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Kopfgrind; auch treten Kopfweh, Zuckungen, Augenentzündungen und dergleichen ein. Bei zarten Kindern giebt der starke Andrang des Blutes nach dem Kopfe Gelegenheit zu schwerem Zahnen, Zuckungen rc., welche man durch Kühlhalten des Kopfes verhüten kann. Nicht minder soll man sich hüten, im Zimmer ein Käppchen zu tragen und so die Empfindlichkeit des Kopfes gegen Witterungseinflüsse zu steigern. Zuletzt ist ein vorzügliches Mittel, den Blutstrom zu vergrößern und gleichsam flüssiger zu machen, unbrauchbare Stoffe auszuscheiden und insbesondere die lästigen und nachteiligen Pfortaderstockungen zu verhüten, also den Kreislauf regelmäßiger zu machen, verständiges Trinken kühlen Wassers. Je verdorbener die Säfte eines Menschen sind und je weniger er dabei Wasser trinkt, desto unangenehmer riecht in der Regel seine Ausdünstung. Vernünftiges Wassertrinken (schluck weise, außer der Mahlzeit, siehe Heft III, S. 27!) dagegen befreit von Berdauungslosigkeit (schon kühle s220 C. eine Taffes Mundbäder bringen die verloren gegangene Eßlust in kurzer Zeit zurück), Ver stopfung, Herzklopfen, Schwindel und besonders gichtischen Anfällen. Da das Wasser zum größten Teile aus dem Magen und Darme in die Nieren geht und von da ausgeschieden wird, so kann man wohl nicht leicht zu viel, aber leicht zu wenig trinken. 2. Hindere den Blutlauf nicht durch unzweckmässige Kleidung, und suche ihn durch deine Lebensweise kräftig zu fördern! 3. Da das Blut den Stoffwechsel in unserem Körper besorgt, so würde es bald mit Ausscheidungsstoffen überladen sein, wenn es sich nicht von denselben befreien, sich reinigen könnte. Dies geschieht an den bekannten Orten (Lunge, Leber, Niere, Haut). Ist der eine Weg versperrt, so tritt der andere dafür ein (siehe oben Nieren! — sind die Lungen entzündet, so sucht man die Ausscheidung durch die Haut zu befördern). Den Weg zu den bei der Reinigung des Blutes thätigen Werkzeugen muß man darum nicht nur offen, sondern sie selbst auch gesund und kräftig erhalten (siehe Atmung, Haut rc.!), dieselben aber auch nicht überlasten oder überreizen. So können die der Blutbewegung so heilsamen Leibesübungen schädlich auf den Blut laus und seine Werkzeuge, besonders auf das Herz einwirken, wenn sie zu einseitig oder übermäßig betrieben werden. Dies ist z. B. der Fall beim Turnen mit schweren Hanteln (Athletenklubs, die berufs mäßigen sogenannten Athleten sterben öfter an Herzleiden!), beim Laufen (berufsmäßige Läufer), beim Tanzen rc. Das Tanzen, wenn es mit Mäßigkeit und nicht tief in die Nacht hinein getrieben wird, ist gesund, da es den ganzen Körper in Anspruch nimmt. Geschähe es bei Tage und in freier Luft, wie hier und da auf dem Lande, so wäre es noch gesünder. In den staubigen, von den Ausdünstungen vieler Menschen, Gasflammen und wohl gar mit Tabakrauch an gefüllten Räumen und unter dem Genüsse erhitzender Getränke wird es Seidel, Ergebnisse und Präparalioncn rc. V. Hest. 4