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ALLGEMEINE ZEITSCHRIFT und 1.5. jedes MLonats. I. Jahrgang. Geschwindigkeit eintreten Spinnens im Allgemeinen Redaction und Administration: II., Kaiser Josefs-Strasse 37. Wissenschaftl.-BOjjiiläres Fachblatt für Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur mut verwandte Industrie-Zweige. Herausgegeben von PH. ZALUD u. S. FISCHER unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner und Industrieller. Abonnements-Preis excl. Postporto: Ganzjährig 6 fl. — 1- Mark Halbjährig 3 „ = 6 r Preis eines Exemplares 30 kr. ö. W. 60 Pfennige. Wien, am 1. Mai 1879 schlingen, bevor sie aneinander vorbeischlüpfen, und. das Resultat würde ein mangelhaftes Gespinnst sein, das bald stärkere, bald schwächere Stellen zeigt, abgesehen davon, dass beim Spinnen selbst aussergewöhnlich viel Faden reissen, oder richtiger ge sagt, auseinander schlüpfen: mithin würde also Qualität und Quantität. des Gespinnstes viel zu wünschen übrig lassen und ausserdem viel Material in den Abfall kommen. Nimmt man nun aber den umgekehrten Fall an, würden also die Windungen und Verschlingungen der einzelnen Fasern, hervorgebracht durch eine zu grosse Geschwindigkeit der Spindel, zu schnell vor sich gehen und würde demzufolge den einzelnen Fasern gleichsam nicht Zeit gelassen «ein, anein ander vorbei zu gehen, sondern sich vor der Zeit umfassen, so tritt die Umschlingung in den Vordergrund, die Verschiebung hört zu früh auf und der Faden dreht sich fest, reisst auch bevor der Wagen der Maschine vollständig ausgelaufen ist und das Gespinnst wird spröde und verliert seine Elasticität. Um nun diese beiden hier angeführten Uebelständc. zu umgehen, ist es nöthig, dass man der einen."oder der anderen Mani pulation den Vorzug geben kann, je nachdem es die Beschaffen heit dos Rohmaterials in Bezug auf Länge und Kräuselung verlangt, uittl zwar so, dass diese zweite Spindelgeschwindig keit, welche unmittelbar nach Stillstand des Lieferungs- Cylinders eintritt, bei vollendetem Wagenausgang in die dritte übergeht, oder aber entweder früher oder später. Der letztere Fall an und für sich kommt wohl selten vor, wohl aber ist es nöthig, den ersteren der beiden letzten Fälle je nach Er forderniss eintreten zu lassen. Nach vollendetem Wagenausgang hört die Verschiebung der Fasern auf und es ist nur nöthig, zur endgiltigen Befestigung der bereits stattgehabten Ver schlingungen der Fasern die dritte zu lassen, wodurch der Process des wesentlich beschleunigt wird. Wie schon vorhin bemerkt, Inseraten -Tarif. Die dreispaltige Petitzeile oder deren Raum 15 kr. 30 Pf. Bei sechsmaliger Einschaltung 20 0[ 0 „ zwölfmaliger „ 300/q Nachlass. Beilagen nach Uebereinkoramen. Stellen - Gesuche und Stellen - Offerte pro Zeile 8 kr. 16 Pf. erheischt die variiren.de Länge und Kräuselung der Wolle eine abweichende Behandlung in Bezug auf die Drehungsverhältnisse beim Spinnen derselben. Bei kurzen Wollen erfolgt die Verschiebung der Fasern leichter und schneller und ist es daher nöthig, dass aus diesem Grunde die Verschlingungen entsprechend beschleunigt werden, und dass.diese Beschleunigung eben zur rechten Zeit eintritt. Bei langen Wollen hingegen erfolgt die Verschlingung schneller und leichter, weil die einzelnen Fasern in einer ungleich grösseren Länge parallel nebeneinander liegen als bei kurzer Faser, und hat aus diesem Grunde eine verminderte Be schleunigung der Windungen und Verschlingungen Platz zu greifen, weil die Verschiebung sonst zu früh aufhören und ein Festdrehen des Fadens eintreten würde, bevor dieser voll ständig ausgezogen ist. Neben dieser, dem Selfactor der sächsischen Ma- Spindel ist insoferne eine vortheilhafte Anordnung, als auf diesen Maschinen sehr kurze und auf der anderen ebenso sehr lange Wollen gleich gut verspinnen kann, thierische oder animalische Faser verlangt insoferne bei Process des Spinnens eine verschiedene Behandlung, als selbst kurz oder lang, mehr oder minder gekräuselt ist. Die kleinste Geschwindigkeit der Spindel wird beim Spinnen . der Schafwolle, diese möge nun kurz oder lang sein, wenig oder viele Kräuselung haben, immer nur so lauge verlangt, als der Lieferungs-Cylinder der Maschine das zum Ausziehen bestimmte Quantum des sogenannten Vorgarnes hergibt, da die Verschlingungen, respectivc die Windungen der Fasern nur soweit stattfinden dürfen, als es der äusserst lockere Vorgarn- faden zu seiner eigenen Haltbarkeit während des Ablaufens bedarf. Hat nun aber das Ablaufen desselben sein Ende er reicht, ist also der Lieferungs-Cylinder, sowie die Vorgarn walze zum Stillstand gebracht, so hört auch naturgemäss die annähernd parallele Lage der Fasern in dem Faden auf, und die Verschiebung und gleichzeitige Umschlingung derselben, erstere, hervorgebracht durch den Ausgang des Wagens, und letztere durch die Drehungen der Spindel, findet von diesem Moment an statt. Vergegenwärtigt man sich diesen Process, oder beobachtet man diesen Vorgang an der Spinnmaschine selbst, was bei genauer Besichtigung gar nicht schwierig ist, so wird es selbst dem in den Spinnprocess wenige! - Einge weihten einleuchten, dass in den Verschiebungen und gleich zeitigen Verschlingungen der Fasern ein bestimmtes \ erhältniss eintreten muss, wenn das Gespinnst überhaupt gut ausfallen soll. Tritt dieses bestimmte Verhältnis.« nun nicht ein, würden also beispielsweise die Windungen der Fasern, entsprechend der Umdrehungsgeschwindigkeit der Spindel, zu langsam vor sieh gehen, so tritt naturgemäss die Verschiebung in den Vordergrund, die Enden der einzelnen Fasern hätten gleich sam nicht Zeit, sich gegenseitig zu umfassen und zu um Die neuen Erscheinungen auf dem Felde der Streicligarnspinnerei. IV. Diese Eigenschaft • der dreifachen Geschwindigkeit der man Seite Die dem diese fnlinlt: Die neuen Erscheinungen auf dem Felde der Streichgarnspinuerei von G. Buchholz. — Die Kettenscheer-. Leim-. Trocken- und Aufbäummaschme./Mit Illu stration.) — Flügel für Drossel- und Zwirnmaschinen. — Neuerung an Wehes:iihlen zur Herstellung gazebüudiger gemusterter Stoffe von Schulze und Wagner in Gera. .Mit Illustration.) — Apparat zur Bestimmung der Festigkeit der Gewebe von H. Ehlers. (Mit Illustration.)— Seiden- und IIalbseidenf,.rberei von E. Dupressoir.— Original-Färberei-Recepte. (Mit zwei Naturmust-rn.) Druckrecepte auf Baumwolle von Q. Börner. — Oeldruckmuster von W. Schulz. — App rtur. Schwarz auf feine Futtereattune. (Mit 1 Muster. — Modebericht. — Meinungsaustausch. — Vom Ma schinenmarkte. — Die Festgabe eines Textilindustriellen. — Von der Teplitzer Gewerbe-Ausstellung. — Fragekasteu. — Literatur. — Correspondenz der Re. daction. — Inserate.