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vvnbo/vn Sonntag, 18. September (Scheiding) 1921 MW Unbevechtigren Nocstöi-uc^ Grfchpi'nt aller 14 Ta^l> A^rei'/atzs' Blatter für L?eimatfunöe Schnistlestung und Geschäftsstelle in Reichenau,Sa. Fern sprech er Nr. 213 21r. 19 Gefct)iel)te, ^Kunft, Literatur Druch u.Verlag.Alwin Marx (Inl).0stoMaix) Südlausttzer Rachrichten, Reichenau, Sa. Ij 2. Jahrgang ri l Mit der vorliegenden Nr. 19 schließt dis „Gberlausitzsr Hsimatzsitung" viV » das dritte Vierteljahr ihres zweiten Jahrganges ab. K Eie kann von einer erfreulichen Aunahme ihres Leserkreises berichten als Beweis dafür, daß sie inhaltlich gefällt und vielfach auch zum Herzen jpricht. K Freilich, nicht alles wird all und jedem gefallen, dazu sind dis Geschmacksrichtungen zu ver schieden — aber der gute Wille, dis Leitung zu einem echten und rechten Heimatblatts für dis Vberlausitz und dis Gberlausitzsc zu gestalten, ist von Anfang an maßgebend für uns gewesen. K Nicht alle, dis sür uns schriftstellerisch tätig fein wollen, beachten dies und nicht selten mußten wir Aufsätze, welche diesem Standpunkte zu wenig oder garnicht gerecht werden, zurückweissn. V Wenn wir hin und wieder Ausnahmen zulisßen, so dürfen diese nicht als Degsl betrachtet werden. K Vereinzelt haben wir den Arbeiten junger Talente Ausnahme gewährt, so auch in dieser Nummer, um auch solchen Mut zu fernerem gedeihlichen Schaffen zu geben. K Für die nächsten Monats find Arbeiten zur Veröffentlichung bestimmt, dis zumeist schon lange in unserem Besitz sind, und zwar: „Beitrag zur Geschichte des Kohlenbergbaus in der sächsischen Vberlausitz" von Baumeister 'Doch; „Streifzüge in der Nmgsbung des Badeortes Marienborn-Schmsckwitz" von G. Schöne; „Gins Sommersahrt in dis Niederlausitzer Draunkohlen-Heide" von G. Flösse!; „Verbotene Volkslieder vor 120 fahren" von M. Gondolatsch; „Nus ver gangenen Tagen" von Ludwig Engelmann; „Pejtzeiten in unserer Heimat" von Felix Hoffmann; „Ein Besuch im Herrnhuter Völker-Museum" von Heinz Geißler; „Dis Einführung der Deformation in Sittau" von Th. Dechlsr, außerdem kleinere Aus sätze, Gedichts ujw. W An unsere werten Leser und vor allem auch an die Mitglieder der „Lusatia"-Vsreine, der landsmann schaftlichen Gberlausitzer und Südlausitzsr Vereinigungen in Dresden, Leipzig, Berlin ujw. richten wir dis ergebens Ditte, uns durch Werben neuer Bezieher für dis „Gberlausitzer Hsimatzeitung" in den Stand zu setzen, die letztere einmal noch umfang reicher zu gestalten. K Vor allem aber möchten wir auch darauf aufmerksam machen, daß unsere Lsitschrift sich vorzüglich zur Verbreitung vonNn zeigen eignet. K Solche sind hier entschieden wirkungsvoller als in den Tageszeitungen, die man bald nach dem Überfliegen der Seiten wieder aus der Hand legt, während dis „Heimat;situngs"-Lejer sich entschieden größerer Muße beim Lesen befleißigen und „ihr Blatt" in den meisten Fällen auch sammeln. K 2n der Hoffnung aus ferneres treues Fest halten und gedeihliches Lujammsnwirksn entbietet allen Lesern trsudeutschsn Heimatgruß die „Gberlausitzer Hsimatzeitung" kine WM WM Mi SV Um einem zwiefachen Ehrentage sür den Verband Lusatia, die ihm angegliederten Vereine und deren Mitglieder gestaltete sich der 4. September dieses Jahres. An diesem WnW van der denkbar schönsten Witterung begünstigten Sonn- tag wurde die an der Spreequelle am südlichen Kollmar- Hang zum Gedächtnis an die auf dem Felde der Ehre gebliebenen Verbandsmitglicder errichtete Kriegerehrenstätte nach feierlicher Einweihung der Öffentlichkeit übergeben, und gleich zeitig konnte der Verband die 40. Wiederkehr des Tages begehen, an dem der von ihm erbaute Aussichtsturm aus dem Kottmar der Allgemeinheit zugänglich gemacht wurde. Uber den dieser ungemein stimmungsvollen Kriegerehrenstätte zu Grunde liegenden künstlerischen Entwurf des Architekten Richard Schiffner-Zittau ist in der Nummer32 des ersten Jahrgangs der „Oberiausitzer Heimatzeitung" eingehend berichtet worden. Das unstreitbar prächtige Denkmal entspricht jedoch nach seiner Fertigstellung nicht ganz dem der damaligen Abhandlung beigegebenen Bilde. Vielmehr hat sich während der Bau ausführung die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit einiger nicht unwesentlicher Abänderungen ergeben. Es ist aber von vornherein festzustellen, daß die Abweichung von dem ursprüng lichen Plane in allen Punkten der Gesamtwirkung der genialen Schöpfung zweifelsohne zum Vorteil gereicht. Die unmittelbare Ursache zu den vorgenommenen Änderungen waren unliebsame Wahrnehmungen in der Richtung, daß gewisse Leute, die mit Narrenhänden Tisch und Wände zu beschmieren pflegen und nicht einmal an einer den Toten geweihten Stätte auf ihre üblen Gewohnheiten zu verzichten vermögen, unerwünschterweise an die Schauseiten des Denkmals herankommen konnten, wobei ihnen außerdem noch die dortvorgesehenen RuhebänkeVorschub leisteten. Hierzu kam noch ein weiteres, und zwar technisches Bedenken, und so kam man dann daraus zu, vor das Denkmal ein größeres kreisförmiges Wasserbecken anzulegen, das die ganze von dem wuchtigen Gemäuer eingeschlossene Halbkreisfläche restlos ausfüllt und mithin dem Zutritt Unbefugter entzieht. Etwa in der Mitte des Beckens tritt die Spreequelle aus dem Schoße der Erde her- aus und füllt es bis zum Rande. In der klaren Wasserfläche spiegelt sich der schöne Bau, und die Sonnenstrahlen, die etwa