Volltext Seite (XML)
.BlcMepHw F?eimclifunöe^ Schristleitung und Geschäftsstelle in Reichenau,Sc». FernsprecherNr.ris GefcHicHie, u n s7 L i ke io t u Drucf u.Verlag .Alwin Marx tInh.OttoME?') Sudlaufttzer Nachrichten, Reichenau^Sa Aliiksuungsblatt der Gejslijchaft für Anthropologie und Argsjchichts dec Gderlausitz-Bautzen, dsrjMittelstslls für Heimatforschung im Mark graftum Gbsrlausitz (Bautzen, Stieberstrape 3ö), des Vereins für Heimatforjchung ;u Lrostau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda sowie des Verbandes „Lusatia" der Huirboldt-, Fortbildungs- und Gebirgsversine der Gberlausitz. Hauptschriftlsitung Gtto Marx, Deichenau, 6a., unter Mitwirkung bewährter Heimatschriststeller. Manuskripten ist Dückporto bsizufügen, da sonst ein Anspruch auf Rücksendung nicht besteht. Nnberschtigter Nachdruck aus der „Gberlausitzsr Hsimatzsitung" wird strafrechtlich verfolgt. Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Inserenten Deichenau, 6a. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Gewerbebank und Girokajje Aeichsnau Nr. lö. Gbeclausitzer Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lrsdit-Anstalt, Zittau. Nr. 6 20. März (Lenzing) 1927 8. "Jahrgang Awei Jahrzehnte Gberlausitzer Heimatdramatik Bum 20 jährigen Bestehen der Lausitzer DialeAspielschar „Thalia" in sReichenau am 19. März 1927 Non Herbert Henkner-Bautzen ^Z^as Theaterspielen ist eine allgemein beliebte Äsl Sache, die allerorts von den verschiedenen Vec- einen mit Vorliebe gepflegt wird. Wir Deutschen haben eine besondere Neigung dafür. Selbst in den Städ ten, wo ein gutes Theater mit bewährten Berufsdar stellern besteht, wird das Theaterspiel in den Vereinen immer anzutreffen sein. Die Dilettanten, um solche kann es sich hierbei ja nur handeln, sind sich voll bewußt, daß sie nicht die Leistungen der Berufsdarsteller erreichen, auch der Zuschauer weiß das und erwartet nichts anderes. Die Hauptsache ist dabei nur, daß die mehr oder weniger gute Aufführung von Vereinsmitgliedecn, also mit eige nen Kräften, bestritten wird, und eine besondere Ehre ist es für gar manchen, mit unter den Darstellern zu sein, auch wenn es sich nur um eine kleine Tiolle handelt. In kleineren Grten des Landes, zumal wenn sie weiter ent fernt von einer Stadt liegen, kommt hierzu noch derWunsch nach einer billigen Aufführung und die Sehnsucht, über haupt einmal Theater zu sehen. Von diesen Gesichts punkten aus kann auch die Daseinsberechtigung der zahl reichen, zu großen Verbänden zusammen geschloffenen Volksspielkunstvereine nicht ohne weiteres von der Hand gewiesen werden, selbst wenn sie in Seiten der Theater nöte eine gewisse Konkurrenz für die festen Berufsbühnen darstellen sollten. So pflegte man denn auch in dem großen Grte (Reiche- Nau bei Zittau, gewissermaßen im südöstlichsten Zipfel unserer sächsischen Gberlausitz, schon vor "Jahrzehnten, besonders in den Freiw. Feuerwehren zu Nieder- und Gber-Äeichenau, das Theaterspiel. Das ist eine Tat sache, die allgemein nicht weiter von Belang ist. Die Freiw. Feuerwehr Gber-(Reichenau brachte u. a. auch mehrere kleinere und größere Dialekt-Dichtungen, wie „Hennerch-Lobels-Feuer"', „Heimgefunden" usw., als (Uraufführungen. Die Geschichte der in der ganzen Gber lausitz berühmten Dialektspielschar „Thalia" hat aber eins gewisse Bedeutung. Als nämlich zu Weihnachten 1906 der (Radfahrer-Verein 1886 den „Zapfenstreich" von Bayerlein zur Aufführung brachte, da wurde der Ge danke wach, doch eine dramatische Vereinigung zu grün den und durch auserlesene Spieler regelmäßigere Auf führungen zu pflegen. Diefe Anregung fand großen Widerhall. Vor allem war es der noch jetzt sehr erfolg reiche Darsteller Franz Weiß, der sich außerordentlich für diesen Gedanken einsetzte. Im Frühjahr 1967 wurde mit den dafür begeisterten Kreisen in Verbindung ge treten und am 19. April 1967 konnte im Schützenhause (Reichenau Gründung der „Thalia" erfolgen, der sich 19 spiellustige Männer anschlosjen. In ganz hervorragender Weise verstand es der zum 1. Vor sitzenden gewählte und sehr kunstbegeisterte Kaufmann Gscar Ehr en traut, die junge Vereinigung vorwärts zu bringen. Es ist sicher nicht zu viel gesagt, wenn wir seine segensreiche Arbeit als das feste, unerschütterliche Fundament bezeichnen, auf dem sich alle spätere bis zum Höhepunkt entwickelte Tätigkeit der „Thalia"" aufbaute. Ihm zur Seite stand als 2. Vorsitzender ein besonders Berufener, der schon damals gefeierte Lausitzer Mund artdichter Wilhelm Friedrich. Die Geschäftsführung