Volltext Seite (XML)
XXVI Einleitung. Züge der Charakteristik zurückführen ^). Dagegen ist es rühmens wert^ daß Wundergeschichten im Ganzen verhältnißmäßig selten ^ sind, und dabei fallen noch mehrere, besonders die gar nicht ohne Humor vorgebrachten Teufelsanfechtungen des guten frommen Not ker, nahezu in den Bereich der Anekdote b). Schon im bisherigen war zur Erörterung der Frage Uber die Glaubwürdigkeit der Klosterchronik Ekkehart's mehrfach die Ge legenheit geboten: die Hinweisung auf den Mangel eines durch dachten Planes, auf die Ungleichheit der einzelnen Bestandtheile, vorzüglich auch auf die bestimmte Absicht bei der Gestaltung ge wisser Abschnitte nahnien zum Theil die Antwort voraus. Bei dem Umstaude, daß der im elften Jahrhundert lebende Mönch Ereignisse und Persönlichkeiten aus dem neunten und zehn ten Jahrhundert darstellt, dürfen Jrrthümer, die von ihin begangen werden, uns zunächst nicht befremden. Die Königsregierungen Konrad's und seines Nachfolgers, des Sachsen Heinrich, besonders aber diejenigen Heinrich's selbst und des nachfolgenden Sohnes Otto fließen ihm mehrfach durch einander^); Familienangehörige des Kaisers Otto hinwieder werden lebend eingeführt zu einer Zeit, wo dieselben schon längst gestorben waren °); auch über eine fürst liche Persönlichkeit, welche St. Gallen weit näher stand und deß- wegen in einer geradezu unrichtigen Weise mehrfach in den Vor dergrund geschoben wird, über die Herzogin Hadwig °), kommen unrichtige Angaben vor. Weit auffallender freilich müssen für uns nachweisbare tief 1) Salomon III., Ekkehart I. sollen überall betheiligt erscheinen (auch von einer Ekkehart IV. besonders wichtigen Oertlichkeit, Mainz, kann man Aehnliches sagen); Bi schof Konrad hat eine heisere Stimme lS. 158 u. 170), ebenso der ähnlich heiter gelaunte Bernhard (S. 29p): u. a. m. 2) Vgl. z. B. C. 9 a. E., C. S0 a. E., C. »1 a. E., C. 59 a. E., C. 78 a. E. 3) Die Notiergeschichten in C. 41 u. 42 (vgl. auch C. 39 a. A.); C. 45 kann als Künstleranekdote gelten, und ebenso ist die hübsche Geschichte von der Rettung des Weins in C. 59 nicht geradezu ein Wunder. 4) Vgl. S. 75 n. 2 u. S.78 n. 8, ferner S. 77 n. 1 u. n. 5, sowie S. 129 n. 2, S. 125 o. 2, S. 130 u. 3; über einen Jrrthum betreffend Rudolf vgl. S. 197 n. 4 u. S. 199 n. 2. 5) Bgl. S. 131 u. 3 u. S. 229 n. 3 u. 4. 6) Daß Hadwig'S politische Stellung wohl eben wegen ihrer Be ziehung zu St- Gallen überschätzt wird, vgl. S. 137 u. 3 u. S. 148 n. 2; wegen der Jrrthümer vgl. S- 138 n. I u. 3.