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Stadtphysikus Dr. Christian August Pescheck in Zittau, der vtelgefeierte „Barde Ringulf" Karl Friedrich Kretschmann in Zittau, der Geschichtsschreiber Johann Gottlob Worbs in Priebus, der hochverdiente Verfasser des Oberlausitzer Schriftstellerlexikons Pastor Gottlieb Friedrich Otto in Friedersdorf a. d. Landeskrone und sein Fortsetzer Jo hann Daniel Schulze in Luckau, der große Philosoph Jo hann Gottlieb Fichte in Jena, später in Berlin, der Ver fasser der jetzt noch unentbehrlichen Geschichte der Ober lausitz Diakonus Christian Gottlieb Käuffer in Reichen bach, der Verfasser der Erdbeschreibung des Königreichs- Sachsen Karl August Engehard in Dresden, der noch jetzt geschätzte Archäolog und Kunstkenner, Konsistorialrat und Gymnasialrektor in Bautzen, dann in Weimar Karl August Böttiger, der Rentamtmann und Altertumsforscher Karl Benjamin Preusker in Leipzig, später in Großenhain, der in Zittau lebende Pastor Christian Adolf Pescheck, der Bischof Lock in Bautzen, der Geschichtsforscher und Numismatiker Karl Friedrich Wilh. Erbstein in Dresden, der bekannte böh mische Historiker Professor Franz Palacky, der Geheime Archivrat A. F. Riedel in Berlin, der Germanist Professor Dr. Ettmüller in Zürich, der Verfasser der Geschichte des Königsreichs Sachsen Professor Dr. Karl Wilhelm Böt tiger in Erlangen, der berühmte Komponist Friedrich Schneider in Dessau, der geschätzte Kirchenhistoriker Pro fessor Dr. Hase in Jena, der Germanist und Dichter Dr. Hoffmann v. Fallersleben in Breslau, der Professor Dr. Jakob Grimm in Göttingen, der Germanist und Philolog Professor Dr. Lachmann in Berlin, der Germanist Wil helm Wackernagel in Berlin, der Germanist und Philolog Dr. Moritz Haupt in Zittau, später in Leipzig, der aus gezeichnete Kenner des altdeutschen Rechts Professor Dr. Hvmeyer in Berlin, der namhafte Historiker Professor Dr. Johannes Voigt in Königsberg, der Ministerpräsident Otto Theodor von Manteuffel in Berlin, der Dichter Leopold Schefer in Muskau, der Geheimrat Dr. von Langenn zu Dresden, der Geh. Rat und Oberbibliothekar Dr. Pertz in Berlin, der berühmte Alexander von Humboldt ebenda, der Geh. Rat Freiherr von Hammer-Purgstall in Wien, der Archivdirektor Chmel in Wien, der berühmte Geschichts forscher Professor Dr. Waitz in Göttingen, der Fürstbischof Dr. Förster in Breslau, der Geh. Rat Professor Dr. Knothe in Dresden, der Professor Dr. Wattenbach in Heidelberg, dann in Berlin, der bekannte Slavist Buch händler Schmoler in Bautzen, der Kultusminister Dr. von Gerber in Dresden, der Geh. Archivrat Professor Dr. Grünhagen in Breslau, der Geh. Rat Professor Dr. Richard Förster in Breslau, der bedeutende Philolog Kaiserlich Russischer Staatsrat Professor Dr. Ernst Koch in Dresden. Diese Liste könnte noch durch die Namen anderer wissenschaftlicher Größen weiter sortgeführt werden. Die Gesellschaft besitzt heute ein eigenes Gesellschafts haus in der Neißstraße 30 mit dem Hinterhause Handwerk 2, das ihr von Anton, er war 1802 wegen seiner mannig fachen Verdienste vom Kaiser Franz II. geadelt worden, 1807 übereignete. Bevor hier die Gesellschaft tagte, ver sammelte sie sich im Haus von Dr. Anton, Lange Straße 49, auch im Gasthof zum Hirsch, in einem vom Görlitzer Magistrate zur Verfügung gestellten Saale auf der Börse, letzt Polizeigebäude, Untermarkt 19, und im Hause Ober markt 29. Schon früher, 1801, hatten die beiden Gesell schaftsstifter bestimmt, daß nach ihrem Ableben der Gesell schaft ihre bedeutenden Sammlungen an Büchern, Hand schriften, Kupferstichen, Mineralien usw. zufallen sollten. So wurde der Grundstock der großen Buchsammlung der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften gewonnen. Im neuen Heim fanden diese Schätze Unterkunft, die bis heute durch weitere reiche literarische Stiftungen, auch durch bares Geld und durch wiederholte Ankäufe vermehrt worden sind. Als am 10. April 1811 in Görlitz die Ornithologische Gesellschaft gegründet wurde, seit 1823 hieß sie Naturfor schende Gesellschaft, nahm diese der Oberlausitzischen Ge sellschaft der Wissenschaften immer mehr die anfangs auf gestellte Verpflichtung ab, die Natur der Oberlausitz zu erforschen. Durch den Wiener Kongreß kam, wie bekannt, ein Teil der Oberlausitz und die ganze Niederlausitz an Preußen. Das hatte traurige Folgen für die Gesellschaft. In den Jahren 1813—1816 hatten keine Hauptversammlungen statt gefunden, und so wollte von Anton 1816 die Gesellschaft auflösen. Da rettete diese ein ermunterndes Schreiben der Königlich Preußischen Regierung. Ihr schlug von Anton vor: 1. Die Universität Wittenberg nach Görlitz zu ver legen und mit der Gesellschaft zu verbinden, oder 2. das Gymnasium Augustum zu einer größeren Landesanstalt mit mehreren Professoren zu erweitern, die die vorhande nen Sammlungen der Gesellschaft zu öffentlichen Vor lesungen benutzen könnten, 3. die Neilichsche Bibliothek mit den Gesellschaftssammlungen zu vereinigen. Keiner dieser Vorschläge ist verwirklicht worden. Eine weitere Folge der Teilung war, daß der bisherige Gesellschaftspräsident, der Königlich Sächsische Konferenz minister Gottlob Adolph Ernst von Nostitz und Jäncken- dorf auf Oppach Werda usw., Domherr zu Merseburg und Landesältester des Bautzener Kreises sein Präsiüentenamt niederlegte. Dieser hat sich auch als Dichter unter dem Namen Arthur von Nordstern bewährt. Bei der Festfeier am 29. Mai wurde sein „Preis der Dichtkunst" in der Ver tonung von Johann Gottfried Schicht aus Reichenau bet Zittau vorgetragen. In den nächsten Jahrzehnten hat die Gesellschaft trotz der infolge der Teilung hervorgerufenen Erbitterung es verstanden, die sächsischen, wie preußischen Mitglieder nach wie vor auf wissenschaftlichem Gebiete zu vereinen und da mit mehr und mehr die vorhandene Mißstimmung zu bannen. Präsident wurde an von Nöstitz' Stelle Dr. von Anton, der bereits am 17. November 1818 starb. Die Gesellschaft erhielt seine Sammlungen, soweit dies noch nicht geschehen war. Die Teilung der Lausitz führte ferner im Jahre 1825 zur Gründung des Königlich Sächsischen Altertumsvereins in Dresden. Seine Stifter waren fast alle tätige Mitglie der der Görlitzer Gesellschaft gewesen, so z. B. ihr ehe maliger Präsident von Nostitz und Jänckendorf. Als 1839 der Gewerbeverein in Görlitz gegründet wurde, übernahm er eine Reihe von Aufgaben, die sich früher die Gesellschaft gestellt hatte. Wichtig für diese war es auch, als sie 1835 vom preußischen Generalpostmeister Nagler Portofreiheit erhielt. Die am 3. August 1884 gegründete Niederlausitzer Ge sellschaft für Anthropologie, die später auch in ihr Arbeits feld die Geschichte der Nieöerlausitz aufnahm, entlastete die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften in etwas von der Verpflichtung, in ihr Arbeitsgebiet auch die Nieder lausitzer Geschichte mitzubehandeln. In ähnlicher Weise wurde sie entlastet, als für die prähistorische Zeir der Oberlausitz die 1888 gestiftete Gesellschaft für Anthropolo gie und Urgeschichte der Oberlausitz ihr ihre Spalten öffnete. Als Professor Oe. pkll. und Or. im. k. c Richard Jecht die Herausgabe der Gesellschaftszeitschrift des Neuen Lau- sitzischen Magazins 1889 übernahm, richtete er sein Augen merk darauf, nur solche Arbeiten aufzunehmen, die der Er forschung und Bearbeitung der Geschichte, Altertümer und Landeskunde der Oberlausitz dienen. Und hier hat er ganze Arbeit gemacht. Damit nun aber auch ferner das Ver langen der Satzungen, daß die Gesellschaft sich eine „ver einigte Pflege des gesamten Gebietes der Wissenschaften, sowie Anregung und Förderung wissenschaftlichen Lebens