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HI Auszüge aus Conradus de Fabaria. 273 angenommen hatte, welche die Grenzen jenes Landes unter ihrer Herrschaft hatten. Als er zur Pfalz zurückgekchrt war, wurde er in gütigster Weise und mit fröhlichem Antlitze wieder ausgenommen. 41. Indem daher der König die sehr häufigen Dienstver richtungen des Abtes Cuonrad und seiner Vorgänger, der Aebte dieser Stätte, nicht gering anschlug, schenkte er der Kirche den Hof zu Kriessern mit allem zu demselben Gehörenden, mit vielem Ge sinde, mit den Ebenen, den Alpen und Weiden, für das Heil seiner Seele, indem er ein mit dem kaiserlichen Siegel bekräftigtes Zeug- niß der Schenkung aufstellte, weil diese Schenkung unerschüttert ans immerdar bleiben soll ^). Es mögen die müßig im Kloster Sitzenden sagen, ob sie sich erinnern, daß jemals zu ihrer Zeit so große Güter für die Kirche erworben worden seien. Siehe, Toggen- burg und Wil, siehe, das vorgenannte Landgut unter dem Abte Cuonrad erworben Nicht der Busen von Alamannien allein begreift diesen; sondern die Dienstbarkeit von ganz Europa hat das erfahren, wie der Abt und Herr der Kirche des heiligen Gallus zu verehren, wie er mit Ehrfurcht zu behandeln sei. Hat dies nicht Italien, Sachsen und Frisland erfahren? Sprechen mag, wer gehört hat, daß die Geschäfte des Reiches vor dabei- stehenden Erzbischöfen, Herzögen und anderen Fürsten vom Abte des heiligen Gallus im Gemache abgewogen wurden, was außerhalb am Hofe ausgekündigt werden mußte. Denn durch viele Geschenke sowohl vom Könige, als von den Fürsten geehrt, hat er, sowie er umsonst empfing, so umsonst den Verlangenden ehrbar geschenkt. — — — — — Obschon er nun freigebig und viel auftvendend ist, so waren doch niemals die Vorrathsbehältnisse seiner Vorgänger von Wein, Getreide und anderen für den Ge brauch dienlichen Dingen so voll. I) Vgl. schon S. 268, mit n. 4. 2> Zwei rhetorische, mit allerlei Allegorien und Citaten nach der Art unseres Autors versehene Betrachtungen lieh ich hier in C. 41 aus: erstlich eine entschuldigende Vertheidigung des nach Art der Martha rührige», incontem- plativen Wesens des Abtes; dann eine Hinweisung darauf, wie dasselbe seiner Kirche nützte. Geschichtschreiber. Liefrg. K4, — Meyer von Knonau. St. Gall. Chron. 18