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Eine vorbildliche öemeinlchaftsarbeit Die Burgruine Roll bei Niemes ist nunmehr in vorbilolicher Gemeinschaftsarbeit soweit ausgebessert, daß die Er haltungsarbeiten als abgeschlossen gelten können. Die Geldmittel oafiir ivurden ourch Sammlungen aufgebracht, zu denen die ge samte deutsche Bevölkerung der Stadt und der nächsten Nach- vargemeinoen in opferfreuoiger Weise beitrug. So widmete z. B. ein je0er Niemeser den Betrag von 4,50 Kronen, jeder Neuländer 2,55 Kronen für das Heimatwerk. In sieben weite ren Ieachbacgemeinoen stellte sich die Kopfquote von 1,45 Kro- «en bis auf 65 Heller, Au den dergestalt aufgebrachten 35 500 Kronen kamen noch Spenden von Niemesern in der Fremde in Höhe von 5000 Kronen, wovon 0er größte Teil von Heimat genosten in Nordamerika gewiomet wuröe, Anwendungen der auswärtigen Gebirgsvereine und oes Bundes der Deutschen usw. sowie Subventionen des Denkmalamtes in Höhe von 23 000 Kronen. Der oergestalt zusammengetragene Betrag von 61 500 Kronen wäre aber unzulänglich gewesen, wenn sich nicht die ge samte Niemeser Bevölkerung bereirgefunden hätte, in einer bei spielgebenden GeMeinschafkStat das gesamte Baumaterial unent geltlich auf den Berg zu tragen. Bei einem „großen Roll- Appell" trat oie gesamte Bürgerschaft von Niemes, von drei stihrigen Pimpfen angefangen bis zu 70- bis 80jährigeu Greisen, zur Transportarbeit an uno brachten in mehrfachen Angriffen in rund 5000 Bergbesteigungen 100 000 Kilogramm Sand, 15 000 Kilogramm Holz, 48 Eisenschienen usw. zur luftige» Baustelle. Es wurde eine gewaltige Arbeit geleistet, die nunmehr ourch 0en Einbau eines Aussichtsrundganges vollendet worden ist. Boni Aussichtsturm wird ein Rundblick vermittelt, den kaum ein anderer Kegel des ^Mittelgebirges zu bieten vermag. * > öaumblutkafjrt des Humbolütvereins Ebersbach Ebersbach. Die Autobusfahrte» des Humboldtvereins zur Baumblüte in das böhmische Elbtal fanden am 6. bezw. 7. Mai statt. Wenn über die Heimatstadt auch Regenwolken hingen, so bot hinter der Schöberlinie das böhmische Land ein gastliches Bild. Im uralten Auscha unter den wuchtigen Lau ben im Herrenhaus gab es Frühkaffee in „böhmischen" Gläsern mit schnorpsigen Küpfeln. In Leitmeritz hielt der Autobus unter dem Aufgange zum Oer Denkmal. Dom Turm der darüber hinaus aufsteigenden Laurahütte bot der Nah- und Fernblick, be sonders auf das mit Tausenden blühender Bäume übersäte Land, ein einzigartig schönes Bild. Stadtkirche und Dom zeig ten dann ihre Knnstschätze und von der Elbbrücke grüßte die nahe Festung Theresienstadt herüber. Ein Glas „Spätlese" in Groß-Czernosek gab die Stimmung und oben am Fuße der Burg Kamaik war Mittagsrast. Kamaik ist ein Schatzkästlein des Elbtales und zur Baumblüte ein Umgang oben um den Burgkranz ein unvergeßliches Ereignis. Stolz grüßen von hier über die Elbe mächtige Berggipfel, der Nstilleschauer, Kletschen, Lobosch, die Hasenburg und wie sie alle heißen mögen, und ringsum ein Meer von blühenden Bäumen. In Airkowitz setzte die Reisegesellschaft auf der Kahnfähre über die Elbe und auf schlüpfrigem steilem Pfade wurde zum Dubitzer Kirchlein auf gestiegen. Der Blick von hier fesselt weniger durch die Baum blüte, als durch die prächtige Elbschlinge, die ganz im Vorder gründe den fiebengipfligen Deblik umwindet. An der Burg Schreckenstein folgte man am Elbhebewerk dem Durchschleichen der Schiffe mit größtem Intereste. Oben auf der Burg fesselten die umfangreichen Burgreste und vor allem immer wieder die Aussicht auf den Strom und seine Bergwelt. Auf der Weiter fahrt gegen Tetschen grüßte noch so manch packendes Bild von Strom, Bergen und blühenden Bäumen. Nach einer letzten Rast in Böhm.-Kamnitz nahm die Fahrer dichter Nebel des Kreibitzer Gebirges auf. Hoch begeistert waren alle Teilnehmer von der einzigartig schönen Fahrt, die durch die angenehme Führung und guten Erläuterungen besonders genußreich war. voraus ging der Fahrt ein Einführungsvortrag über das Böh mische Mittelgebirge mit prächtigen Lichtbildern von Hermann Arwert am 4. Mai. — Die nächste Autobnsfahrt veranstaltet der Humboldtvercin mit besonders ansgewählter schöner Fahrt route uno lohnenden Raststcllen Sonntag, 20. August, nach oem Ieschken. * Eine Lällerkaistt des Humboldt- und Heimatvereins Seilssennersdorf am 10. und 44. Juni 1939 nach Karlsbad, Marienbad, Franzensbad. Bad Brambach und Bad Elster Bei herrlichem, klarem Morgenwetter begann die Fahrt gegen 4.50 Uhr. Sie führte über Schluckenau, Stolpen mit seiner schönen Burg nach Dresden. Bon dort wurde die Reichs autobahn benutzt, welche wohl viele gewiß das erstemal gesehen oder mitbefahren haben. Kurz vor der großen und berühmten Siebenlehner Brücke — ein Knall und darauf ein hupp, hupp, hupp — der Autobus hatte eine doppelte Reifenpanne und stano nun fest. Leider hatte man unvorsichtigerweise nur einen Ersatz reifen mit. Wie sollte das enden? Stimmen: „Na, ich fahr ja nemmi mit — nee, su a Leichtsinn, bloß een Reefen mitzunahm, wie sulln mer denn do hiekumm?" Andre wieder: „Na wegen anner Panne giehts weiter, 's is immer no besser, olö wenn mer wern an Groaben gefoahren." Nach einer reichlichen Stunde ging es weiter über Frankenberg nach Flöha, der ersten vor gesehenen Rast. Mit frischer Krast und neuem Mut ging es durch herrliche Täler und Höhen des Erzgebirges, die sich im prächtigen Sonnenschein spiegelten, wie das reizende Aschopau- tal — Willischtal — wirklich malerisch schöne Winkel und Gassen deutschen Landes —, über Annaberg—Oberwiesenthal auf den Fichtelberg (1244 in ü, N. N.). Das klare Wetter bot eine herrliche Aussicht weit ins Sudetenlano. Weiter gings dann über Gottesgab durch das markante Ioachimstal mit sei nen prächtigen Burgen und Schlossern nach Karlsbad, wo die heraussprühenden Heilquellen (bis zu 72 Grad Celsius) bewun dert wurden. Dann brachte der Autobus die Teilnehmer nach lMarienbad. Bei der kurzen Rast in diesem Weltbad konnten die herrlichen sauberen Parkanlagen und Bauten in schönster Abenddämmerung bewundert werden. Ilebernachtet wurde in Eger. Am nächsten Morgen wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt, die alten gigantischen Bauten, Patrizierhäuser, Kirchen usw. besichtigt. Besonders hervorzuheben wäre die Kaiserburg (Barbarossa - Aeit), Ruhmeshalle, Wallensteins Todeszimmer u. a. m. Die Aeit rief und weiter ging die Fahrt nach Franzensbad, wo wiederum herrlich gepflegte Parkanlagen und Pavillons, Bauten usw. in bezaubernder Schönheit bei einem Trunk der Heilquelle besichtigt werden konnten. Bon hier aus ging es nach Bad Brambach, dem stärksten Radiumquell der Welt. Wenn man sich bisher bei allen besuchten Bädern kostenlos an dem aus der Erde heranssprühenden Heilquell und Mineralwasser laben konnte, machte Bad Brambach eine Aus nahme. Bon hier aus wurde die Fahrt fortgesetzt nach Bad Elster, zum letzten Kurbad. Nach eingehender Stärkung wurden die wirklich reizvollen Parkanlagen mit den großartigen Kur bädern besichtigt. Gegen 45.30 Uhr ging es in schnellem Tempo über Awickau und Glauchau, von hier aus wieder auf der Auto bahn, bis Dresden, und dann nach dem Abendessen heimwärts. Ankunft Punkt Mitternacht. Daß der Verein solche schöne Reisen und Wanderungen erleben darf, ist ohne Ueberhebung dem äußerst rührigen und in gemeinnütziger Weise sich auf opfernden Bereinsführer Oberlehrer Otto Hentschel zu danken, welcher — wie bei allen BereinSveranstaltungcn — »nr immer das Beste für wenig Auslagen zu bieten sucht. -ü Der La' *r Vandrer vertritt am 16. Zuli d. in Hirlchberg leine Lauliher Heimat!