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43 Insonderheit treibe auch daselbst die Obrigkeit und Aeltern, daß sie wohl regieren und Kinder ziehen zur Schule, mit Anzeige, wie sie solches zu thuu schuldig sind, und wo sie es nicht thun, welch eine verfluchte Sünde sie thun. Denn sic stürzen und verwüsten damit beide Gottes und der Welt Reich als die ärgsten Feinde beide Gottes und der Menschen, (k. K.) Die Confirmation") (und die letzte Oeluug) sind Ceremonicu, welche von den alten Vätern Herkommen, welche auch die Kirche nie als sür nöthig zur Seligkeit geachtet hat. Denn sie haben nicht Gottes Befehl noch Gebot. (A.) 21. Von dm Ccremoniett oder Kirchmgcbräuchm. Wir glauben, lehren und bekennen einhellig, daß die Ceremoinen oder Kirchengebräuche, welche in Gottes Wort weder geboten noch verboten, sondern allein um Wohl stands und guter Ordnung willen angcstcllt, an sich und sür sich selbst kein Gottesdienst, auch kein Theil desselben seien. Matth. 15. Sie ehren mich umsonst mit mensch lichen Geboten. Wir glauben, lehren und bekennen, daß die Gemeinde Gottes jedes Orts und jederzeit nach derselben Gelegenheit Macht habe, solche Ccremouicn zu ändern, wie es der Ge meinde Gottes am nützlichsten und erbaulichsten sein mag. Doch daß hierin alle Leichtfertigkeit und Aergerniß gemicden und sonder lich der Schwachgläubigen mit allem Fleiß geschonet werde. (C.F.) 22. Von der Ehe. Die Schrift meldet klar, der eheliche Stand sei von Gott dem Herrn eingesetzt, Unzucht zu vermeiden, wie Pau lus tagt: 1. Kor. 7, 2. Die Unzucht zu vermeiden habe ein Jeglicher sein eigen Eheuweib. Es ist besser ehelich werden, denn brennen. So ist es auch aus den Historien und der Väter Schrif ten zu beweisen, daß in der christlichen Kirche von Alters her der Brauch gewesen, daß die Priester und Diaconcn Eheweiber gehabt; darum sagt Paulus 1. Tim. 3, 2. Es *) Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Lonfirmation fast allgemein wieder eiugefiihrt und wird jetzt als ErgLnznng des Taufactes betrachtet,