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Ko. 30. 1883. W. Aeimann's Organ für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur, Farbwaaren-, Bunlpapierfadrikation und Draguenhandcl. Redakteur und Herausgeber Ui. W. Meimann, Privatdocent der Färberei-Wiffenschaften in Berlin. Organ des „Allgemeinen Färber-Vereins" und der „Färber-Akademie" zu Berlin. 8. August. Vierzehnter Jahrgang. i»»s. Ausgabe in französischer Sprache: „lournsl äs Isiniuro äs IVI. Nvimann." In der Zeitungspreisliste Nr. SS10, sranz. Ausgabe Nr. 528. Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tafeln und Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Mark—25 Francs —11 Rubel <Banknoten) — IS fl. ö. W. — 1 Pfd. Stell.— 7 Dollars unter direkter Zusendung durch die Expedition srei in s HauS. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleiche» Preise. Einzelne Nummern l Mark. Jnsertionsgebühr M Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redakteur, Herrn vr. M. Reimann, Berlin, Holzmarktstraßc Ecke Andreasstraße, zu richten. Raebäruok uuä Uebersst/unA aller Artikel clie8er Zseset^lieli depoiiirten Kummer untersaxt. Inhalt. Die Färberei des Leders 309 Kurze Berichte aus der Fachliteratur .... 316 Nachrichten 310 Fragen zur Anregung und Beantwortung ... 316 Deutsche Patente 311 Frage-Beantwortung 317 Correspondenz 312 Färber-Post 317 Direkter Aufdruck von Indigo auf Cattun . . 315 Farbwaaren-Preise 318 Blau auf Jute . . . ^ 316 Vacanzen-Liste 319 Tie Färberei des Leders. Ueber die Färberei des Leders ist nur wenig veröffentlicht. Unsere Zeitung ist wohl die ein zige, welche diese Branche von Zeit zu Zeit in das Bereich ihrer Betrachtungen zieht. Die ganze übrige Literatur, periodisch und nicht periodisch, schweigt sich in dieser Hinsicht gänzlich aus. Der Grund dafür ist leicht zu finden. Man kommt in dieser Branche mit allgemeinen Redensarten nicht aus; es muß etwas Positives geleistet werden, und dieses muß sich auf wirk liche Kenntniß und Erfahrung stützen. Diese Unbequemlichkeit scheuen aber die meisten unse rer modernen Schriftgelehrten. Schriften über Lederfärberei sind allerdings in früheren Zeiten erschienen; sie sind aber veraltet und bieten nichts Practisches oder sind so oberflächlich, daß sie dem Practiker nicht dienen können. Von der Oberflächlichkeit, mit welcher selbst bessere Werke die Sache behandeln, erwähnen wir als Beispiel nur den Text über Lederfärberei aus der sonst guten chemisch. Encyklopädie von Muspratt bearbeitet. Dort wiro die gesammte Lederfärberei in 24 Zeilen ab gefertigt. Das ist alles, was der Verfasser in dem Artikel „Gerberei" über die Färberei des Leders sagt. Im Interesse unserer Fachgenoffen haben wir nun sämmtliche Verfahren, welche zur Zeit in der Ledersärberei angewendet werden, gesammelt und gesichtet, d. h. die minder guten, umständ licheren und kostspieligeren fortgelaffen und nur die leicht ausführbaren, rationell begründeten und darum billigen Verfahren zu einem Ganzen vereinigt. Eine große Schwierigkeit, welche auch wohl andere Schriftsteller von der Be-