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reichlich besetzter Goldfischgläser und Aquarien, wenn man ihr Wasser nicht öfters erneuert, bald nach Luft. b) Man wiederhole den vorigen Versuch, jedoch so, daß man die Flasche mit kohlensaurem Wasser füllt, das Glasrohr durch den Kork bis auf den Boden schiebt, dasselbe zweimal rechtwinkelig um biegt, so daß das Ende nach unten zeigt; unter dieses stelle man eine offene Schale, so daß das Ende der Röhre den Boden derselben berührt. Erwärmen wir jetzt, so steigen sofort Luftbläschen auf, die sich unter dem Korke ansammeln. Dies geschieht bald in solcher Menge, daß ein Teil des Wassers durch das Rohr in die Schale gedrückt wird, während sich der ganze Hals und ein Teil des Bauches der Kochflasche mit Luft füllt. Läßt man mit dem Erwärmen nach und entfernt zuletzt die Spiritusflamme, so steigt das Wasser langsam zurück und füllt schließlich die Flasche zum Teil wieder an, nur daß unter dem Korke Luft steht. — Gossen wir vor dem Versuche in das frische kohlensaure Wasser einige Tropfen klare Lackmuslösung, so wurde die blaue Farbe derselben in Weinrot verwandelt. — Gießen wir nun in das kohlensaure Wasser, welches längere Zeit erhitzt wurde, ebenfalls einige Tropfen der erwähnten Lösung! — Was zeigt sich da? Was zeigt sich, wenn man durch Lackmuslösung rot gefärbtes kohlensaures Wasser bis zum Sieden erhitzt, sofort, was, wenn man dasselbe Wasser, ohne es zu erhitzen, längere Zeit offen an der Luft stehen läßt? — Man koste frisches kohlensaures Wasser und dann solches, welches längere Zeit der Siedehitze ausgesetzt war! — Aus diesem allen ergiebt sich: 4. Das Wasser vermag nicht nur Luft, sondern auch Kohlensäure auf- zunchmcn. Kohlensäure löst sich nur in kaltem Wasser, nicht aber in heißem. Durch längeres Sieden läßt sich die Kohlensäure aus dem Wasser anStreibcn, ebenso entweicht sie, wenn das Wasser längere Zeit an der Luft steht. Kohlen- saureS Wasser schmeckt säuerlich und erfrischend, nach dem Sieden jedoch fade. Der säuerliche, erfrischende Geschmack mutz darum von der Kohlensäure herrnhrcn. 5. So lange die mineralischen Bestandteile nicht in zu großen Mengen im Trinkwasser enthalten sind, stören sie die Gesundheit nicht, ja sie verbessern sogar den Geschmack desselben. Wie stark jedoch größere Mengen unorganischer Stoffe auf den Körper einwirken können, das beweist die Verwendung der Mineralwässer als sogenannter Heilmittel. Viel schädlicher wirkt dagegen die Gegenwart faulender Tier- und Pflanzcnstoffe. Darum ist das schlechteste und ungesundeste Wasser das Wasser sumpfiger Gegenden, in welchem eine Menge Pflanzenstoffe faulen, und das Grundwasser großer Städte, deren Poröser Boden die Abgänge des Lebens (Leichen und Ausleerungen von Tieren und Menschen), des Haushaltes und der Gewerbs-