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500 29. Galvanische Ketten. Kathode occludirten Wasserstoff direct nachzuweisen. Zunächst wurde eine Accumulatorzelle, deren Gefäss aus einem passend ver schlossenen Argandcylinder bestand, geladen und dann ohne Unter brechung des Stromes und ohne dass Luft zutreten konnte, mit aus gekochtem, destillirtem Wasser so lange ausgewaschen, bis auch nach 12 stündigem Stehen der Elektroden im Waschwasser kein Strom mehr nachweisbar war. Dann wurde, ebenfalls unter Wasser, die Kathode in ein Verbrennungsrohr gebracht, das Wasser durch Kohlensäure verdrängt und das Rohr bis zum Schmelzen des Bleies erhitzt, worauf man die entweichenden Gase über Quecksilber und Kalilauge auffing. Die Mehrzahl der Versuche konnte nach dieser Methode nicht zu Ende geführt werden, weil das Rohr sprang. Die Wasserstoffmengen waren minimal (0,9 bis Iccm), auch nahm das Blei stets eine stumpfe, graue Farbe an, ein Beweis, dass Sauerstoff in den Apparat gedrungen war. Die Verff. suchten deshalb nach zuweisen, dass geschmolzenes Blei, durch welches Wasserstoff geleitet wird, dieses Gas occludirt (Graham’scIic Methode), wobei sie an nehmen, dass alsdann das Blei bei der bei gewöhnlicher Tempe ratur stattfindenden Elektrolyse diese Fähigkeit in noch höherem Maasse besitzen wird. Der occludirte Wasserstoff wurde dann ver brannt und als Wasser gewogen. Die complicirte Versuchsanord nung, die in der Abhandlung im Grundriss skizzirt ist, ist daselbst nachzusehen. Die Verff wandten bei dem einen Versuche 200 g Blei an und erhielten 0,0022 g Wasser, im anderen Falle entstanden bei Anwendung von 39,94 g Blei 0,0003 g Wasser. Danach betrug das Volumen des occludirten Wasserstoffs das 0,15- resp. 0,11 fache vom Volumen des Bleies. Sie halten demnach den Schluss für berechtigt, dass das Blei die Fähigkeit besitzt, Wasserstoff zu occlu- diren. Zugleich wurde noch eine Anzahl anderer Metalle auf die Fähigkeit, Wasserstoff zu occludiren, untersucht. Die folgende (abgekürzte) Tabelle enthält die für die einzelnen Metalle erhaltenen Resultate. Gewicht des ange wandten Metalles Absorb. Wasserstoff pro Volumeneinheit Palladium . . . .... H,15g 502,35 Platinschwamm .... 9,96 „ 29,95 .... 9,96 „ 15,37 .... 9,96 „ 12,13 n .... 9,96 „ 6,48 Platinmohr . . .... 9,24 „ 49,30 Gold .... 3,64 „ 46,32 .... 9,76 „ 37,31