hestern.