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34 Gehör. Wie aber das Wort in die Ohren gehet, also ist das äußerliche Zeichen für die Augen gestellt, als inwendig das Herz zu reizen und zu bewegen zum Glauben. Denn das Wort und äußerliche Zeichen wirken allein im Herzen, wie Augustinus ein fein Wort geredt hat. Das Sacra- ment, sagt er, ist ein sichtbar Wort. Denn das äußerliche Zeichen ist ein Gemälde, dadurch dasselbe bedeutet wird, was durchs Wort gepredigt wird; darum richtet beides einerlei ans. (A.) Und dies ist der rechte Brauch des heiligen Sacraments, wenn durch den Glauben an die göttliche Verheißung die erschrockenen Gewissen werden wieder aufgerichtet. — Daran sind zu merken, welche recht geschickt sind zu dem Sacrament, nämlich die erschrockenen Gewissen, welche ihre Sünde fühlen, vor Gottes Zorn und Urtheil erschrecken und sich nach Trost sehnen. (A.) Hie wollen sie (die Papisten) haben, wir sollen auch bekennen, daß an der Zahl sieben Sacramente sein, nicht mehr noch weniger. Darauf sprechen wir, daß noth sei, die Ceremonien und Sacramente, die Gott eingesetzt hat durch sein Wort, wie viel und in was Zahl die sind, zu erhalten. Aber von dieser Zahl der sieben Sacramente befindet man, daß die Väter selbst nicht gleich gezählet haben, so sind auch diese sieben Ceremonien nicht alle gleich nöthig. (A.) 17. Von der heiligen Taufe. Von der Taufe wird gelehret, daß sic nöthig sei und daß dadurch Gnade angeboten werde, daß man auch die Kinder taufen soll, welche durch solche Taufe Gott überant wortet und gefällig werden. Derhalben werden die Wieder täufer verworfen, welche lehren, daß die Kindertaufe nicht recht sei. (A. K-) Aufs erste muß man vor allen Dingen die Worte wohl wissen, darauf die Taufe gegründet und dahin alles geht, was davon zu sagen ist, nämllch da der Herr Christus spricht Matthäi am letzten: gehet in alle Welt, lehret alle Heiden und taufet sie imNamen desVaters, und des Sohnes und des heiligen Geistes. Und Marci am letzten Kapitel: Wer da glaubt und getauft