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II. Auszüge aus der Fortsetzung. 257 Das Städtchen Bregenz verbrannte er, nachdem Marcuard^), der edelste unter den Schwaben, gefangen genommen worden war. Einem gewissen sehr reichen Grafen Hartmann, dem erbittertsten Feinde des Königs Heinrich, zerstörte er in Flammen unter Hin wegführung vieler Leute und des gefangenen Sohnes desselben die hinlänglich befestigte Burg Kiburg ^), während auch andere, Kochers burg und Jttingen ^), mit Schwert und Feuer bis auf den Boden vernichtet wurden. 25. Die Angelegenheit des Abtes schritt für denselben, so weit das die kriegerische Zurüstung anbetraf, hinreichend günstig vor, abgerechnet, daß er in zwei Befestigungen, der einen bei Glatt, der andern am Flusse Thur ^), weil dieselben ein wenig unüberdacht errichtet worden waren, seine dorthin gelegten Besatzungen in große Gefahr brachte. Nachdem er erkannt hatte, daß diese Schutzplätze nichts nützten und daß die Krieger wegen gewisser ihnen verweigerter Lehen und der mehr und mehr sie bedrohenden Unerträglichkeit der Kriege von ihm abfielen, setzte er seine und der Seinigen Hoffnung auf einen gewissen zwischen den Bergen liegenden Felsen, Namens Rachinstein 5), welcher von Natur und durch die Lage der Oertlich- keit sehr befestigt und hinreichend sicher war. An diesen festen Platz nun stieß der Feind oft vergeblich an. Nach so vielen Ge fahren und so großen Anstrengungen aber sah der Abt, als er in diesem selben festen Platze eines Tages mit auf den Arm gestütztem Gesichte in Traurigkeit sich sehen ließ, plötzlich einen Fremden, der ihm zur Seite stand und sagte: „Wenn Du Deinen vielen Sorgen „ein Ende zu setzen wünschest, so brich um des Gebetes willen „nach Aginnum auf und bringe von da die Reliquien der heiligen „Fides zurück; errichte dann hier zu ihrer Ehre eine Cappelle, und I) Der gregorianisch gesinnte Bruder Otto's I. von Buchhorn, Graf von Bregenz, 2> Die Burg Kiburg, K, Zürich, gehörte jetzt dein ersten Grafen aus dem Hause Dillingen Hartmann, dem Gemähte der Erbtochter der vordillingischen Herren der Burg. 3> Jt tingen im jetzigen K, Thurgau, nördlich der Thur; Kochersburg unbekannt. 4) Wahr scheinlich Burgau bei Oberglatt und Misburg im Toggenburg, beide im K. St. Gallen. 5) Höchst wahrscheinlich Schwändi zu hinterst im Sitterthal, K. Appenzell-Jnnerrhoden 6) Agen an der Garonne. Geschichtschreiber Liefrg. 54. — Meyer von Knonau, St. Galt. Cbron. 17