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L. Würdigung. Die ganze Pflanze enthält (wie alle ihre Verwandten) frisch einen scharfen, blasenziehenden Saft; durchs Trocknen verliert sich diese Eigenschaft, und sie ist dann im Heu dem Viehe nicht schädlich. Ihre prächtigen leuchtenden Blüten sind eine Zierde ihrer Standorte. IV. Anschlüsse. 1. Der wollige Hahnenfuß als ein Vertreter der Hahncnfutzgewächse. Von den nächsten Verwandten ist nur der am Rande der Ge wässer vorkommende Gifthahnenfuß wirklich giftig, während die übrigen bloß einen flüchtigen scharfen, blasenziehenden Stoff enthalten, den sie aber durchs Trocknen verlieren, weshalb sie alle unter dem' Heu von dem Vieh ohne Schaden gefressen werden, jedoch das Heu verschlechtern. Sie sind darum trotz ihrer prächtigen Farbe auf den Wiefen ungern gesehen und auch auf dem Acker ärgerliche Unkräuter. Die frühblühenden Arten geben, so lange sie auf den Wiesen die Herrschaft haben (Beobachtungsheft! Siehe auch Heft II, S. 16!) den Bienen Nahrung. Der scharfe und der kriechende Hahnenfuß sind mit gefüllten Blüten beliebte Gartenzierpflanzen (Goldknöpfchen); am beliebtesten (etwa so wie jetzt Nelken, Rosen, Georginen rc.) war aber früher der schon den alten Griechen bekannte Gartenhahnenfuß (Kun. usiMeus Ich, welcher um 1630 aus den Gärten des vor Wien geschlagenen türkischen Großveziers Cara Mustapha von Kon stantinopel zuerst nach Deutschland kam (mit roter Krone und ge- büschelten Knollen — Klauen!). Von den übrigen ist ein großer Teil ebenfalls giftig und wird in den Gärten als Arznei- und Zierpflanzen gezogen, wie die Nieswurz (LkUsborus; die schwarze oder Christblume, mit großem weißen Kelche schon zu Weihnachten unter dem Schnee blühend, die grüne und die stinkende), der Sturm- oder Eisen hut (von welchem bei uns im Erzgebirge einige Arten auch wild wachsen), der Rittersporn (bei uns Garten-, hoher und Feld- Rittersporn), die Trollblume (Kugelblume, Goldknöpfchen), das Teufelsauge (^.äöni8 Dill), der Schwarzkümmel äu- WU86SNU Di., Braut in Haaren, Jungfer im Grünen, Gretel im Busche), die Akelei, das Leberblümchen, die Pfingstrose (Pfundrose, Päonie, gemeine und baumartige mit großen prächtigen Blüten; Samen auch als sogenannte Zahnkorallen zu Kinderhalsbändern auf gereiht!) und die Waldrebe (Oltzmatw D., Lauben! Neuerdings in vielen Spielarten mit großen prächtigen Blüten in Gärten häufig!). Die meisten finden wir jedoch auf Wiesen, in Wäldern, im und am Wasser bis zum ewigen Schnee der Alpen hinauf (ikun. Alueiulm D. rc.), wie die Wiesenrauten (feuchte Gebüsche, einige Arten auch in Gärten!), die Windröschen oder Anemonen, die Schellen (Küchen-, Alpen-, Frühlingsschellen rc.), die Frosch- oder Haarkräuter (Wasserhahnen-