Volltext Seite (XML)
Pendel in der Milte der beiden Extreme schwingt. Wahr heit und Klarheit, sowie Einfachheit der Mittel zeichnen seine Bilder aus. Dazu kommt in seinen neuen Gemälden eine blühende Farbengebung, die natürliche südliche Sinn lichkeit ausströmt. Diese fünf Charakteristika geben der Ausstellung ihren Wert und bestätigen, daß Karl Hentschel eine künstlerische Persönlichkeit größeren Formates ist. An die beifällig aufgenvmmenen Ausführungen schloß sich eine Besichtigung der Bilder, die in vorzüglicher An ordnung in zwei Sälen untergebracht sind. Interessierte Gruppen von Kunstfreunden und Käufern bildeten sich vor den Hauptgemälöen und lebhafte Unterhaltung zeigte, welch starkem Interesse die Ausstellung begegnete. Sie ist Sonntag, Mittwoch und Freitag bis zum 13. November geöffnet und dürfte in weiten Kreisen Aufsehen erregen. I. S. Aus den Heimatvevelnen Zittau. Der naturgeschichtiiche und Gebirgsverein „Globus", der Anfang November das 60. Jahr seines Bestehens vollendet, nahm am 18. Oktober im Fremdenhof „Drei Kronen" seine Arbeit des Winterhalbjahrs wieder aus und gab mit seinem ersten Vortrags abend einen verheißungsvollen Auftakt zu dem wieder besonders erlesenen Iahresprogramm. Trotzdem an diesem Abend die Zittauer durch allerlei mehr oder minder zugkräftige anderweitige gleichzeitige Veranstaltungen abgelenkt waren, hatte sich doch eine über Erwarten starke Zuhörermenge eingefunden, die die verfügbaren Plätze restlos besetzte. Aus dem geschäftlichen Teil ging hervor, daß dieser künftig bei den Vortragsabenden in Wegfall kommen soll, was als eine sehr zweckmäßige Neuerung zu begrüßen ist. (Ob die neu eingesührteu geschäftlichen Sitzungen auch nur einigermaßen besucht sein werden, dürste allerdings INehr als zweifelhaft bleiben.) Während der Sommer pause hat der Verein eine recht beträchtliche Anzahl von Mitgliedern verloren, doch wird der Abgang numerisch durch etwa 30 Neu anmeldungen reickltch ausgeglichen. Den Vortrag des Abends hielt Herr Professor K. A. Neugebauer aus Berlin, der Uber das jederzeit fesselnde Thema „Der Untergang und die Aus grabung vonPompejt" sprach. Der Gegenstand ist zwar schon wiederholt in früheren Jahren unter Vorführung hervorragend schöner Lichtbilder von dem leider zu früh verstorbenen Konrektor Prof. Dr. Koch behandelt worden, aber das Gesamtbild der Globus - abende hat sich ja seit jener Zeit ganz wesentlich verschoben, und auch der Stand der Ausgrabungsarbeiten ist seitdem erheblich vor geschritten. Der Redner verstand es, durch seine glänzende Vortrags weise vom ersten Augenblick an für sich einzunehmen und die Hörer auch durch seine gediegene Behandlung des Stcffes bis zum Schlüsse in seinen Bann zu ziehen. Auch seine Lichtbilder waren dergestalt beschaffen, daß der Blick gern darauf weilte. Ein besonderer Vorteil des Vortrags war es, daß Prof. Neugebauer seinen Ausführungen eine anschauliche Schilderung der elementaren Katastrophe voraus schickte, wie sie sich nach den Auszeichnungen des jüngeren Plinius und des Geschichtsschreibers Tacitus wirklich abgewickelt hat. (Der ältere Plinius, der sich um die kritische Zeit als römischer Flotten kommandant beim Kap Mtsenum aushielt, verunglückte bekanntlich durch die giftigen Gase, die sich beim Ausbruch des Vesuvs über die begrabenen Städte wälzten.) Erst diese authentischen Berichte des erstgenannten Augenzeugen machen uns so manches verständlich, was uns bei der Betrachtung der Ausgrabungsergebnisse rätselhaft bleiben kann. Bis jetzt ist es gelungen, etwa drei Fünftel des unter Lava und Asche begrabenen Pompeji bloßzulegen, und zwar betrifft es im wesentlichen den westlichen, nach dem Meere zu gelegenen Teil der Stadt und wenige nach Osten führende Straßen. Aus den bisher zu Tage geförderten Trümmern entwickelte der Vortragende rin lebensvolles Bild der bereits recht hochentwickelten Kultur des ersten nachchristlichen Jahrhunderts, das nach Hebung der bis aus weiteres im Schoße der Erde ruhenden Belegstücke noch um ein Beträchtliches erweitert werden dürste. Bruno Reichard. dinier Programm des Vereins „Slobus" im 60. Vereinsjakr 1927-28 Oktbr. 18.: Prof. vr. Neugebauer: ,,Oer Untergang unv dis Ausgrabung von Pompeji". 25.: Qrventlicks lSauptversammlung. Novbr. l.: S. köerrmann: Wilbslm vufck-6b«nv. 12.: 60. Stiktungsksst (Festsitzung, Lall). 15.: S. Wsidkaas: ,,^us Sem Wunderland der vlumsn". Novbr. 22.: §. Sieber: „Was uns Sie köeimat srsSvlt". 29.: prok. vr. Popig: „Norwegen". vezbr. 6.: N. Vater: „vis Live von Ser Quells via aur Mündung". 13. : Weiknacbtskeier unter kreundlicker Mitwirkung Les Zittauer Lekrer-Sesangvsrsins. Januar 17.: vr. Nömmert: „Vas Leben im Wasser- tropksn" (Experimental-Vortrag). 24.: k. Nadel: „Nus dem inlttslaltsrlicksn Zittau". 31.: Licbtbilder.Vortrag über: „VeutscVe Kunst- gestrickte". §ebruar7.: prok. Lus: „Mit einem Veutsck-Nmsrikaner durck das Dollarland". 14. : v. Wünicke: Neise-Vortrag. 27 : pauck: „Vas kernssbsn" (Experimental-Vorir.). März 6.: 5t. Schneider: „Siebenbürgen". 13.: 5l. Scboriscb: „vis Nsitzs von der Quelle vis sur Mündung". 20.: n. Iraussckild: „Eins §abrt durck die Wunderwelt der Lropen" (Fortsetzung), (Änderungen Vorbehalten.) Isumvo>atvelein Zrifvrnnelraott Die letzte diesjährige Vereins Wanderung war für den 11. September festgesetzt worden. Der Bormittagszug brachte die Teil nehmer nach Zittau. Sofort wurde dem städtischen Museum ein Besuch abgcstattct. In liebenswürdiger Weise hatten sich durch Vermittlung des Herrn Dr. R. Müller zwei Herren zur Verfügung gestellt, unter deren sachkundiger Führung die reichhaltige Sammlung besichtigt wurde. Bedauert wurde nur, daß nicht auch die reiche Waffensamm lung betrachtet werden konnte. Die Vorarbeiten für Unterbringung auch dieser Sammlung sind aber bereits in vollem Gange. Ein Rund gang durch den Kreuzgang, den Kapitelsaal und Klosterhof mit seinen kunstvollen schmiedeeisernen Grufttüren beendete die Führung. Wenn leider auch bei vielen eine Antipathie gegen Besuche von Museen be steht, so war es doch recht erfreulich, daß sich 91 Teilnehmer an der Besichtigung beteiligten. Gegen 25 Personen bestiegen den Johannis turm. Ein herrlicher Blick auf Zittau und seine nähere und weitere Umgebung lohnte den Ausstieg. Da mit dem Mittagszuge noch einige Mitglieder nachgekommen waren, entstiegen in Ketten über hundert Teilnehmer dem Zuge. Dem Besuche von Schloß Grafen st ein galt der Nackmittag. Ein schöner Talweg führte zum Schloßteich. Nach der Kaffeepause wurde die durch ihre Wand- und Deckenmalerei be kannte Schloßkapclle besichtigt und der Turm bestiegen, der einen schönen Rundblick gewährte. Durch dir Obstplanlagen und den Ort Dönis wanderte man endlich am Spätnachmittag nach Grottau, wo man in „Stadt Reichenberg" noch einige gemütliche Stunden bis zur Abfahrt des Zuges verbrachte. Auch diese Wanderung war voM schönsten Welter begünstigt und wird wohl bei allen Teilnehmern in angenehmer Erinnerung bleiben. O. tz. Kunstverein Bautzen e. V. (Stadtmuseum) IS. Oktober — 6. November 1927 Ausstellung freier Lausitzer Künstler Glgemälde — Aquarelle — Graphik — Plastik. Beteiligt sind folgende Künstler: G. Dsnzig-Dautzen, Fritz Haselbach- Dsichenau, Georgkarl Heinicke-Bautzen, Fran; Hells - Warnsdorf, Adolf Hslmich-Psnzig, Arno Henschel-Görlitz, Willy Iahn-Laupnitz, Dora Kolijch-Görlitz, Alois Kojch-Görlitz, Hans Kramer-Zittau, G. W. Merseburg-Küpper, F. Neumann-Hegsnbsrg-Görlitz, Karl Paul-Zittau, Hanns Petjchke-Bautzen, Emil Pijchsl-Gstritz, Alfred Schönberner - Seifhennersdorf, Wilhelm Schulze - Dose - Lomnitz, Johannes Wüsten - Görlitz. clsr 4. Viertsljskr 1S27 Wir bitten die geschätzten Bezieher, uns das Bezugsgsld von Wk- 2,25 sofort sinzusendsn, damit wir nicht genötigt sind, diejes durch Nachnahme einzuzishen. Zählkarte liegt der heutigen Nummer bei. LvecbSNrstsU« <1ar Olt»., keirksnau, La.