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bei Eggolsheim und bei Hollfeld (übrigens ein rechtselbisch sehr verbreiteter Fln.I). Gradl leitet hier von einem sl. Drasch ab, Schümm denkt bei Trossenfurt an ahd. troc, mhd. trog ----- kleine Wasserrinne. Beck mutmaßt Ableitung von einem german. Drogo (Drojo---Drog---Trurger). Für die erwähnte volkstümliche Umformung von Sul, Sol zu Schule, Sülze sind die Sülzeflurnamen Ger- bings auf S. 20, 476 usw. kennzeichnend, ohne daß Gerbing die Ableitung von Gute ----- Wälzlache ansührt, während Heilig S. 13, Beck I, 80, Schümm S. 97 von Sol, sul, sulz, usw. ableiten. Zum Warnsdorfer Worbs berg: den obd. Fln. gibt es nur einmal in Thüringen. Die Worben (1641 über der Worben) sind nach Gerbing, S. 59, halbmondförmige Wiesen. In Oberdeutschland tritt der Fln. ost auf. Unserer Kote ( Lach am Litticht) entsprechen viele gleich lautende obd. und thür. Fln., so nennt z. B. Gerbing, S. 398, die tiefe Kutte Kud'n) einen Sumpf. Davon haben auch unsere Kuttelsteine ----- nasse minderwertige Bausteine und das „Kultein" der Kinder beim Trinken viel Flüssig keit verschütten ihre Benennung erhalten. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß unserm Trübenbach (sumpfiger Bach) ein fränkischer Trtgen- brunn entspricht, da fränkisch b zwischen Pokalen mit g wechselt. Ein einziges „Land mass er" läßt sich urkund lich (Heilig 18) auf ein Langwasser zurückführen. Vielleicht trifft das auch für unser Oderwitzer Landwasser zu. Der Kotzenberg dieses Ortes kann erinnern an die fränkischen Fln.: Körzendorf (Beck II, 79,81 vom Fln. Kotz, Kutzen), Kotzenaurach (Beck I, 25 Kotz ----- Kurzform von God, God- frid), Kotzenhos (Beck III, 102, wie das vorige oder von Fln. Kobold), Kotzenmühle (Miedet, 30, die auch Katzen mühle heißt). Beck I, 70 führt eine Kosbach auf eine Kots bach---sumpfige Bach zurück. Der Oderwitzer Kreu- scherHofhat in Westdeutschland nur in fränkischen Grätsch (Beck II, 65) ein ähnlichlauiendes Gegenstück, das dort mundartlich allerdings zu Grasch wird. Sl. Gradiska, von sl. grad — eingesriedigter Ort (-^ Hag), Burg wird als Ab leitung von Beck genannt. Möglicherweise ist auch unser Oderwitzer Gut ein umhegter alter Hof, wenn hier nicht etwa ein Besitzername vorltegt. Der Hainewalder Kälber steig führt nach dem Butterberg, der soviel wie gerodeter, zur Viehweide be stimmter Berg bedeutet. Nun werden von Beck I, 76; III, 74, 46, 48 die Kälbersteige und -berge mit mhd. Kalme, kelwe, starkes und schwaches Femin. von --- kahl, ahd. chalo, Genitiv chalawes --- kahl in Verbindung gebracht. Das Genittv-w entwickelte sich ost zu b, das im Auslaut vor n zu w wird, darum „Kalwenberg, Kalbenberg, Kolmberg, mancher Kälberberg dürste Umdeutung aus Kalbenberg sein". „Uff die kalbe, Kalbberg" sind jedenfalls kahle, ent- holzte Berge. Das Hainewalder Südostgebiet liegt im Schönbüchler-Zittauer Grenzwaldgebiet, das Butlervor- werk und der Kälbersteig erinnern also noch wohl an die Rodungszeit. Unsere mit Bär zusammengesetzten Fln. gehen selten aus einen kdl oder einen Bären --- ursum zurück, oft kommt Ableitung von mhd. Eber---Schwein, Wildschwein in Frage. Vereinzelt wird Bär von Biber im Westen abgeleitet. Die Hainewalder Bärkirche liegt dazu in der Nähe sump figen Geländes. Der früher erwähnte Hungerbrunnen kann auch nach einem Besitzer benannt sein oder einfach „der Dürre ausgesetzt" bedeuten oder schließlich auf „Hunge" — ab gestandene Bäume (oergl. Beck III, 99) zurückgeleitet werden. Heilig führt S. 33 fünf mit Schlatt zusammengesetzte badische Ortsnamen an. Auch er leitet den Namen von mhd. slaht, slahte — Holzschlag oder von mhd. slate, slLte — Sumpf, Schilfrohr ab. Dagegen kommt für Miedel S. 15 bei Schlatt nur die Bedeutung Sumpf in Frage (ober schwäbisch). Nach Buck S. 145 dürfen die im Oybin-Ions- dorferWald gelegenen Krätzer st eine doch wohl nicht mit der Ableitung der Kreisch- und Kritschflurnamen zu sammengebracht werden. Gratz, Kratz, scheint ursprünglich Einzäunung bedeutet zu haben, denn auch aufFlurenkom men eingehegte Kratzen vor. Buck hält eine sl. Ableitung von altsl. gra^di — Stall, Hürde oder von einem dem Latein entnommenen deutschen Lehnwort crotes — Gebüsch, schließ lich von sl. krata — Gitter für wahrscheinlich. Die kurzgesprochene Anfangssilbe in Bückeberg (Flur Neudörfel) macht doch die Ableitung von biegen usw. — Flußkrümmung unwahrscheinlich. Nach Heilig S. 32, Beck III, 43, 70/71 käme eine deutsche Ableitung von Buche eher in Frage. Buche wird in „büchig" umgelautet, dann kon trahiert zu büsch, geschrieben büg, gesprochen im Pegnitztal- dialekt big (Plur. bigen), dazu kommt 1421 die urkundliche Form püg. Damit sind wir lautlich bei unseren Fln. Unsere Ableitung des Namens Körbisdorf von horo, adj. horwin (b wiro zu w), gehorwe — Sumps teilen auch Miedel (die schwäb. Korbeläcker), Heilig S. 36 und Beck II, 79, jedoch fügt letzterer noch hinzu: „Möglicherweise steckt ein sl. Appell, hrb, wend. Horb (Korbitz — chrbice) — Buckel, Hügel darin (Immisch). Körbel ist auch ein Kraut, das be sonders auf sumpfigen Wiesen wuchert". Zwischen Friedersd orf und den Zittler Wallwiesen gibt es den Fln. „am Weichen" oder „die Weichen". Miedel leitet S. 7S, wie es auch Buck S. 297 tut, „die Weiche" ab als — in der Weiche, ein von Gestrüpp gesäuberter Weg zum Ausweichen, S. 68 nennt er dagegen Weich herrührend von mhd. wih — heilig, mhd. wihte, wicht — ahd. wihida — die Heiligenreliquie (also wo ein Heiligenbild stand). Beck I, 62 erklärt auch die weich als Ausweiche für Wagen, als Reliquienort, glaubt aber auch an Ableitungsmöglich- keit von wich (Stadt, Burg, vergl. Weichbild!). Auf unsere Wiesen „am Weichen" patzt am besten seine schließlich noch angeführte Ableitung — weicher Boden. Es gibt noch ein mhd. Weisch, Gemisch, das auf mhd. wische — Stoppel, Stoppelfeld zurückgeht. Es dürfte hier nicht in Frage kommen. Die Kreien-- Grettenflurnamen sind nach Förste mann von ahd. chresso, mhd. Kresse-Kressisch,nach Schümm S. 60 auch von graz — Grätsche — Staude ableitbar. Nochmals: Vie Volksdichtung (Zu dem gieicbnamigsn ssluksatz in Nr. 4 der OHZ.) Mil der farblichen Würdigung, dis Herbert Hen kn er in der angezogenen Nummer der OHZ. dem vortreiklicben Nucke Lllbert Zirklers „Hausbuck säcksiscker Mundartdicktung" an- gedeiken läßt, bin ick im wesentlichen durckaus einverstanden und kabe micb anderwärts auck ganz in äkniicbem Sinns aus- gesprocken. Linige vedenken sind mir beim Lesen sowokl des Nückes als auck der ervväknten Nesprecdung an Lieser Stelle dock gekommen, die ick beim besten Willen nickt okne weiteres zu Len Nkten legen kann, da ick nickt an Herzdrücken zu sterben gedenke. Sie sind allerdings in der Hauptsacde nur formaler Natur, ssllbert Zirkler sagt in der sekr anregenden und lesens werten Lintükrung zum ganzen Lucke (jeder Nbscdnitt Kat allster-