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Violle. Snow. Ayrton u. Kilgour. Pringsheim. 373 erkennen. Kalium zeigte Linien bei Z — 0,840, 0,885, 0,950, 1,155 und 1,220 fi. Reicher an ultrarothen Linien sind die Spectren von Rubidium und Cäsium. Heun. W. E. Ayrton and H. Kilgour. The thermal emissivity of thin wires in air. Phil. Trans. London 183 A., 371—405, 1892-|-. Proc. Roy. Soc. 50, 166—172, 1892. Die Verff. haben die Energie gemessen, welche der durch einen in Luft horizontal ausgespannten Platindraht fliessende elek trische Strom haben muss, um eine bestimmte Temperaturdifferenz zwischen dem Drahte und der Umgebung aufrecht zu erhalten. Sie haben gefunden, dass die gesammte Wärmeabgabe des Drahtes (Strahlung, Leitung und Convection) pro Quadratcentimeter der Oberfläche mit abnehmendem Durchmesser des Drahtes wächst. Die Resultate sind in Tabellen niedergelegt. Die Durchmesser der benutzten Drähte variirten zwischen 0,031 und 0,356 mm. Ferner haben die Verff die Vertheilung der Temperatur an den Enden des Drahtes theoretisch berechnet. Pm. E. Pringsheim. Das KiRCHHOFF’sche Gesetz und die Strahlung der Gase. Wied. Ann. 45, 428—459, 1892. Die Versuche sollen zunächst die Frage entscheiden, ob Gase durch blosse Temperaturerhöhung, d. h. ohne gleichzeitige Chemi- luminescenz, zum Leuchten gebracht werden können. Zu diesem Zwecke wurden die Versuchskörper in ein Rohr von unglasirtem Porcellan gebracht, welches in einem Flammenofen heizbar ist. Auf einer Seite ist das Rohr durch eine aufgekittete Messingröhre ver längert und an beiden Enden durch planparallele Glasplatten ge schlossen. Ein seitlicher Stutzen des Messingrohres führt zu einem Vierweghalm, durch den man das Porcellanrohr abwechselnd mit einer Luftpumpe, einem Kohlensäureapparate oder einem mit Stick stoff gefüllten Gasometer in Verbindung setzen kann. Diese Vor richtung gestattete die spectroskopische Untersuchung des Inhaltes der Versuchsröhre bei verschiedenen Temperaturen. Die Resultate hat der Verf. in den folgenden Sätzen zusammengefasst: 1. Es giebt keine gasförmige Lichtquelle, welche den Be dingungen des KincHHOFF’schen Gesetzes entspricht. 2. Man kann glühende Gase herstellen, deren Temperatur unter 150° C. liegt. 3. Natronsalze können ohne begleitende Reductionsprocesse in Flammen nicht zum Leuchten gebracht werden.