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«) Das dichte und schwere Holz des Stammes hat im Splinte eine gclülichwcitze, im Kerne eine braunrote Farbe und giebt für Drechsler Stellmacher und Tischler ein gutes Nutzholz. 6. Vermehrung, u) Beobachtung der Thätigkeit des Gärt ners in der Baumschule (Beobachtungsheft). Legen der Pflaumen kerne im Herbste in Reihen; Aufgehen derselben im Frühjahre (siehe Heft I, S. 82 unten rc.). Die Pflaume wird als Hochstamm und seltener als Zwergobst (Strauch) gezogen. a) Um Pslaumenbäume zu ziehen, sät man die Kerne der Pflaumen in der Baumschule in Reihen aus. Die jungen Bäumchen werden, wenn sic hcranwachscn, etlichemal verpflanzt und sodann vom Gärtner veredelt. b) Beobachte die Entwickelung des Laubes im Laufe des Jahres! Es entsteht aus den Laubknospen oder Blattaugen; dieselben sind spitz und öffnen sich ungefähr zur Blütezeit, doch bleiben die Blättchen während derselben noch an den Rändern etwas eingerollt (Schutz gegen zu große Ausstrahlung und Abkühlung, desgleichen gegen zu starke Verdunstung und Vertrocknung!); sie sind kurz ge stielt, beiderseits fein wollig, etwas runzelig (beide Eigenschaften schützen ebenfalls vor zu starker Verdunstung und Austrocknung!) und von länglichrunder Gestalt. k) Die Blätter entwickeln sich aus den spitzen Laubknospen, haben einen kurzen Stiel, eine länglichrunde Gestalt, und ihre Oberfläche ist etwas run zelig und fei» wollig behaart. e) Beobachte die Entstehung der Blüten aus den mehr eiför migen Tragknospen oder Fruchtaugen! Übungen mit den Kindern an den Pflaumenbäumen im Garten, damit dieselben Laub- und Trag knospen vor dem Aufbrechen unterscheiden lernen. Die Blütezeit er streckt sich bei uns vom April bis Anfang Mai (Beobachtungsheft!). Die Blüten stehen meist zu Paaren auf kurzen weichhaarigen Stielen in den Knospen. Der grüne, verwachsenblättrige, fünfspaltige Kelch fällt nach der Blütezeit ab. Die fünfblättrige Blumenkrone hat eirunde, grünlichweiße Blätter, welche auf dem Kelchrande eingefügt sind und vor ihm vergehen. Beide sind also bei der Fruchtbildung unbeteiligt. Auf dem Kelchrande sind über 20 Staubgefäße eingefügt, welche pfriemenförmige weiße Staubfäden und gelbe Staubbeutel be sitzen, welche letztere den gelben Blütenstaub enthalten. Ganz im Innern steht frei im Grunde des Kelches der längliche, eirunde Frucht knoten mit einem Griffel, der länger als ein Staubfaden ist und an seiner Spitze die etwas verdickte klebrige Narbe trägt. Sobald nun der Blütenstaub durch die Sonnenwärme die nötige Reife erlangt, springen die beiden Staubbeutel des Staubgefäßes auf, und der Blütenstaub wird ausgesät. Jedes Staubkörnchen ist gleich sam ein Samenkorn. Von der großen Menge derselben geraten einige auf die Narbe, wo sie durch die klebrige Flüssigkeit dieser zurück-