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i4 Tage A^neiVags' Naehd kv» Druck u. Verlag: Alwin Marx,Z3uchdruckerei und Zeitungsverlag G.m.b.L-. Reichenau i.Sa. Schriftleitung und Geschäftsstelle in Reichenau.Sa. FernsprecherNr.3O0 Geschichte, N^Kuns^Litercitu^ Blatter fÜT i ^eimatkunöe Grsichei'nt ollen U nbei eclsiigter' Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Anthropologie und (Urgeschichte der Dbsrlausitz zu Bautzen, der Gesellschaft für Heimatkunde zu Hoyerswerda fowie des Verbandes „Lusatia" der Humboldt-, Fortbildung»- und Gebirgsvereine der gesamten Dbsrlausitz. Hauptschristlsitung: Gtto Marx Reichenau (Sachsen), unter Mitwirkung zahlreicher bewährter Heimatjchriskstellsr. Manuskripten ist Rückporto beizusügen, da sonst ein Anspruch auf Rücksendung nicht besteht. (Unberechtigter Nachdruck aus der „Gbsrlausitzer Hsimatzsitung" wird strafrechtlich verfolgt. Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Inserenten Reichenau, Sa. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Gswerbebank und Girokajje Reichenau Nr. iS. Gbsrlausitzse Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lredit-Anstalt, Sittau. 15. September (Scheiding) 1929 Nr. Id 10. Jahrgang Sternennacht A Ruhig dis Macht und einsam die Strotzen — Langsam verhallt ein müder Schritt. Mondlicht kost silbern schlummernde Gassen Sieht in des Stromes Wellen mit. Dunkler Bäume gespenstiger Schatten Sittsrt im Hauchs des Windes bang, Nebel streicht über tauende Matten Taumelt verstohlen am park entlang. Ewigkeit kündend grützsn dis Sterne (Unerreichbar im weiten Raum; <7^ Rühren sie doch in greifbarer Ferns <7^ Leis an schlafender Erde Saum. Nehmen der Menschen Wünsche und Sehnen Mit sich hinauf zur Unendlichkeit, Führen, im Frührot langsam verblassend, E Aus dem Gestern zum hoffenden Heut'. Hsin; Audeich, Löbau. Zwei Bulkanberge des Oberlausitzer Tieflandes Der Eisenberg bei Guttau und der Schasberg bei Baruth Unsere Oberlausitz ist eines der wenigen Gebiete Deutsch lands, die auf verhältnismäßig engem Raume zahllose Zeu gen einstiger jungvulkanischer Tätigkeit (Basalte undPhono- lithe) aufweisen. Während im mittleren Teile und im Nor den der Granit, auch ein plutonisches aber weit älteres Ge stein, das Landschaftsbild fast ausschließlich beherrscht, muß er diese Rolle immer mehr an die jüngeren Basalte und Phonolithe abtreten, je weiter wir nach Süden vordringen, um dann in der Südlausitz und Nordböhmen nahezu ganz von der Bildfläche zu verschwinden und diesen jungvulka nischen Gesteinen die Vorherrschaft in der Gestaltung des Landschaftsbildes einzuräumen. Wohl jeder kennt die pracht volle Rundsicht, die der Hochwald oder die Lausche im Zit tauer Gebirge auf dieses unruhige und gerade dadurch so reizvolle Landschaftsbild bieten. Ein schier endloser Schwarm von formenschönen Vulkanbergen, -kegeln, -kuppen und -spitzen gibt der Landschaft dort ein Gepräge, wie wir es nur noch im Hegau in Württemberg und in der berühmten Auvergne in Südfrankreich wieüerfinüen. Hier liegt nun der Herd eines bis herauf in unsere Gegend ausstrahlenden Vulkanismus, dessen Tätigkeit ins Tertiär fällt, in jenen Zeitabschnitt der Erdgeschichte, dem wir u. a. die gewaltigen Braunkohlenvorräte in der Nord lausitz und im Zittauer Becken verdanken. Alle diese Vul kanberge bilden wieder nur ein kleines Gebiet des zum größten Teil auch vulkanischen Mittelgebirgsgürtels Euro pas, der etwa in der Auvergne beginnend sich bis nach Ober schlesien erstreckt. Das Empordringen all dieser zahllosen basaltischen und phonolithischen Laven fällt in eine Zeit, da in ganz Mitteleuropa starke gebirgsbildende Kräfte tätig waren. Durch die damals erfolgte Auffaltung der großen Kettengebirge, wie Alpen, Karpathen, Pyrenäen u. a., bei uns erneute Hebung des Erzgebirges, Bildung der Lau sitzer Überschiebung, wurden anscheinend die unter der festen Erdrinde lagernden Magmamassen wieder zu eruptiver Tätigkeit angeregt und in den zahlreich entstandenen Spal ten und Klüften in der Umgebung dieser Störungszonen nach oben gedrängt. Und in der Tat erstreckt sich das Mtttelböhmische Vul kangebiet etwa parallel zum Steilabfall des Erzgebirges. Auch die Entstehung der Oberlausitzer Vulkanberge ist in ursächlichen Zusammenhang mit einer solchen Störungs zone, nämlich der Lausitzer Hauptverwerfung, zu bringen. Mit dieser bildeten sich im granitischen Grundgebirge in der Ost- und Mittellausitz noch weitere Spalten und Klüfte, die meist in sudetischer Richtung verlaufen und vorwiegend basaltische Laven — der Klingstein besitzt im Kottmar sei nen nördlichsten Vertreter — empordringen ließen. Weiter nach Norden zu klingt dann dieser Vulkanismus allmählich