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Rahmen zur Aufnahme der empfindlichen Platte, vor welcher mit gleich förmiger und gemessener Bewegung eine mit einer Oeffnung versehene Verschluss Vorrichtung vorbeiführt. Die Raschheit der Bewegung und die Form der Oeffnung variiren je nach den Resultaten, welche man erlangen will. Die Bewegung des Verschlusses wird gleichförmig erhalten, und zwar durch ein Uhrwerk für die langsamen Bewegungen, oder durch Federkraft, welche unter speeiellen Bedingungen wirkt, für rasche Be wegungen. Im letzteren Falle wird die Raschheit durch ein Diapason gemessen. Wenn die Oeffnung des Verschlusses rechteckig ist, wird man auf der empfindlichen Platte einen völlig gleichmässigen Ton erhalten, wenn aber die Oeffnung die Form eines Dreieckes mit vertical gestellter Basis hat, wird der Ton der Platte von der, der Basis des Dreieckes entsprechenden Seite gegen die Spitze zu abnehmen; die Dunkelheit auf der Seite der Basis wird, wie erklärlich, um so intensiver sein, je grösser diese Basis war. Aus den mittelst Belichlung durch vorübereilende dreieckige Oeff- nungen erhaltenen abgetönten Platten lässt sich nun constantiren, dass die Undurchsichtigkeit des photographischen Bildes nicht proportional der Zunahme der Lichtwirkung wächst 1 ), denn wenn man zwei, unter völlig gleichen Bedingungen erhaltene abgetönte Platten in entgegengesetzter Läge auf einander legt, so bemerkt man in der Durchsicht, dass der Ton nicht ein gleiehmässiger ist, sondern dass sich eine Zunahme der Undurchsichtigkeit gegen die Mitte zu zeigt, dass also die Lichtwirkung nicht so rasch wie die Lichtintensität zunimmt. Anderseits lässt sich mit Janssen's Sensitometer auch nach- weisen , dass, wenn die durch die Lichteinwirkung auf Platten von gleicher Empfindlichkeit hervorgebrachten Schwärzungen gleiche Undurchsichtigkeit besitzen, die L i ch t in t en si täten , welche sie hervorgehracht haben, einander gleich sein müssen, oder in anderen Worten: Gleichen Producten der Lichtstärke und Insolationsdauer ent sprechen gleiche Dichten der auf Platten 1 ) gleicher Em pfindlichkeit hervorgehrachten Schwärzungen. Janssen hat die Richtigkeit dieses Principes durch Versuche mit Gelatine-Emulsionsplatten constatirt. Er verfuhr hiebei folgender - massen: Die Gelatineplatte befand sich in verticaler Stellung auf 0'79 m Entfernung von einer brennenden Normalkerze und war durch eine Reihe Schirme von ungleicher Höbe verdeckt. Durch successives Herab lassen derselben erhielten die einzelnen horizontalen Zonen der Platte Belichtungen von 4, 4‘/ 0 , 5, ö'/ 2 und 6 Secunden. Die Lichtquelle wurde hierauf auf die doppelte Entfernung, d. h. auf 1*58 m gestellt und das Experiment mit einer zweiten Platte von gleicher Empfindlich keit, wie die zuerst verwendete, wiederholt, wobei jetzt, der doppelt ’) Vergleiche hierüber die von Bunsen und Roscoe mit Bezug auf Chlorsilber gefundenen Gesetze, pag. io u. ff. 12