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260 H. Auszüge aus der Fortsetzung. zu rächen, gegen dieselben viele Uebel verübte. Nachdem also die Burg zerstört worden war, bereitete der gleiche Diethelm mit dem Abte von der An und mit einer unzähligen Menge anderer Lan- desgenofsen jenem vorgenannten Uodalrich, dem Abte des heiligen Gallus, aus der Nähe Nachstellung, und er war bei dessen Ver folgung bis zum Flusse Sitter gelangt. Da aber die Krieger des Abtes Uodalrich in ihrer mißlichen Lage mit Blühe voraus erkennen, daß allbereits die Gewalt der Feinde ihnen zusetze, wollen sie lieber in schöner Weise in den Waffen sterben, als unehrenhaft den Waffen weichen oder in die Flucht ihre Hoffnung setzen. Indem daher zu Kräzern *) unter gleichen Kriegsbedingungen die Schlacht reihe geordnet worden war, hatten sie sich kühn gerüstet, mit dem Feinde handgemein zu werden. Allein während die Feinde zwar sich eine geraume Zeit den Anschein gaben, als ob sie vor Allen gerade dieses wünschten, dennoch aber wegen der Schwierigkeit der Oertlichkeiten den Kampf zu liefern unschlüssig waren, so begannen einige von ihnen zwei und drei Male, in unüberlegter Weise die Sache mit den Waffen zu versuchen; von der anderen Seite jedoch vertheidigten die Pfeilschützen und Schleuderer des Abtes für sich die höher gelegenen Plätze und zwangen zuletzt die Feinde, unver richteter Sache schmählich zurückzuweichen, und so kehrte der Abt mit den Seinigen in aller Ehre an seinen Platz 2) zurück. Zwischen Iia^I diesen Kriegsleiden brach auch ein gewisser Graf, Namens Pur- chard 2), in das Kloster des heiligen Gallus ein und verwüstete Vieles mit Feuer und Plünderung. 29. Im Jahre von der Fleischwerdung des Herrn 1085 brachte Abt Uodalrich zur Stätte des heiligen Gallus die Reliquien 1> Vgl. S- 254 II. I. 2) lieber die Sitter in das Kloster. 3) Gras von Nellenburg, Bruder des Reichenauer Abtes Ekkehard. 4) Diese ausnahmsweise Ausnahme einer Jahres angabe aus den Annalen in die Continuatio setzt in Verlegenheit. 108k mag für diese St. Galler Notiz richtig sein; aber wie verhält es sich mit dieser Angabe gegenüber der jenigen im C. 25, nach der man die Ueberbringung dieser Reliquie» zu 1080, spätestens Anfang 1V81 versetzen möchte? Wann war Ulrich III., falls er überhaupt nicht bloß dort gewesen zu sein vorgab, in Slldfrankreich?