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eine große Neigung zum Gerinnen hat. Dieses Gerinnen kann durch Hinzufügung von Salz (also durch künstliche Mittel) verhindert werden. Die Wärme des Blutes beträgt beim Menschen für gewöhnlich 36—38" (37^0) C. In fieberhaften Krankheiten steigt die Blut- (Körper-)wärme oft bis zu 40—42" C., in den heftigsten, das Leben gefährdenden Fällen Wohl auch bis 43° C. und sinkt auch bei hoch gradiger Erschöpfung nicht tiefer als 32° C. Man kann die Wärme des Blutes im Körper durch ein Thermometer, welches in die ge schlossene Achselhöhle des Menschen gelegt wird, messen. Man thut Wohl, dazu ein Krankenthermometer (in Zehntelgrade abgeteilt) zu nehmen. Der gesunde Mensch hat in allen Zonen die gleiche Körperwärme. Erhöht wird dieselbe durch körperliche (Laufen, Turnen, Tanzen, Arbeiten ?c.) und geistige Anstrengung oder Aufregung. Bei den Säugetieren beträgt die Blutwärme ebenfalls 36—38° C.; sie steigt bei den Vögeln bis auf 42 °C. Diese Tiere werden darum warmblütige oder richtiger Tiere mit gleichbleibender Wärme ge nannt. Sie ertragen keine große Verminderung ihrer Eigenwärme; ja die Vögel sterben, wenn ihr Blut auf 26° C. abgekühlt wird. Die Wärmeabgabe ist nicht bei allen gleich; während die nordischen Tiere (Pelze) noch bei einer Tenrperatur von —30° C. ihre Eigen wärme erhalten, Fischsäugetiere (Fettschicht) im kalten Wasser der nordischen Meere leben, können Zug- und Wandertiere der Abkühlung nicht widerstehen. Nur die Winterschläfer machen eine Ausnahme, da sie eine Blutabkühlung bis auf 4°C. ertragen. Bei den niederen Wirbeltieren, Kriechtieren, Lurchen und Fischen, unterscheidet sich die Blutwärme nur wenig von der Wärme ihrer Umgebung (Luft, Wasser). Man nennt sie darum kaltblütige oder richtiger wechsel warme Tiere (Tiere mit wechselnder Wärme). Sie können bedeu tende Abkühlung, wenn sie nur allmählich erfolgt, ohne Nachteil ertragen. Bei den wirbellosen Tieren wird die Eigenwärme durch empfindliche Thermometer erst dann wahrnehmbar, wenn eine größere Anzahl in eineni kleinen Raume vereinigt ist, z. B. in Bienenstöcken. 2. Das Blut ist eine rote, warme, klebrige Flüssigkeit, welche anßer- halb il;rer gewöhnlichen Bahn sofort gerinnt. Durch sein Gerinnen stillt das Blut eine Blutung von selbst. Die gewöhnliche Wärme des Blutes beträgt 37,5« C.; steigt sie ohne besondere Veranlassung höher, oder sinkt sie tiefer, so ist der Mensch krank. 3. Wird das Blut aus der Ader gelassen, so stößt es an der Luft zuvörderst einen in der Kälte sichtbaren Dampf mit dem eigen tümlichen Blutgeruche (Wasserdampf mit Riechstoff, Blutdunst) aus, welcher bei verschiedenen Menschen verschieden und bei Männern etwas stärker als bei Frauen ist. Nach 2—15 Minuten fängt es an zu stocken, es sieht nicht mehr klar aus, sondern es zeigt sich in ihm eine große Menge außerordentlich feiner Fasern einer Masse, die 1*