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Das Haushuhn. 77 Millinieter mit Holzasche und darauf 1 em hoch mit feinem Sand gefüllt (Ungeziefer!); auf diesem zartes Stroh oder Heu. Auf dem Stroh muß ein Nestei liegen, weil die Hühner besonders gern in solche Nester legen, in denen sie Eier sehen. Am zweckmäßigsten ist ein aus weißem Holze gedrechseltes; es zerbricht nicht und zerstößt auch die wirklichen Eier nicht. — Die Eier der verschiedenen Hühner arten, ja sogar von einem und demselben Huhne wechseln sehr in der Größe; darum werden sie in verschiedenen Gegenden nach dem Gewicht verkauft. Frische Eier sinken im Wasser und sind, von einem dunkeln Raume aus gegen das durch ein Loch fallende Licht gehalten, durch scheinend; faule schwimmen oben auf, stinken auch, wenn man daran riecht. Öffnet man sie, so verbreiten sie bekanntlich einen abscheu lichen Gestank; dieser wird durch ihren Schwefelgehalt bewirkt; der Schwefel verbindet sich mit dem Wasserstoff zu Schwefelwasserstoff. Zum Brüten legt man einer mittleren Henne gewöhnlich zwölf Eier unter; in der warmen Jahreszeit können es drei mehr sein. Man umzieht jedes Ei mit einem Striche, um etwa frisch dazu ge legte unterscheiden und wegnehmen zu können. Die Henne brütet allein und verläßt das Nest nur (etwa Stunde — Beobachtung!), um in Eile Nahrung zu sich zu nehmen. Mit dem 21. oder 22. Tage beginnen die Jungen auszuschlüpfen, was man daran merkt, daß man sie unter der Glucke piepsen hört. Ist nämlich das Junge im Ei völlig entwickelt, so ritzt es mit einer harten, spitzen, später abfallenden Schuppe auf der Spitze seines Schnabels die Schale von innen, stemmt sich mit Füßen und Schultern an und durchbricht so die Eischale. Man läßt die Jungen, ohne sie zu füttern, 24 bis 30 Stunden unter ihr. Dieselben sind mit in der Regel gelbgrünen Flaumfedern be deckt, können sogleich laufen und sich ihre Nahrung suchen (Nestflüchter!). Sie werden von der Mutter noch eine Zeit lang (sechs bis acht Wochen) geführt und bei rauher Witterung geschützt (gehudert). Die , alte Henne sucht für sie Futter durch Scharren und lockt sie zum Aufnehmen desselben herbei. Als Fütterung für junge Hühnchen verwendet man in den ersten zehn Tagen gedörrtes Roggen- und Weizenbrot, eingeweicht und dann gekrümelt und mit wenig feiner Weizenkleie gemischt; dazu als Zusatz hart gekochtes, kleingehacktes Ei und kleingehacktes rohes, gekochtes oder gebratenes Fleisch und gut gekochte Kartoffeln. Vom 10. Tage an kann man Weizen, der mit heißem Wasser gebrüht oder 24 Stunden im kalten eingeweicht ist, und kleingehackte Gras-, Salat-, Kohl-, Klee- und Runkelblätter dazu geben. Insbesondere müssen junge Hühner vor Nässe und Kälte be wahrt werden. — Die Augen der Küchlein sind anfangs schwarz, doch wird die Regenbogenhaut allmählich braungelblich und ist am Ende des zweiten Monates schön feuerfarben (Beobachtung!). Nach vier Wochen sind sie auch schon fast vollständig befiedert; die Hähnchen beginnen jetzt zu krähen und oft auch sich zu balgen. Mit fünf Wochen