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Der kohlensaure Kalk dient, allerdings in weit geringerer Menge (etwas über 7°^), ebenfalls zur Bildung der Knochen. Die Kalkkristalle des inneren Ohres sind ebenfalls daraus gebildet. Die Ablagerungen in den Gelenken, welche die Gicht begleiten, sowie die in der Blase und den Nieren sich bildenden Steine bestehen größten teils aus Kalksalzen. Wenn infolge krankhafter Zustände die richtige Kalkmenge vermindert wird, so verlieren die Knochen ihre natürliche Festigkeit und Gestalt (siehe Heft II, S. 54ff.). Das Eisen ist mit dem Farbstoffe der Blutkörperchen verbunden, giebt dem Blute seine rote Farbe und trägt außerdem zur Festigkeit der Fasern bei. Tiere mit weißem Blute haben kein Eisen in ihrem Körper. Die übrigen mineralischen Bestandteile kommen in sehr geringen Mengen vor. 6. Die wichtigsten Körperbestandteile unter den organischen sind die Eiweißstoffe. Dieselben enthalten Kohlenstoff (51,5—540/0), Wasserstoff (7—7,3 0/0), Sauerstoff (22—23 0/0) und Stickstoff (15,5 bis 17 0/0), außerdem Schwefel (0,5—1,6 0/0) und eine kleine Menge Phosphor. Das reinste Eiweiß ist im Eiweiß des Eies enthalten; von dem selben erhielt dieser Stoff den Namen. Zu den Eiweißstoffen des menschlichen Körpers gehören das Eiweiß der Blutflüssigkeit und der Faserstoff des Blutes, das Myosin oder der Hauptbestand teil des Muskelfleisches, das Kasein oder der Käsestoff und der tierische Leim, welcher durch Kochen aus Sehnen, Binde- und Knochengewebe gewonnen wird. Sie alle enthalten eine ziemliche Menge Stickstoff und haben die Eigentümlichkeit, daß sie sich auf die engste Weise mit Wasser ver binden, daher sie bald im flüssigen (Blut, Ei rc.), bald im festweichen (Muskeln), bald im festen Zustande (Knorpel) angetroffen werden. Unter gewissen Verhältnissen gerinnen sie und können alsdann aus ihrem halb oder ganz festen Zustande nicht mehr in den vorigen flüssigen zurückgebracht werden. Wenn man Blut an der Luft mit einer Rute schlägt, bleibt der Faserstoff in langen Fäden an der Rute hängen (Faserstoff gerinnt also bei Berührung mit Sauerstoff). Wenn man ein Ei siedet, so wird es hart (es gerinnt also bei einer Tem peratur von 100" C.), und wenn man einen Aufguß von Lab oder einer anderen Säure zur Milch gießt, so trennt sich der gerinnende Käsestoff von den wässerigen Bestandteilen derselben (er gerinnt also bei Berührung mit einer Säure). Dabei bindet das gerinnende Ei weiß eine bedeutende Menge (ja im Ei selbst alles innerhalb der Schale befindliche) Wasser, wie man leicht daran sieht, daß, obgleich nach dem Gerinnen der Inhalt der Eischale, fest ist, von dem vor handenen Wasser nicht nur nichts verdunsten konnte, sondern die Schale auch vollkommen mit dem festen Inhalte gefüllt erscheint. Das mit