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heute die Ludwigsdorser Kalke ins Unter-Kambrium gestellt werden, ihre Zurechnung zum Silur oder Devon muß aufgegeben werden. Ins Silur gehört dagegen die Dubrau mit ihren Quarziten. Das Devon ist in der Lausitz nicht vertreten. Im unteren Karbon bildete sich als Absatz des Kulmmeeres die Grauwacke. Durch Auffaltung und Bildung des amorikanisch-varisktschen Gebirges entstanden im Karbon Spalten, in denen der Granit als Tiefengestein nach oben drang. Der große Lausitzer Granillakkolith wird durchsetzt von zwei jüngeren Stöcken bei Stolpen und Königshain. Die Dyas (Perm) lieferte im Rotlicgenden die Brandschiefer von Wiinschendorf mit zahlreichen Versteinerungen. Das Mittelalter (Mesozoikum) ist in der Oberlausitz sehr schlecht vertreten. Das Krcidcmcer hinterließ den Kreidesandstcin, der nördlich der Oberlausitzcr Hauptverwerfung bis aus den Granit verwittert, südlich der Verwerfung aber sich im Zittauer Gebirge erhalten hat. Die oberlausitzcr Hauptoerwcrfung erzeugte die Spalten für das Ausbringen des Basalts und Phonolits im Oli- gorän, während sich im daraussolgendcn Miorän über einem lang sam sich senkenden Boden die Braunkohlenmoore mit Sumpfzypressen und Mammutbäumen entwickelten, aus denen die Kohlenflöze hervor gingen. In diese Periode fällt auch die Bildung der Hohenbockaer Glassande. Die Eiszeit überzog das Gebiet mit einer 400—500 m starken Eislage: in Findlingen, Gletscherschliffen, Rundhöckern, Dünen usw. hinterließ sie wie auch die Zwischeneiszeitcn zahlreiche Spuren, zu denen sich die Spuren der damaligen Fauna gesellen. Das Alluvium wirkt schöpferisch in der Moorbildung und in der Anhäufung von Sandmassen durch die Flüsse, zerstörend durch Ver witterung aller Gesteine. Die Erforschung der geologischen Verhält nisse ist nech lange nicht abgeschlossen. Sie erfordert noch ernste Arbeit zur Klärung vieler Unklarheiten. So war die Tätigkeit der Gesellschaft Im wesentlichen weiter schaffender Innenarbeit gewidmet. Es sei an dieser Stelle nicht ver säumt, für die freundliche Unterstützung, die uns vielerseits zuteil geworden ist, herzlichen Dank zu entbieten. Mögen Zukunstspläne Im begonnenen Jahre ihre Verwirklichung finden und damit wich tige Erscheinungen unsres heimatlichen Gebietes in dieser rastlosen Gegenwart sestgehalten, Vorgänge und Geschehnisse aus vergangenen Zetten ergründet und allgemeiner Erkenntnis zugänglich gemacht werden Daß die Vereinigung dabei aus förderndes Interesse seitens weiter Kreise rechnet, sei abschließend mit der Bitte um Unterstützung dieser Bestrebungen besonders hervorgehoben! Georg Werchan. Hnne Sturcbg'scbicbte vr Sturck koatte eemol sicb's vürgenumm'n, Llr vvullte zun Nobberscbleuten kumm'n! Und wie m'rn nu erne sckun Kurts kloapp'rn, L>c> kroit'cb, ob'ck woas kcrlk'n kennte, de Nobb'rn. Nu bin'ck Stick a znermoal drieb'm gewast, vc> kimmt mr mei Msnn'r a de lZ^ne geroast: „Woas is'n mit dr Liebscdn, woarum giekst'n eegoal kie?"— „Nu, 's is'r ab'm scblaicbt und 's tut'r oalls wiek! Nu weht ju, wie's is', wenn ess l^uppängsts koat, No läkst'cb o as Beite ond noatscbt Lisch soat!" — Mei l^tenn'r, dar sitt mieck ganz sekält'g oa, vrno roast'r wieder kurt ukk de Scblitt'nboakn; vc> koat'r nu su isbsr ssnn koakr'n ond asf'n Oe Liebscbn ond ekrs Wiekloat vergass'». Zon Obde soit'cb: „l^oarie, ieck> will dr woas soin, Ba Liebscbn is a §anst'r azwes gsscbloin. vodurcb koat dr Sturck - kisr ock, wie verdräkt — Nr Liebscbn kinte an klenn ^ung'n neigelät!" No soits mei klenn'r: „Su is groads raicbt, Noas a kinte muh kumm'n — ond 's is'r su scblaickt!" Bertha Morgenstern. Buchbesprechungen Neues Lausitzisches Magazin. Zeitschrift der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Herausgegeben von Professor Or. pk. und Nr. jur. k. c. Rich. Iecht. Band 102. Görlitz 1926. Die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften, die in 2 Jahren ihr 150. Jubelfest feiern wird, hat neben Sammlung eines reichen Dücherschatzes ihre Haupttäligkeit auf Veröffentlichungen gelegt. Es steht wohl einzig in ganz Deutschland da, daß eine Gesellschaft jedes Jahr seit dem Jahre 1822 einen Zeltschrtstenband herausgab. Natür lich haben die Zettumstände und die Art der Herausgeber den Bänden ihren Stempel ausgedrückt. Zeitweise glaubte man, die Zeitschrift müsse auch der Zeitgeschichte dienen, wie etwa die jetzigen Tages- zcitschriftcn: ferner versuchte man, dem Magazin eine allgemein wissenschaftliche Richtung zu geben. Der jetzige Herausgeber, von dem nicht weniger als 38 Bände seit 1889 veröffentlicht sind, hat sich auf die wissenschaftliche Bearbeitung der Geschichte, Altertümer und Landeskunde der Oberlausitz beschränkt und dabei immer den Zusammenhang mit der allgemeingeschichtlichen Forschung erstrebt. Daher kommt es z. B., daß die letzten Bände sichtlich das wirt schaftliche und agrarische Gebiet zu bearbeiten suchen. Der 102. Band kann sich äußerlich schon sehen lassen. Er bringt nicht weniger wie 337 Seiten Oktav. Zunächst wird in Fortsetzung früherer Arbeiten über die letzten 25 Bände der Zeitschrift von W. v. Bötticher ein Inhaltsverzeichnis nach Schlagwörtern gegeben. Sodann bringt W. Schulze in Ober-Gebelzig „Die Geschichte des Dorfes Ierchwitz" (Kreis Rothenburg) und fügt eine Flurkarte bei. „Schriften über die „Oberlausitzer Landwirtschaft in kursächsischer Zeit" von Rich. Iecht und „Ein Beitrag zur Rufnamenkunde der Oberlausitz um 1575" von Erich Wentscher schließen sich an. Viel Aussehen werden die Arbeiten aus agrari chem Gebiete „Die fränkische Hufe in der Oberlausitz. Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte", von Walter Heinich, und „Siedelungsgeographische Studie" über die Flurgrößen der südlichen Waldzone zwischen Elbe und Neiße von Johannes Langer machen. Arbeiten, denen auch Pläne und Karten beigegcben sind. Zum Abschluß bringt hierauf Pfarrer Zobel seine Unsersuchüngen über die Anfänge der Reformation in Görlitz und der Preußischen Oberlausitz Endlich vervollständigt der Studienrat Felix Voigt seine vor zwei Jahren gegebenen I. Böhme-Studien, indem er von hoher Warte herab uns einen Aufsatz schenkt: „Das Böhme-Bild der Gegenwart. Ein kritischer Überblick über die neueste Böhme-Literatur." Ursprünglich war von Werner Buddecke eine große Böhme-Biblio graphie im Neuen Lausitzischen Magazin geplant, sie ist von Voigt in anderer Weise, und zwar zweifelsohne in recht glücklicher Weise, gegeben; man bekommt durch ihn einen mühelosen und überall ge nügend begründeten Einblick in die Böhme-Literatur, vornehmlich des letzten Menschenalters. — Die literarischen Anzeigen lassen eine vorsichtige Auswahl der jetzt ins Ungemessene sich steigernden Ver öffentlichungen aus der Oberlausitzer Vergangenheit erkennen. — Nachrichten aus der Gesellschaft machen den Schluß. Das diesjährige Februarheft von „Volk und Raffe" (I. F. Lehmanns Verlag, München 8W. 4) Preis vierteljährlich Mk. 2. —, bietet etwas ganz besonderes: Das Ergebnis des von Tausenden mit größter Spannung erwarteten Preisausschreibens für den besten nordischen Rassenkopf. Die Bilder der fünf glücklichen Preisträger, die aus 2000 Männern und Frauen auszuscheiden waren, werden größte Aufmerksamkeit finden. Preisrichter waren Prof. Dr. Fischer, der künftige Leiter des Kaiser Wilhelm-Institutes für Rassenforschung, Dr. Hans F. K. Günther, der verdienstvolle Vorkämpfer des nor dischen Gedankens. Aus dem weiteren Inhalt des Heftes sei er wähnt ein Aussatz von Dr. Havemann, der durch Untersuchungen an 2000 Leuten einer Kleinstadt glaubt, die merkwürdige Tatsache fest stellen zu können, daß die Frauen eine nicht unwesentlich andere Rasse darstelllen als die Männer, daß insbesondere Haar- und Augen farbe dunkler waren, so daß man an eine geschlechtsgebundene Ver- erbung solcher Eigenschaften denken kann. Weite Kreise wird auch die hübsche und anregende Zusammenstellung und Verarbeitung ker niger westfälischer Dolksausdriicke fesseln, die einen Sachkenner wie P. Sartori zum Verfasser hat. Börries Frhr. o. Münchhausen, der den literarischen Teil Volk im Wort leitet, setzt den Abdruck der prächtigen niederdeutschen Abhandlung von Julius Langbeha, dem Rembrandtdeutschen, fort. Auch dieser Aussatz zeigt den tiefen Blick, den Langbehn für das Wesen seines Volkstums lange vor aller wissenschaftlichen Forschung hatte. Einige kleinere literarische Ar beiten, Gedichte und eine reichhaltige Büchcrschau vervollständigen diesen Teil des interessanten Heftes. Mitteilungen der Schriftleitung W. A., L. Erst am Tage der Drucklegung bei uns eingetroffen. Der Bericht kann somit erst in der zweiten Märznummer erscheinen. I. L,, Freiberg. Die uns eingesandte Skizze wird ausgenommen. Der Abdruck kann jedoch erst im Laufe des Sommers erfolgen, da zu viel ältere Manuskripte der Drucklegung harren. kinrsnriung cler verugLgelcier kür rlsr 1. ViertblZskr 1S27 Wir bitten dis geschätzten Bezieher, uns das Bezugsgsld von WK. 2.25 sofort einzujenden, damit wir nicht genötigt sind, dieses durch Nachnahme sinzuziehen. LasckStt,,»«»« OK»., L».