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man etwas lauwarmes Wasser zugießt, so beginnt die Verdauung von neuem, und unterstützt man durch Umrühren mit einem Glasstäbchen den Vorgang in ähnlicher Weise, wie ihn der Magen durch seine Be wegungen unterstützt, so erfolgt die Verdauung schließlich vollständig, d. h. die löslichen Stoffe werden gelöst und bilden mit dem Übrigen einen Brei. Der Zusatz von Wasser regte also die Verdauung von neuem an. Es ergiebt sich daraus, daß man vor dem Essen ebenso wenig trinken soll wie während desselben (die Verdauungssäfte werden zu sehr verdünnt); aber ungefähr eine Stunde nach eingenommener Mahlzeit wirkt ein Trunk anregend auf die Verdauung ein. Wir erleichtern dem Magen dadurch seine chemische Thätigkeit, wie wir durch richtige Auswahl und gutes Kauen seine mechanische fördern (Der sogenannte Frühschoppen ist also verderblich für die Gesundheit!!). 2. ES ist nicht zweckmäßig, vor und während der Mahlzeit zu trinken, während eine Stunde nach derselben ein Trunk anregend auf die Verdauung wirkt. 3. Der Magen ist ebenso wie das ganze Verdauungsrohr mit Schleimhaut ausgekleidet. Dieselbe ist gegen Reizungen sehr em pfindlich; sie wird dann entzündet, und diesen Zustand nennt man Katarrh. Der Magenkatarrh kann hervorgerufen werden durch zu kalten Trunk (Wasser von 10° 6. abwärts und besonders kalte Milch, so wie durch Eis gekühlte Getränke) und zu kalte Speisen (Eis bei Gastmählern rc.), ebenso durch den Genuß starker alkohol haltiger Getränke und scharfer Gewürze, sowie übermäßiges Tabakrauchen; denn sie reizen den Magen zu übermäßiger Absonde rung der Verdauungsflüssigkeiten an und erschöpfen so seine Kraft (Jugendlichen und noch dazu schwächlichen und kränklichen Personen starke Weine zu empfehlen, ist thöricht!). Erschlafft wird die Schleimhaut durch den Genuß zu heißer Getränke; auch wäre es verkehrt (was jedoch oft angeraten wird), zur Beförderung der Verdauung warmes Wasser zu trinken; es wirkt ebenfalls erschlaffend auf das gesamte Ver dauungsrohr. Das kühle Wasser (von 12 und 15 — 22° 0.) erhält durch die Wärme des Magens bald den richtigen Wärmegrad und wirkt anregend auf die Verdauung, wie auch insbesondere 22grädige Mundbäder ein vorzügliches Mittel sind, verlorene Eßlust wieder zu bringen. 3. Genieße nie Speisen und Getränke, die nm mehr als 15—20" C. aufwärts oder 23—30" C. abwärts von der Blutwärme abweichenebenso reize deinen Magen nicht durch den Genuß starker geistiger Getränke und scharf gewürzter Speisen und durch übermäßiges Tabakrauchcn! 4. Da die Verdauung eine Arbeit für den Magen ist, welche durch reichliche Blutzufuhr erleichtert wird, so muß auch alles störend auf die Verdauung einwirken, was diese Zufuhr hindert und das Blut von dem Magen ablenkt, wie starke Bewegungen (laufen,
