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12 % Silberbade sensibilisirt wurde, dass aber schon bei 6 % Gehalt an Silbernitrat die Grösse der Veränderlichkeit erreicht wird. Und ferner, dass die Empfindlichkeit des Papieres unverändert dieselbe bleibt, mag die Silberlösung 15 Secunden oder 8 Minuten mit dem gesalzenen Papier in Berührung gewesen sein, unter 15 Secunden jedoch bald eine Grenze erreicht wird, wo die Chlorsilberschicht in hohem Grade unempfindlich wird 1 ). Bunsen und Roseoe pflegten 2 Minuten lang das Papier zu silbern. &) Dass mit steigendem Chlornatriumgehalt sich die Empfindlich keit des Papieres fortwährend im raschen Masse steigert und dass, soweit ihre Betrachtungen reichten, es keine Grenze gibt, wo eine weitere Vermehrung oder Verminderung des Koehsalzgehaltes ohne Ein fluss auf die Empfindlichkeit bliebe. Sie hielten eine 3 % Chlornatriumlösung für die zweckmässigste, da dieselbe den Vortheil gewährt, dass das damit getränkte Papier fast genau gleichviel Chlornatrium als Wasser aufnimmt. Sie impräguirten das Papier nicht durch Schwimmenlassen auf der Lösung, sondern durch 5 Minuten Eintauchen in dieselbe, da hiedurch die Chlornatrium-Inhi- birung gleichmässiger wurde 2 ). c) Dass die Dicke des Papieres keinen Einfluss auf die Empfind lichkeit ausübt. d) Dass die Unterschiede in den atmosphärischen Temperatur- und Feuchtigkeitsgraden auf die Empfindlichkeit des Papieres ohne Einfluss sind 3 ). *) Bezüglich der Papiermenge, welche auf ein 12 % Silberbad sensibilisirt werden kann, ohne dass dessen Gehalt unter 8 % sinkt, ergaben ihre Versuche, dass von einer 12 % Silberlösung IQ dm Papier höchstens O'Ol g Silbernitrat beansprucht und dass man 2 / 3 einer Lösung von 12 % Silbernitrat aufbrauchen könne, ohne dass der Silbergehalt auf 8% herabsinken würde. 2 ) Bezüglich der Papiermenge, welche mit einem Chlornatriumbad von 3X gesalzen werden kann, ergab sich, dass mit einer Lösung, welche 60 g Chlornatrium enthält, man mindestens 5Qm Papierfläche salzen könne, ohne eine zu grosse Aenderung des Salzgehaltes der Flüssigkeit befürchten zu müssen. 3 ) B u n s e n und Roseoe klebten ein völlig gleich präparirtes luft trockenes Papier auf Blechkästen, die mit Wasser von verschiedener Tempe ratur gefüllt waren und setzten diese Papiere gleichzeitig während derselben Zeitdauer derselben Lichtintensität aus. Es zeigten sich bei keinem der so be handelten Papiere grössere Abweichungen in den Ablesungen, als den unver meidlichen Beobachtungsfehlern entsprechen. Der Einfluss von Temperatur und Feuchtigkeit auf die Empfindlichkeit von Chlorsilberpapier, welches bei äusserst schwachen Schwärzungen, wie sie hier in Betracht kommen, nicht wahrnehmbar ist, macht sich jedoch bei intensiveren Schwärzungen, wie sie bei den photographischen Copirprocessen Vorkommen oder bei abnormalen Temperatur- nnd Feuchtigkeitsverhältnissen in ziemlich auffälliger Weise geltend. M. Glaisher (Times 22. April 1863, Phot. News 1863, pag. 289) con- statirte beispielsweise gelegentlich einer Luftballon-Ersteigung in London, dass drei englische Meilen über der Erdoberfläche bei einer Temperatur von —.6° C. und bei völlig trockener Luft (Thaupunkt auf dem Hygrometer unter 0) ge- silbertes Albuminpapier eine halbe Stunde der Sonne ausgesetzt, sich nicht so stark schwärzte, wie auf der Erdoberfläche im Royal Observatory zu Greenvich in einer Minute. Diese Erscheinung dürfte nach Glaisher in der Abwesenheit