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3 5^ ) stellen, durch 200^ Brechweinstein passiren und mit Wasserlöslichem Aniliublau ausfärben. Wurde von einem Besucher der Färber-Akade mie hergestellt. 10. Kssamois auf Khirragras. Mit etwas Azoorange und Ponceau O ohne Beizung angefärbt. 11. Dnnkelviokett auf Kalbwosse. Die Baumwolle ist mit Blutlaugensalz und Eisenbeize, die Wolle mit Alkaliblau und Methylviolett gefärbt. Wurde in der Färber- Akademie hergestellt. 12. Azoroly auf Gussafeide. Siehe Färberei der Seide*), Seite 32 Nr. 400. Nachrichten. Kurz vor Weihnachten haben alle Zweige der Fär berei nachgelassen. Die Baumwollgarnfärberei und Bleicherei geht matt, ebenso die Baumwollen- stückfärberei. Tic Wollengarnfärberei geht nur mittelmäßig und selbst die Wollenstückfärberei hat bedeutend nachgelassen. Auch die bis seht gut beschäf tigte Seidenfärberei geht nur schwach, mld in der Lappenfärberei ist wenig zu thun. Eine Ausnahme davon macht die Federfärbcrei. Dieselbe geht gut. Dagegen ist die Garndruckerei sehr wenig beschäftigt. Schüler L Kröslöh in Düsseldorf ver öffentlichen eineu neuen Preiscourant, auf wel chen wir aufmerksam machen. Einer unserer Areunde tljeilt uns mit, die sogenannten chinesischen Linsen, welche wir in Nr. 45 besprachen, seien die Fruchtkörner von Li^antlius tinetorius und heißen in Ja pan „Larixasliu". Letztere Angabe weicht allerdings von der unseres Japanischen Gewährs mannes ab, der das Material Jensiu benennt. In der Kattundruckerei von Grünfeld L Bloch in Wien explodirte am 4. November v. I. ein Dampfkasten, wodurch ein Arbeiter getödtet wurde. In Zrautenau errichtet Klemens Flitter von Walzel eine neue Jutefabrik. Die Wollenmaarcnfabrili ArnoldLSöhne in Greiz siedelt unter der neuen Firma Friedr. Walzel nach Elsterberg über. Koncurse: Färbereibesitzer Adolph Gruber in Darkehmen. — Tuchfabrikant Joh. Sam. Köiützer in Neustadt a. Orla. — Färberei besitzer Gust. Klatt in Märk.-Friedland. *) Wird gegen Einsendung von 20 Mark von der Expedition franco versandt. Der Aeugfärber in Kannover, dessen Inserat wir in Nr. 46 1882 unserer Zeitung besprachen, beehrt uns mit einer Erwiderung durch bezahltes Inserat im gleichen Hannöver' scheu Blatt. Wir wollen dieselbe stellenweise wiedergeben, um daran einige Bemerkungen zu knüpfen. Wir thun dies nicht für den vor liegenden Fall, der ganz unerheblich ist, s andern besprechen die Sache, weil sie eine ernste Be deutung für die gesummte Zeugfärberei hat. Treten uns doch hier die ersten Anfänge jenes unheilvollen Feilschens um die Preise entgegen, welches für die Fabrikationsfärberei so verderb lich geworden. Wir geben jene Expectoration aus Rück sicht auf den geringen disponiblen Raum nur im Auszugs wieder; das Original kann Jeder bei uns einsehen. Mir erscheint mein Vorgehen nicht bedenklich, aber wohl erklärlich, das; ein Färber, welcher für einen Laden allein 4—5000 Mk. Miethe giebt, ohne Mamsellen und sonstiges Personal, für einen Ueberzieher zu färben 5 Mk. nehmen muß und dann doch nicht mehr verdient, als wenn ich 3 Mk. nehme, indem ich mit meinem ganzen Geschäft, Laden, Wohnung und Färberei nur zu 1200 Mk. wohne. Dieser Unterschied der Mieth- preise richtet sich natürlich nach der Lage, wo ich wohne, gegen erstgenannte Locale, wo der Laden allein 4—5000 Mark kostet. Das große Publicum weiß jetzt aber schon ebenso gut, daß es in solchen Geschäften, welche sich an billigeren Lagen einrichten, ebenso gute Maaren an gefertigt bekommt, wie in den Geschäften, welche an 4mal so theuerer Lage wohnen, und was diese Geschäfte billiger arbeiten, welche billiger wohnen, das kommt nur dem Publicum zugute. Wahrscheinlich sind diese Begleitartikelschreiber Concurrenteu meiner Branche, indem sie angeben, daß durch meine Preise andere Färber sowohl wie das Publicum geschädigt würden. Ich bin natürlich anderer Ansicht, denn erstens giebt es in Berlin sowohl wie in Hannover ebensoviel Färber, welche noch billigerarbeiten(dochwohl nur „Kellerfärber") wie ich, als solche, welche theuerer arbeiten, und daß das Publicum durch meine Preise geschädigt wird, kann ich mir gar nicht denken; denn wer bei mir einen Ueberzieher für 3 Mk. reichlich so schön (was erst zu beweisen ist) gefärbt bekommt wie bei einem Anderen für 5 Mk., der wird ihn sicher bei mir färben lassen und nicht für einen Andern die hohe Ladenmiethe mit bezahlen w. . . . Ferner heißt es in dem Begleitartikcl, wenn billig gearbeitet werden muß, so kann nicht sedem Stücke die nöthige Sorgfalt gewidmet werden. Solche Redensarten siheiucn mir ganz überflüssig (wohl weil sich darauf nichts erwidern läßt. Die Red.), denn jeder Färber möge seine Sachen nur sorgfältig verarbeiten, damit er dem Publicum gerecht wird, dann hat er genug zu thun und braucht sich um keines Anderen Preise zu bekümmern. Außerdem bemerke ich noch, daß aus meiner Färberei kein Stück Arbeit herausgeht, welches nicht unter meiner persönlichen Leitung angefertigt ist, denn ich bin selbst practischer Kenner des Geschäfts und brauche mich nicht auf andere Leute zu verlassen. Auch muß ich noch be-