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die Erhaltung der Altertümer einzutreten. Insbesondere hat er in den Tageszeitungen, denen für ihr bereitwilliges Entgegenkommen auch hierdurch der verbindlichste Dank gesagt sei, für dieses Ziel geworben. Allwöchentlich erschien ein kleiner Aussatz, oft aber wurden auch mehrere abgedruckt und durch die Tageszeitungen verbreitet, sodaß eine nachhaltige Bearbeitung der Öffentlichkeit möglich war. Wie Verfasser in Stadt und Land zu wiederholten Malen hörte, werden diese kleinen, durchaus volkstümlich gehal tenen Mitteilungen gern gelesen und besprochen; ihre Wirkung zeigte sich in zahlreichen Fundmeldungen, die freiwillig von Guts besitzern, Handwerkern und Arbeitern erstattet wurden. Ohne jene Zeitungsnachrichten wären sie höchstwahrscheinlich unterblieben, und manch wertvolles Heimatgut wäre vernichtet worden. Zur größten Befriedigung aber konnten wir die Erfahrung machen, daß in vielen Fällen, wo ein sofortiger Zugriff der Gesellschaft aus Zeitmangel oder wegen der Entlegenheit des Fundortes un möglich war, die Finder streng nach den durch die Zeitungen bekanntgegebenen Richtlinien zur wissenschaftlichen Bergung von Bodenaltertümern handelten und außer den Fundgegenständen auch Zeichnungen und Funkberichte einsandten. In dieser Hinsicht haben sich besonders hervorgetan die Herren Stürzebecher und Ianetz-Großdubrau, Dunsch-Neudorf, Bräuer-Löbau u. a., deren Namen hier und im Nachstehenden dankbar hervorgehoben seien. Die günstigen Erfolge bei dem Versuche, die Öffentlichkeit zur Mitarbeit durch die Tageszeitungen anzuregen, leiten an, auch künftighin diesen Teil der Werbearbeit zu pflegen. Soweit nun im folgenden Bericht nicht etwas anderes bemerkt ist, sind die Funde vom Verfasser oder unter seiner Leitung, meist mit Unter- stützung der Herren E. Rasch und besonders M. Richter, er hoben und der Gesellschaft zugeführt worden. Leider war es jedoch noch nicht möglich, bei diesem Bericht so, wie es erstrebenswert ist, um späteren Irrtümern vorzubeugen, die Katalognummer der einzelnen Stücke anzugeben, da infolge des mit freiwilligen Kräf ten nicht zu bewältigenden Zuganges zahlreiche Funde noch nicht wieder hergerichtet werden konnten und sofort magaziniert werden mußten, um für die Neueingänge Platz zu schaffen. Dieser Zustand wird erst behoben werden können, wenn durch das Denkmalschutz gesetz, das hoffentlich recht bald für Sachsen verwirklicht wird, Mittel zur Fundpflege bereitgestellt werden. An Abkürzungen wurden für den folgenden Bericht ein- geführt: BN. Bautzener Nachrichten (Verlag E. M. Monse-Bautzen). BGH. Bautzener Geschichtshefte. BT. Bautzener Tageblatt (Verlag Gebr. Müller-Bautzen). Festschrift Festschrift zur25-3ahrfeier der Gesellschaft für Vor geschichte und Geschichte der Oberlausitz zu Bautzen (Verlag Gebr. Müller-Bautzen). NB. Nachrichtenblatt der Mittelstelle für Heimatsorschung im Markgraftum Oberlausitz, Bautzen, Etieberstr. 36. OHZ. Oberlausitzer Heimatzeitung (Verlag A. Marx-Reiche nau, Sa.). Slg. - Sammlung. Die Himmelsrichtung für Lagebestimmungen sind durch s. ö. n. w. abgekürzt verzeichnet. I. Amtshauptmannschaft Bautzen. Auritz: 1. Feuersteinschaber, Lesefund am 31. August. 2. Absuche der neolithischen Fundstelle an Herrmanns Sand grube (ausgelassen) am 3l. August. 3. Absuche des bronzezeitlichen Gräberfeldes an der Säule, Fest- stellung der Ausdehnung am 29. August durch Lesescherben. 4. Zusammenstellung der früheren Funde in Museum und Archiv im Juni. 5. Kleinbronze des Constantin I., eingeliesert durch Wirtschafts besitzer Iannasch. Untersuchung durch W. Haupt, Feldbegehung durch Oberl. Frenzel, Bericht: BGH. lV (1926) S. 99ff., 133. Baruth: Bon früheren Ausgrabungen 13 bronzezeitliche und Billendorfer Gefäße durch Schuhmachermeistcr Grafe-Bautzen geschenkt. Bericht: BN. und BT. 30. Okt 1926. Basankwitz: 1. Kartenmäßige Festlegung des von Oberlehrer Wilhelm gefun denen Schalensteines zwischen Dorf und Muskauer Straße am 7. Juni. 2. Durchbohrtes Steinbeil von fünfeckigem Grundriß, durch Schuh machermeister Kaspar eingeliefert. Nachforschungen über die Fundstelle durch Oberlehrer Frenzel am 23. und 27. Oktbr., Bericht: BN. und BT. 30. Okt. 1926. Baschütz-Zieschütz: 1. Bronzezeitl. Gräberfeld auf der Duboitza, Grab der Periode!; 15., 21., 28. August und I. und 24. Sept. Hinweis: Guts- besitzer Kluge. Bericht: BN. und BT. 8. Okt. 1926. 2. Festlegung früherer Billendorfer Funde n. Baschütz (Feld scheune); 14. Auqust. 3. Festlegung der Steinbeilfundstelle 1905 durch Oberlehrer Hesse, nahe Gut Wehle, 14. Juni. 4. Feldbegehung der Zieschützer Felder, am Dorfe Grabfeld wahr scheinlich, 11. Juni. 5. Brandgrube, zeitlich unbestimmbar, in der Sandgrube n. der Weißenberger Straße; 23. August. (Lichtbild.) 6. Schalenstein an der Staatsstraße mit Tragekreuz untersucht (Lichtbild). Bautzen: 1. Postplatz: Bruchstücke eines Mammut-Stoßzahnes, aus dem Besitze von Schnhmachermstr. Kaspar-Nadelwitz eingeliesert, beim Grundgraben im Postgebäude 1897 gefunden. Nach forschungen von Oberlehrer Frenzel ani 23., 24., 27. Oktbr. Bericht: BN. und BT. 6. Nov. 1926. 2. Strehla: Auf der Höhe s. Eisenbahnbrücke Strehla bei Aus baggerung der neuen Wilthener Strecke Reste von mehreren vermutlich diluvialen Tierskeletten (Mammut, Rhinozeros?). Hinweis durch Friseurmeister Schönfeld; durch eingehende Nachforschungen Oberl. Frenzels am 4., 5., 7., 9., 14., 17. und 18. Nov. bestätigt. Verkommen! Bericht: Akten 0/2017/26 von I. Frenzel eingereicht. 3. Dresdener Straße: Im Grundstück 278c ein Schuhleistenkeil ans tzornblendeschicfer von Oberamtsbaumeister Damme am 3. Novbr. gefunden und der Slg. als Leihgabe überwiesen. Bericht: Volksztg, BN. und BT. 13. Okt. 1926. 4. Hausenstraße: Bei Abzweigung der Straße 4 neolithisches Grab mit schnuroerzierten Gefäßen (Lichtbild). Bericht: OHZ. 1926, S. 236. 5. Strehla: Einlieferung derBronzegegenstände (Periode II) aus einem (vermutlichen) Grabfund 1919 durch Baumstr. Löh- nert. Bericht: BN. und BT. 4. Juni 1926; BGH. IV (1926), S. 90, 95 ff. mit Abb.; OHZ. 1926, S. 185. 6. Strehla: Zwischen Höhe 212,3 und Eisenbahn ein Ösenhals ring der Periode I gefunden und von den Arbeitern weg geworfen. Durch Oberl. Frenzel am 17. Nov. festgestellt. 7. Kriegersiedlung: Bei Schachtarbeiten bronzezeitliches Grab (XXii) am 16. April durch den Lehrling G. Kettner gemeldet und durch Grabung gerettet. Bericht: BN. und BT. 24. April. 8. Kriegersiedlung: Bei Schachtarbeiten bronzezeitliches Grab (XXIII) am 31.Mai durch Maurer Rohark gerettet. Bericht: BN. und BT. 24. Juni 1926; OHZ. 1926, S. 185. 9. Kriegersiedlung: Bei Rohrlegungsarbeiten bronzezeitliches Grab (XXIV) am 4. Dez. durch Maurer Rohark gemeldet. Reste am 5. Dez. durch Grabung gerettet. Bericht: BN. und BT. 7. bezw. 8. Dez. 1926. 10. Strehla: Auf der Höhe s. Eisenbahnbrücke Strehla bei Aus baggerung der neuen Wilthener Strecke vorgeschichtl. Gefäße (Bronzezeit?) gefunden und an Eisenbahnbauamt Bautzen eingeliefert. Nachforschungen durch Oberlehrer Frenzel am 23. Nov. und 6. Dez. Fundstücke z. Zt. verschollen! 11. Neusalzaer Straße: Herr Rasch findet bei Heinleins Scheunen Scherben der jüngsten Bronzezeit; mehrfache Feldbegehung im September. 12. Strehla: Am Wege von der Staatsstraße nach Grubditz um 1900 Urnenfunde, nachgewiesen durch Gutsbesitzer Barth- Strehla (bronzezeitlich?).