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Weiter läuft unser Leben, der Ewigkeit zu. Und doch seid ihr uns lieb und willkommen mit Farbe, Schöne und Duft. Blüht noch lange und kündet den herrlichen Sommer. Doch ihr mahnt auch noch anders, seid ihr doch die Blumen der Liebe. Bon Liebe redet eure Farbe, von Treue euer milder Duft. Wie fühlt sich der Jüngling beglückt, so ihm die Teure seines Herzens eine Rose reicht und wenn sie ihm ihr Inneres erschließt. Doch dann wolle er befolgen, was folgende Strophen besagen, die von Blume und Liebe zu dir reden: Wenn die Knospe hold erblüht dort in deinem Garten, hell im Ang dir Freude glüht, sollst der Rosen warten. Farbenpracht bezaubert dich, Düfte dich umfangen, doch die Blum entblättert sich, ist bald von dir gangen. Wenn die Liebe still erwacht in des Herzens Tiefen, Freud und Lust des Lebens lacht, die im Innern schliefen.' Deine Menschenblume zart ist von Gott gesendet, ihrer Schönheit reinste Art Licht und Glanz dir spendet. Halt dein Lieb der Rose gleich gut und recht in Ehren, mach es froh, in Treuen reich, wollst dem Bösen wehren. Denn das Leben bald vergeht, rasch die Tage schwinden, wenn die Liebe dir verweht, wirst sie nie mehr finden. bald Johannistag der Maiwuchs dunkel, auf den Feldern verblühte der Roggen und rispelt der Hafer, schon bilden sich an den Kartoffelstauden Blütentrauben. Auf den Wiesen duftet köstliches Heu in der heißen Sonne, schon sproßt neues Grün auf. Die Gärten sind reich an Gemüse, Beeren und Blumen. Die Königin, Frau Rose, leuchtet in weiß, rosa, rot, gelb und verbreitet köstlichen Duft. Ihre bescheidene Schwester, die Dornenrose, ziert Raine, kahle Hügel und Berghänge. Wie lieblich sind ihre fünf Blütenblätter mit den vielen goldigen Staubgefäßen! Die köstlichen Röschen zwischen dem dunkelgrünen Blattwerk, stets erfreuen sie des Wanderers Auge. Sie künde» ihm Gottes Liebe in Feld und Wald, freilich auch, daß wir auf der Höhe des Jahres anlangten. Bald gehts abwärts. Schon läßt der Sang der Vögel nach. Die Sonne sinkt allmählich, die Tageslänge nimmt ab, wir schreiten dem Herbste zu, das künden die blühenden Rosen. Mögen sie noch so herrlich sein, sie stimmen uns ernst. Bald hören wir die Sense im Korn klingen und es heißt: Dahin, ver gangen. In einem Gedichte: Wann die Rosen aufgeblüht.. sagt Friedrich Rückert, die beiden letzten Zeilen geändert: Wann die Rosen aufgeblüht, Alles Leben muß hinab, geht der Lenz zu Ende: das nicht mehr Kana steigen, wann die Sonn am höchsten glüht, du, o Mensch, sinkst auch ins Grab, naht die Sonnenwende. will dein Tag sich neigen. O, ihr stolzen Rosen, wie eure Blüten entblättern, so rasch vergehen unsere Tage, es gibt keinen Stillstand im Zeitenlaufe. Wenn die Rose blüht Bon E. G. Lade einem halben Jahre steigt die Sonne am Himmel empor, Tag um Tag immerzu. Nach Norden gerichtet ist ihr Sinn. Zu aller Wesen Frende nahte sie unserm Lande und brachte mit, was das Menschenherz erfreut: Vogelsang, Pflanzengrün, Licht, Wärme. Schon kam nnistag, an dem die Feuer glühten. Im Walde ward en vom U.—in unserer altehrwürdigen Mark- grasenstadt Bautzen weilenden Landsleuten ein herz liches Willkommen! Die Gberlausitzer Heimatzeitung. verboten Blotter für HM Nr. 12 Unbererkstiyreu Grscheint aller 14 Tage A^reiVogs' ) Gefcfüctzte, Druchu.Vertog-.ÄlwinMarxsJnh.OttoNlay*) Südlaufttzer Nachrichten, NeichenarfSa. 2. Jahrgang Schristleitung und Geschäftsstelle st/Neichenau, Sa. Fernsprecher Nr. 21S Sonntag, 12. ^ium 1921