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2. Ich wachse nicht mehr, euere Eltern auch nicht. Leute, welche nicht mehr wachsen, nennt man Erwachsene. Warum nehmen Er wachsene Nahrung zu sich, da sie doch nicht mehr wachsen? — Ver anschauliche den Begriff abnutzen! Euere Schuhsohlen werden durch den Gebrauch dünner, nutzen sich ab, müssen durch neue ersetzt werden, desgleichen Schieferstifte, Federn rc. — Die Teile einer Maschine werden durch die Bewegung derselben abgenutzt, und es müssen neue eingesetzt werden. Im menschlichen Körper ist es ähnlich; durch die Bewegung und Anstrengung werden die einzelnen Teile abgenutzt und unbrauchbar. Teile aus dem Körper herauszunehmen und andere einzusetzen, wie bei einer Maschine, ist nicht möglich. Im mensch lichen Körper geschieht dieser Ersatz so, daß die kleinsten abgenutzten Teile sofort weggeführt und durch neue ersetzt werden. Damit dies geschehe, nehmen wir Nahrung auf rc. 2. Alle Teile unseres Körpers nutzen sich durch den Gebrauch fort während ab-, sic müssen ersetzt werden, dies geschieht ebenfalls durch die Nahrung, welche wir aufnehmcn. 8. Die Aufnahme der Wahrung. 1. Die Aufnahme der festen Nahrung geschieht durch das Ab beißen derselben. Ein Stück Brot oder Fleisch ist an und für sich kein Bissen; es erhält diese Benennung erst dann, wenn wir es mit unseren Zähnen bearbeiten, d. h. abbeißen und zerkleinern. Das Abbeißen geschieht durch die Schneide- und Eckzähne. Dieselben wirken dabei wie die beiden Klingen einer groben Schere; die Schneide zähne wirken durch ihre meißelförmigen Kronen mehr trennend und die kegelförmigen der Eckzähne mehr festhaltend. Das Stück, welches wir abgebissen haben, liegt dann vorn auf der Zunge. Das Weitere über die Zähne siehe Heft I. 1. Wir erfassen die festen Speisen mit den Lippen und führen sic zwischen die Zühne. Hier werden sie abgcbisscn und als Bissen in die Mund höhle ausgenommen. Die breiten mcitzelförmigen Kronen der Schncidezühnc zerschneiden dabei die Nahrung, und dir spitzen der Elkzahne halten sie fest. 2. u) Beobachte den Vorgang des Kauens an dir selbst! — In dem Augenblicke, in welchem der Bissen in die Mundhöhle gelangt, schließen sich unsere Lippen, und die Zunge zieht sich nach hinten (indem sie von vorn nach hinten hohl wird, wobei ihre Spitze sich ein wenig hebt), so daß nun der Bissen in die Mitte der Mundhöhle gelangt. Hier wird er den Zähnen überliefert und zwar den Backen zähnen, welche ihn zermalmen. Diese Zermalmung erfolgt in der Hauptsache durch wiederholtes Auf- und Niederbewegen der Unter kinnlade, wobei unsere Lippen geschloffen sind. Gleichzeitig verschiebt sich unsere Unterkinnlade bald ein wenig nach der einen oder der anderen Seite, bald etwas nach vorn und hinten. Durch diese an