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12 Die Gespinstfasern aus dem Pflanzenreiche. so verschoben, daß die Risten aus dem Gebiet der ersten mit starken Nadeln versehenen Platte allmählich in die Gebiete anderer mit immer feineren Nadeln besetzten Platten gelangen. 4. Schwingen, Ribben. Zur Befreiung des Flachses von den Holzteilen, welche nach dem Knicken in demselben zurückgeblieben sind, dient das Ribben oder Schwingen. Das Ribben besteht darin, daß man den Flachs auf eine mit Leder überzogene und gepolsterte Unterlage, den Ribbebock, legt und mit einem stumpfen Messer, Ribbemesser, streift, unter gleichzeitigem Lösen von Knoten und Faserverschlingungen mit den Fingern. Das Schwingen wird auf dem sogenannten Schwingbrett, Schwingstock D Fig. 13 vorgenommen, das aus einem aufrecht stehenden Brette besteht, welches zum Ein hängen der Flachsbündel mit einem Schlitze a versehen ist. Während nun der Arbeiter mit der einen Hand den Flachs in den Schlitz hält, faßt er mit der anderen Hand das Schwingbeil (die Schwinge) (7beim Griffe und führt dasselbe mit seiner Schneide der einen Fläche des Schwingbrettes entlang über den hinunterhängenden Flachs und streift dadurch die Holzteilchen aus dem Flachsbündel m ab. Hierbei ist ein breites Schwingbeil einem schmalen Schwingmesser deshalb vor zuziehen, weil sich die Flachsfäden um das letztere leicht herumschlingen und dann ab reißen. Das Schwingbrett ist etwa 1,2 in hoch, 370 nun breit. Das Schwingbeil an seiner Schneide 500 inin lang. Bei vorhergehendem Ribben ist der Verlust an Fasern (Schwing Hede, Schwing Werg) kleiner. — Da ein ge übter Schwinger täglich bloß 3,5 bis 5 Ir§ reinen Flachs liefert, so wird das Schwingen sehr häufig durch Schwingmaschinen ausgeführt, welche sehr gewöhnlich, wie Fig. 14. aus Fig. 14 ersichtlich, aus einer mit