Volltext Seite (XML)
58 Gießerei im allgemeinen. wegschneidet, als die Dicke des Gußstückes verlangt. Gegenstände, welche sich in einer Höhlung des Gußstückes befinden sollen, wie z. B. Kugeln in Hohlgeschossen, müssen in den Kern eingelegt werden. Die Kastenso rmerei mit Schablonen wird sehr selten in Anwendung gebracht. Der Unterkasten erhält in diesem Falle gewöhnlich einen Steg mit einem Fußlager, in das die Schablonenspindel eingesetzt und durch ein an der Wand über dem Formtisch angeordnetes Hals- lager in senkrechter Stellung erhalten wird. Geformt werden in dieser Weise nur radartige Gegenstände. Die Kastenformerei mit Modellen und Schablonen kommt sowie im Herd auch hier vor und werden dann einzelne Teile der Form mit Modellteilen, andere mit der Schablone hergestellt. Bei Gußstücken, deren Form zu einer Mittelebene ganz symmetrisch gestellt ist, genügt oft eine aus Holz oder Gips hergestellte Platte, auf welcher bloß die eine Hälfte des Modells befestigt ist. Man nennt dies eine Formplatte, Modellplatte. Solche Platten werden auch an gewendet beim Einsormen mehrerer kleiner Modelle in einem Kasten. Die Sandformerei unter Anwendung von Maschinen (Maschinensormerei). Der Umstand, daß in der Formerei Gegenstände der verschiedensten Form und der verschiedensten Dimensionen eingeformt werden sollen, sowie der Umstand, daß die aufeinanderfolgenden Arbeiten beim Ein formen eines und desselben Gegenstandes sehr mannigfaltig sind, legen der allgemeinen Anwendung von Maschinen in der Formerei außer ordentliche Schwierigkeiten in den Weg. Die Maschinensormerei wird daher bis jetzt nur bei dem Einformen großer Mengen gleichgeformter Gegenstände, also bei der Massenpro duktion und auch hier nur für bestimmte Arbeiten und zwar zum Ein betten des Modells in den Sand und zum Herausziehen des Modells aus dem Sand verwendet; beides Arbeiten, die in ihrer Ausführung eine gewisse Regelmäßigkeit zeigen. Eine Maschine, welche nur das Herausziehen des Modells zu bewirken hat, ist in Fig. 130 dargestellt. Sie besteht aus einer auf Füßen ruhenden gußeisernen Tischplatte, in deren Mitte ein so großer, der Projektion des Modells « entsprechender Ausschnitt angeordnet ist, daß das Modell exakt durch diese Öffnung ohne Drehung oder Änderung feiner Lage hindurch gezogen werden kann. Auf diesen Tisch wird der Formkasten a aufgelegt und der Sand in der gezeichneten Stellung