keit bei der Bewegung des Blutes zufällt; denn sie haben die stärksten Wände. Dabei wird die linke mehr zu leisten haben als die rechte Herzkammer und beide mehr als die Vorhöfe. So ist es auch in Wirklichkeit, denn die Vorhöfe nehmen nur das in das Herz ein strömende Blut auf; die Herzkammern dagegen sind es, welche durch ihre Zusammenziehungen das Blut aus dem Herzen hinauspressen. Also ist die Erweiterung des Herzens der leidende und die Zusammen ziehung der thätige Zustand desselben. Daß die Erweiterung des Herzens kein thätiger Zustand ist, läßt sich schon daraus entnehmen, daß sich im Herzen kein einziges Muskelbündel findet, welches durch seine Zusammenziehung die Herzhöhlen vergrößern könnte. Dagegen erleidet das aus der Zusammenziehung in die Erschlaffung zurück kehrende Herz, wie jeder andere erschlaffte Muskel, eine Verlängerung aller seiner Muskelbündel, welche Verlängerung natürlich eine Ver größerung der Herzräume herbeiführen muß. Alk. Vor der Geburt sind die beiden Vorkammern durch eine Öffnung, welche das ovale Loch genannt wird, verbunden; denn es fehlt die Atmung und mit ihr der kleine Kreislauf. Außerdem sind noch die Lungenpulsader und Körperpulsader durch den sogenannten arteriellen Gang verbunden, und die Körperpulsader mit zwei Nabclpulsadcrn sind abführend und die Hohladern mit einer Nabelblutader zuführend thätig. Nach der Geburt schließen sich dieselben. 4. Es wird durch eine Scheidewand seiner Länge nach in eine rechte und linke Hälfte geschieden und jede Hälfte der Quere nach wieder geteilt, fo das; vier gleich große Söhlen entstehen. Die beiden oberen Höhlen heißen Vorkammern oder Vorhöfe, und die beiden unteren werden Herzkammern ge nannt. Der Vorhof nnd die Herzkammer einer und derselben Seite sind durch eine Öffnung verbunden. Die Vorhöfe haben diiniic Wände: sie nehmen das i» das Herz einströmcnde Blut auf. Die Wände der Herzkammern da gegen sind dick; sie vermögen sich kräftig zusammcnzuzichcn nnd so das Blut aus dem Herzen fortzupresscn. Sowie ihre Wände erschlaffen, strömt das Blut aus den Vorkammer» in die Herzkammern. Fragen: 1. Wie kommt es, daß die Herzkammern äußerlich größer er scheinen als die Vorkammern, obwohl sie gleichviel Flüssig keit fassen? (Stärke der Wände!) 2. Warum sind die Wände der linken Herzkammer stärker als die der rechten? 5. Wie kommt es nun, daß das Blut bei der Zusammen ziehung der Herzkammern nicht zurück in die Vorkammern gepreßt wird? An den Öffnungen in den Scheidewänden der Vor höfe und Herzkammern sind bewegliche Klappen angebracht, und zwar sind es links zwei und rechts drei. Jede derselben ist eine breite, dünne, aber sehr zähe und kräftige dreieckige Hautfalte, welche mit ihrem Grunde an dem sogenannten Faserringe, der den Rand der Öffnung verstärkt, angewachsen ist und mit ihrer Spitze in die Herz-