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Die Lausche wiesen sind die steilen am Nord- und Osthange unterhalb der Waldung gelegenen, reich mit Augentrost bewachsenen Wiesen- es gibt die unteren und oberen, auf letzteren findet alljährlich das Neudörsler Schiessen, ein Adlerschießen, statt. Etliche Wiesen werden besonders benamst. Lehnerts Wiese, eine Wiese der oberen Lausche wiesen. Der Leichensteinbruch, in dem früher Steine zu Leichensteinen gebrochen und verbraucht wurden, am Eck des Leichensteinbruchweges, bevor der eigentliche Auer hahnweg westlich abzweigt, ist schon ziemlich verwachsen. Z. Rev. 17. Am L e i ch e n st e i n b r u ch, die um den Leichenstein bruch befindliche Waldflur, in Z. Rev. 17 und 18. L e i ch e n st e i n b r u ch w e g führt vom Steinbruch oder (Lausche)-Talwege zum Leichensteinbruche. Z. Rev. 18. Leinertsbild an der Neuhütte — Lichtenwalder Straße beim Stellenwege und dem Alten Mühlenwege, ein jetzt wieder verschwundenes Heiligenbild. Ein Jäger sah von hier einst einen prächtigen Hirsch, diesen schießen wollend, ward ihm plötzlich auf merkwürdige, ihm un erklärliche Weise das Anlegen verwehrt, auch ging der Schuß nicht, und — bald sah er hinter dem Hirsche einen Menschen hochkommen. Aus Dankbarkeit vor Bewahrung zum Mörder hing er an den dastehenden Baum später ein Gelöbnisbild. Neuerdings durch den Mord an Kaufmann unrühmlich wieder bekannt geworden. Linke-Michels Gut, eine alte Bezeichnung für das nördlich der Waltersdorfer Kirche stehende Gut. Vor dem Brande desselben am 20. April 1880 standen die Ge bäude gegenüber beim jetzigen Gedingehäusel. Nr. 103 I.. Das Luder wiesel, jetzt teils beforstet, nördlich am Talwege, wo der Gartenweg abbiegt, hat seinen Namen nach dem hier für das Wild ausgelegtem „Luder". Das Lndcrhäusel, eine am Luderwiesel früher stehende Arbeiterbude,' daselbst fanden Waldbauer beim Essen einst einen Stiefel mit einem Bein, später der Förster die übrige Leiche eines Umgekommenen. Durch dieses ge wiß etwas wildes Erlebnis bildete sich der in Walters dorf noch gebräuchliche Ausdruck „es sieht aus wie ums Luderhäusel". Matthes Bad, eine früher mit Wasser gefüllte, jetzt etwas verkommene, aber stets feuchte, künstlich vom ersten Lanschewirte C. Friedr. Matthes errichtete Vertie fung am Sonncberge über dem Bruchwege in Z. Rev. 37. Matthes-Höhle, eine von C. Friedr. Matthes künstlich errichtete, neben dem Bade erbaute, jetzt durch die Naturfreunde wieder verbesserte Höhle am Sonneberg hange im Z. Rev. 37. C. Friedr. Matthes, als Gründer des Lauschehauses, in Neu-Waltersdorf Nr. 307 wohnhaft, war 1842 um die Schankrechte auf der Lausche gekommen und wollte nun, indem sein Sohn die Lausche bewirtschaftete, auf dem Sonneberge eine Wirtschaft erbauen, erhielt aber dazu keine Genehmigung. Auf derMauer heißt das in Alt-Waltersdorf neben dem jetzigen Gemeindeamts auf einer hohen Mauer über der Straße stehende, unter Nr. 130 eingetragene stattliche Haus. DerMittagsberg ist eine und besonders in Großschönau durch seine Lage geführte Bezeichnung für die Lausche. Die Mittelmühle unterhalb des Kretschams, auch Hähnelmühle, mit Brettschneide ist die älteste Mühle des Dorfes und wurde 1913 teilweise durch Feuer heim gesucht. Über der Tür eine gut erneuerte, früher lateinisch gewesene Inschrift. Nach Westen eine schöne um 1800 ge fertigte Haustür. „1560 ist auch dem Müller ein freyer Weg über die Wiedemuth bis auf sein Stücke Vergünstiget wor den, jetzt der Mittelmüller." „1595 ist der (nicht mehr vor handene) Mühlteich geschlemmet worden, 1614 hat Ew. Wohl Edler und Hochw. Rath der Stadt Zittau unter dem Bürgermeister Gebhard und Verwaltung Herrn Peter Scholzens und hl. Augustin Andreas, die Mittelmühle von Grund aus steinern und neu Aufgeführet." Der Mühlhübel ist vor der obern Mühle. Mylius' Teich liegt in Saalendorf bei Nr. 8 und wird vom Saalbornwasser gespeist. (Fortsetzung folgt.) Zwischen Sommer und Kerbst. Es ist eine Zeit, deren Eigenart man im Garten, in Feld und Wald mit Entzücken sieht, aber deren Reiz man mit zart empfänglicher Seele spüren, empfinden, fühlen muß. Ein leises Rascheln geht durch die Welt, ein feines Knistern und Nispcln unter jedem Tritte. Nicht mehr weich, sanft, geschmeidig spielt der Wind über die Wiese- mit einem Ton, der Vorahnung alles Ersterbens ist, um kost er die letzte Blume. Und wenn unter ihnen verloren auch noch eine Maiblume blüht, sie wird das Herbstgefühl, die Ahnung des nun bald kommenden Vergehens aller Sommerpracht nicht bannen können. Auch sie wird hin welken, verdorren, aber mit dem beseligenden Gefühl, es muß doch, fern hinter aller Winterkälte, wieder Frühling werden. So hat der Dichter recht, wenn er sagt, „auch Ver gehn und Sterben deucht mir süß zu sein", denn „es leuch tet aus Tod und Vergehn golden die Hoffnung aufs Auf erstehn". Und was für ein Duft streicht in diesen Tagen über die Erde. In den scharfen, beizenden Geruch der herbst lichen Feuer mischt sich ein ganz zartes Düfteln des ver dorrenden Lebens, welker Blätter, knirschender Stoppeln und vertrocknender Blumen. Es ist, als ob die Scholle all die Düfte, die sie im Frühling verschwenderisch von sich gab, wieder einsöge, wieder zu sich nähme. Selbst in uns ist bas Gefühl, wieder erdgebundener zu sein als im Früh ling und Sommer, wo alle Fasern unseres Körpers nach Freiheit, nach Ferne drängten. Zur Erde hin wollen die Tiere, sie ist ihr Winterlager- Mutter Erde nimmt auch die Blumen wieder zu sich. Alle Prunkentfaltung edler Dahlien, alle Grazie zartsterniger Astern, alle wollüstige Fülle satter Löwenmäuler und alle auf Lockung gestellten Farbennüanccn der Gelbblüher Goldrute, Rudbeckien, Son nenblume und ihrer Gespielinnen können nicht Hinweg täuschen, daß ihre Sehnsucht zum lebenspendenden Mutter boden ebenso groß ist, wie der Drang zu Sonne, Licht und Mensch. Brichst du mich, brichst du mich nicht, Menschen kind, mein Leben, das schöne und reiche, ist auch deinem irdischen Wandel gleich. Blatt um Blatt, Blüte um Blüte, Frucht um Frucht löst sich sacht zur Wanderung alles Irdischen zurück in der Erde Schoß. Noch steifen Blumen stolz ihre Köpfe, noch liegt ein bunter Zauber über dem Garten, noch rötet die Sonne bauchige Äpfel und süßt die Traube. Aber bald, ach, zu bald wird es heißen: „An der letzten Rose löset lebenssatt sich das letzte, lose, bleiche Blumenblatt." Dann liegt zwischen Sommer und Herbst der letzte Schritt. Oswald Gebauer, Neueibau. ! vrsi ! 0», Klleks l Lrstklsss. guteepklsste ^IlUsndlere. sk. Weine und UillSre. Vor nekmerNnmilienverkekr. Oeinütl.DsstrSume, Sljiünerz-erSum^ Vereinsrimmsr. Nuf ^.2750. üevirtung. HoUrocktungevoU Wslter Dietz u krau.