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Gebirgsvmm Lmkendsrf Eine außerordentliche Mitgliederversammlung wurde in den letzten Tagen in der „Erholung" abgehalten. Da der 1. Vorsitzende, Herr Reinhold Wünsche, sein Amt nieder gelegt hat, machte sich die Neubesetzung dieses Amtes not wendig. Die Wahl fiel einstimmig auf Herrn Erich Eich ler. Weiter wurde zum 1. Schriftführer Herr Heinrich Swarowsky ernannt, da der bisherige Schriftführer, Herr Willy Tempel, durch Wegzug ausgeschieden ist. — Ferner wurden Wegemarkierungen, und zwar von Lücken dorf nach Forsthaus 6 und innerhalb des Ortes besprochen, die bis zu Pfingsten ihre Erledigung finden sollen. Am Schluffe gab der 2. Vorsitzende, Herr Kantor Posselt, noch bekannt, daß die diesjährige Frühjahrs-Hauptversammlung des Hochwald-Lauschegaues am 5. Mai 1930 im Kurhaus Lückendorf stattfindet. * Einen Lichtbildervortrag veranstaltete der Gebirgs verein am Sonnabend, 3. Mai, im Kurhaus. Herr Verw.- Obersekretär Neumeister-Z-ittau sprach über seine Reise „Vom Bodensee bis zu den höchsten Gipfeln der Gletscher welt Vorarlbergs". Die äußerst interessanten Schilderungen an Hand von herrlichen selbst angefertigten Lichtbildern von Bregenz, der ältesten Stadt am Bodensee, einiger Sehenswürdigkeiten von Lindau, Friedrichshafen, der alten Stadt Meersburg mit dem Merowinger Schloß sowie der Stadt Konstanz, weiter dem Montafoner Tal bei Gaschurn. Eine Tour in die Ferwallgruppe mit anschließender Wande rung auf dem Wormser Höhenwege nach St. Gallenkirch im Montafon. Bon dem Aufstieg zur Wiesbadener Hütte in der Silvretta-Gruppe mit Besteigung des höchsten Ber ges in Vorarlberg, des 3312 m hohen Piz Buin, einer mehrstündigen Gletscherwanderung über den Nermunt- Ferner und den Jamtal-Ferner bis zur Jamtal-Hütte. Die Ausführungen über eine Wanderung durch das Rhäti- kvn-Gebiet mit Besuch der Straßburger Hütte (2700 m), iveiter über die Tour von Brand, Brandner-Ferner, See- saplana (2976 m) zur Douglas-Hütte am Lünersee, entlang der Schweizer Grenze bis zur Lindauer Hütte am Sulz fluh und über die Rückreise, unter Benutzung des Flug zeuges von Innsbruck bis Salzburg, verfehlten nicht ihre Wirkung und hinterließen auf die Besucher einen nach haltigen Eindruck. Reicher Beifall lohnte den Vortrags redner für seine hochinteressanten Ausführungen. Verein -er Heimatfreunde Neusalza-Spremberg Am Mittwoch, 23. April d. I., hielt der Verein der Heimatfreunde, Neusalza-Spremberg, in der Bahnhofs wirtschaft seine Jahreshauptversammlung ab. Der erste Vorsitzende, Herr Kaufmann Emil Wilhelm, eröff nete unter begrüßenden Worten die Versammlung, die sehr zahlreich besucht war und trug anschließend den um fangreichen Jahresbericht vor, aus dem Nachstehendes be richtet wird: Der Verein kann auf eine 44 jährige Tätig keit zurückblicken. Der Lehdeweg in unmittelbarer Nähe des Stadtbades ist ausgebessert worden, auf dem Hänscheberge sind die Wege erneuert und zum Teil neue angelegt wor den. Die alte auf dem Bahnhofsvorplatz stehende Ausl- flugstafel wurde im vorigen Jahre anläßlich der Sommer versammlung der „Lusatia" durch eine neue ergänzt,' die selbe macht einen gefälligen Anblick. Sämtliche Markie rungen sind aufgefrischt worden, im letzten Jahre wurden vier neue Bänke angeschafft, sodaß der Bestand gegenwärtig SO feststehende und transportable Bänke aufweist, die an den verschiedensten Punkten im Innern und der Umgebung der Stadt aufgestellt werden. Die Zahl der Mitglieder ist von 110 auf 1S1 angewachsen. Den Kassenbericht erstattete Herr Telegrapheninspektor Heidrich. Die Wegeausbesse rungen erforderten rund 168 Mark und die neu angeschaffte Ausflugstafel kostete 125 Mark, während der Preis für die neuen Bänke 80 Mark betrug. Die Stadtgemeinde stiftete wie in den Vorjahren 100 Mark, die zur Verschönerung unsrer Stadt verwendet werden und gebührt der Stadt gemeinde herzlicher Dank. In anerkennenswerter Weise hat Herr Wirtschaftsbesitzer Karl Grafe, der Besitzer der sagenumwobenen Schmieöesteine im oberen Spremberger Stadtteil, dieselben der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und wurde der Pachtvertrag vorgelesen und gutgeheißen. Das Besteigen der Felsen geschieht natürlich auf eigene Gefahr und wird eine Tafel dortselbst aufgestellt werden. Betreffs der Neuwahlen kann berichtet werden, daß sämt liche Ämter in den bewährten Händen blieben, und zwar 1. Vorsitzender Kaufmann Emil Wilhelm, Stellvertreter Viktor Schleicher, Kassierer Telegrapheninspektor Heidrich, 1. Schriftführer Lehrer Förster, Stellvertreter Pfarrer Gräfe, Beisitzer Stadtrat Hünlich, Kaufmann Karl Fiebiger, Lehrer Ernst Grätz, Bürgermeister a. D. Theodor Körner und Rendant Reichel, Bänkewart Gemeindearbeiter August Lorenz. Unter Anträgen wurde beschlossen, die vor zwei Jahren durchgeführten Markierungen auf den Kottmar und den Waldweg nach dem Bieleboh zu begehen zwecks Feststellung, wo irgend ein Wegweiser aufgestellt werden muß. Ferner werden wieder sechs neue Bänke angeschafft. Weiter finden neue Markierungen statt, und zwar der Waldweg nach dem Blockhaus von der Fichtelschänke ab mit Anschluß an den blau-weiß markierten Weg von Ebersbach nach dem Jüttelberge und an den Weg nach Waidmannsheil und Jubiläumshöhe—Jagdschloß. Vom Lehdeweg nach dem Hänscheberg ging ein schmaler Fuß weg, der von dem Pächter zugeackert worden ist und dürfte dies lediglich aus Unkenntnis geschehen sein. Der Weg führte über städtische Fluren und wird auf Kosten des Pächters wieder hergestellt. Der Vorsitzende gab am Schluß der Versammlung noch mehrere Einladungen bekannt, u. a. von der geplanten Fahrt nach der Tatra und zur Sommerwanderversammlung des Verbandes „Lusatia" in Bautzen, mit welcher gleichzeitig die 50 jährige Jubelfeier verbunden ist. — Nachdem nun in Gottes freier Natur alles grünt und sproßt, beginnen die Wanderungen nach allen Richtungen hin. Unsere Oberlausitz ist reich an solchen Ausflugsorten, die des Menschen Auge und Herz erfreuen. Auch unser Städtchen, welches inmitten grüner Berge liegt, kann als Ausflugsort wärmstens empfohlen werden. Das schöne Dichterwort „Warum denn in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah", bewahrheitet sich voll und ganz. Das am Schluckenauer Forst so idyllisch gelegene Dörfchen — oder vielmehr der Stadtteil Sonneberg ist als Sommerfrische seit Jahren schon weit über unsere Stadtgrenze hinaus bestens bekannt. In unmittelbarer Nähe liegt inmitten des städtischen Forstes der städtische Baöeteich und anschließend der Stadtteil Neuspremberg. In nächster Zeit erfolgt ein ausführlicher Bericht darüber. Gebirgsverein Bautzen und Umgegend Bericht über die vergangenen Monate Nach der Jahreshauptversammlung am 21. Januar 1930 fanden sich unsere Gebirgsvereinler am 1. Februar zu dem sorglos-fröhlichen Wanderabend im Vereins heim auf dem Mönchswalder Berge ein, dem Abend, der nur dem Frohsinn und der Geselligkeit gewidmet ist. Der schöne Wintertag, die lockende Wanderung durch den fri schen Winterwald, dazu das angekündtgte Schlachtfest des Bergwirtes — kein Wunder, daß die Räume der Baude in bedenklicher Überfülle sich zeigten. Und lustig wars. Vom Anfang an herrschte freudige Grunösttmmung in der Berg gemeinde. Erst um Mitternacht wurde zum Aufbruch ge rüstet und der Heimweg angetreten. Sonntag, 16. Febr., Familienwanderung nach dem Czorneboh. Bei dem wenig einladenden Wetter, in Bautzen dichter Nebel und Sprühregen, hatten sich manche unserer Getreuen abhalten lassen, aber sie haben