Thätigkeit, und machte seinen Einfluß auch nach außen geltend. Die „Färber-Akademie" ist in starker Ent wickelung begriffen. Die Leistungen dieser der rein praktischen Richtung gewidmeten Anstalt errangen überall ungetheilte Anerkennung. Diese fand erneuten Ausdruck in der wachsenden Frequenz der Anstalt. Ein bedeutender Fortschritt ist durch ausgedehnte Vermehrung und Ver vollständigung der Sammlungen, wie Anstellung neuer Lehrkräfte ersichtlich. Der sonst hemmend wirkende Mangel an Mitteln ist durch die splendide Dotation der Firma W. Spindler, neben der Liberalität anderer Interessenten unserer Branche dieses Mal gehoben. Im laufen den Cursus findet neben dem Vortrage über Färberei-Maschinen ein Specialvortrag über Prüfung von Farbwaaren und Chemikalien für Färberei, von Wasser rc. statt. Eine nicht unwesentliche Thätigkeit entwickelte die Akademie durch Veranstaltung einer Reihe unentgeltlicher Vorträge zur Beleuchtung von Tagesfragen für Textilindustrielle. Die Vacanzen-Liste unserer Zeitung hat auch in diesem Jahre vielen Stellesuchenden einträgliche Plätze, sowie den Principalen so viele verläßliche Kräfte von ernstem ratio nellem Streben gebracht, daß wir ohneUeber- hebung sagen können, alle besseren Stellungen in unserer Branche werden durch uns besetzt, wie auch die intelligenteren Meister und Gehülfen stete Fühlung mit uns halten. Den Correspondenzen und geschäftlichen Nachrichten widmeten wir im verflossenen Jahre größere Aufmerksamkeit und ernteten dadurch den Dank vieler Leser. Wir werden dieselben unter freundlicher Unterstützung unserer College« auch ferner pflegen. Den Annoncen-Theil halten wir auch ferner frei von den Anpreisungen solcher Geschäftsleute, welche unsere Fachgenossen nur ausbeuten und nas führen wollen. Wir wiesen auch im vergangenen Jahre wieder eine Anzahl Annoncen „unver frorener" Geschäftsleute zurück, deren Ruf uns für eine Empfehlung an unsere Fachgenossen nicht angethan schien. Mögen andere Blätter die Ritter vom Zuckersüß für Geld als reelle Fabrikanten herausstreichen; wir mögen uns nicht zu Helfern notorischer Schwindler er niedrigen. Daß wir uns dadurch zahlreiche Feinde machen, gilt uns gleich; sind diese Feinde doch gleichzeitig die Feinde unseres ganzen Gewerbes. Diesem zu nützen, ist unser einziges Bestreben, und deshalb wünschen wir, das neucJahr möge die geschäftliche Lage desselben und seine gesunde Entwickelung recht kräftig fördern. (krläuternrtgcn zur Musterbeilage. I. u. 4. Modelaröc (Galla) aufZepkyrgarn. Die Färbung dieses stevenzctinfarbigen Schattens erfolgte mit Säuregelb O der hie sigen Actiengesellschaft für Anilinfabrikation, Jndigocarmin, Orseille, Glaubersalz und Schwefelsäure. Der Schatten ist von einer Koryphäe der Berliner Schattirungsfärberei hergestellt. 2. Azorotl) auf Kaumwoli'enstoff. In essigsaurer Thonerde 5° L. beizen, durch Kreide passiren und mit einem Gemisch aus Ponceau und Coccinin ^aussärben, trocknen und bei mäßiger Wärme calandern. 3. u. 5. Indigodruck auf Kattun. Die Muster repräsentiren die Fixirung des Indigo mit Traubenzucker und Natronlauge*) und stammen aus der berühmten Fabrik von Schlieper L Baum in Elberfeld. 6. Azorotü auf Sljoddy. Mit Soda und Salmiakgeist bei 60° R. entfetten, spülen und kochend mit Azoroth und Weinsteinpräparat (250^ p. 5^ ) ausfärbe». 7. Schwarz auf Merican störe. Diese Faser ist der gerissene Bast eines Mexico wachsenden Baumes und wird als Ersatz von Roßhaaren und Schweinsborsten benutzt. Die Färbung ist im Laboratorium der Färber-Akademie ausgeführt. 8. Gitronin auf Saffian. Mit einer Lösung von Citronin unter Zusatz von Weinsteinpräparat von einem Be sucher der Färber-Akademie gefärbt. 9. Klau auf Kaumwollengarn. Mit Tür ischrothöl beizen, durch Wasser passiren, eine Stunde auf 180^ Tannin (per *) Siehe Leichtsaßliche Chemie, II. Auflage, S. 217.