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48 Eusebius' Traumdeutung; Iso als Mönch und Lehrer. II, 31. Gott Dank, und der Werke der Tugend, an die sie sich gewöhnt hatten, beflissen sie sich dann noch eifriger. 31. Aber da jene Frau durch jenes Beilager schwanger war und bei der enteilenden Zeit schon der Geburt nahe stand, hatte sie geträumt, sie habe einen Igel geboren und mehrere Knaben seien herzu gelaufen, um ihm die Stacheln auszureißen, und sie hatte gesehen, daß dieselben damit die Wände beschrieben. Beim Erwachen erzählt sie ihrem Manne über die Maßen erstaunt den Traum, Dieser, auf Gott vertrauend, daß jener Traum nichts Böses andeute, ging zu Eusebius, dem auf dem Victorsberg Ein geschlossenen i), und bat ihn, daß er der Traumdeuter hierüber sein möge. „Einen Sohn", sagte dieser, „wird Deine Frau zur „Welt bringen, den Du dem heiligen Gallus geloben wirst. Denn „bei jenem erzogen, wird er ein rühmlicher Lehrer sein und, selbst „hart in Zuchtmitteln, viele Knaben mit Griffeln bewaffnen". Es ist so geschehen, wie jener Mann, voll vom Geiste Gottes und Vater landsgenosse des heiligen Gallus, vorausgesagt hatte. Außerdem hatte der Herr durch des Eusebius Prophezeihungen Vielen Vieles entschleiert, aber auch gewiß dem Karl selbst, welcher auf dessen Bitte, wie auch Naipert schreibt, dem heiligen Gallus diesen selben Victorsberg übergeben hat Der Knabe, wie er geboren, erzogen war, wird der gelehrteste Mönch des heiligen Gallus, und er unter richtete, wie wir in dessen Thaten schon geschrieben haben, den Salomon, mit den übrigen sehr zahlreichen Schülern. Aber unser Hartmuot, der dem Könige der Burgundionen, Ruodolf, ganz be kannt, wie auch sein Verwandter war, erbat, als der König für das Kloster Grandval aus den Unserigen einen Lehrer begehrte ^), 1> Der Schottenmönch Eusebius lebte von 8S4 bis zu seinem Tode 884 auf dem oberhalb Ranlwil im Vorarlberg liegenden St. Victorsberg, wird also wohl kaum die Geburt des schon 871, wenn auch nicht in höherem Wer, verstorbenen Iso voraus gesagt haben. 2) 882 geschah die Schenkung, welche Ratpert in C. 81 erzählt. 3> Rudolf wurde hochburgundischer König siebzehn Jahre nach Jso's Tod, 888, und seine Ver wandtschaft mit Hartmuot ist bloß durch Elkehart bezeugt. Auch war die Nordseite des Jura mit dem obern Birsgebict erst S>2, ganz an, Ende der Regierung Rudolfs I-, zu ihm in Beziehung gelangt.