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X, 90. Ekkehart II. in Mainz; die Herzogin Hadwig. 137 jedoch hatte er zahlreiche dem Gallus und anderen Heiligen zur höchsten Stufe emporgebracht. Er selbst sah nämlich mehrere der selben als Bischöfe, wie einmal zu Mainz') in einem allgemeinen Concil, als er zur Sitzung kommend eingetreten war und sich vor ihm sechs seiner ehemaligen Schüler, welche damals Bischöfe waren, erhoben hatten und ihn als ihren Meister begrüßten. Und der Erzbischof Wilegis^) rief ihn mit dem Finger herbei, küßte ihn und sprach: „Mein würdiger Sohn, auch Du wirst einmal mit „solchen auf den Thron gesetzt werden". Als Ekkehart zu dessen Füßen hinstrcbte, richtete ihn Wilegis mit der Hand zärtlich auf. Und weil wir in verkehrter Ordnung das Schicksal des Mannes vorher geprüft haben, werden wir jetzt zu dessen früheren Thaten kommen. 90. Hadawig, die Tochter des Herzogs Heinrich, nach ihrem Manne Purchard als Wittwe im herzoglichen Amte über die Schwabens, während sie auf dem Twiel wohnte, eine überaus schöne Frau, war weit und breit den Ländern schrecklich, weil sie für die Ihrigen von allzu großer Strenge war. Da dieselbe ein mal in ihrer Jugend dem griechischen Könige Constamin^) verlobt war, war sie durch Eunuchen desselben, welche hiezu entsandt worden waren, in der griechischen Wissenschaft ganz vorzüglich gebildet. Aber da ein Maler unter den Eunuchen, um das Bild der Jung frau zur Uebersendung für den Herrn so ähnlich als möglich zu malen, sie angelegentlich in das Auge faßte, verzog sie voll Haß gegen die Hochzeit den Mund und die Augen, und nachdem so der 1) Hier in Mainz starb dann eben Ekkehart (090) und wurde zu St. Alban begraben. 2) Willegis (975 bis 1011) war wirklich in Ekkehart's II. Wirkenszeit in Mainz Erz bischof. 3> Tochter Herzog Heinrich's I. von Baiern (gest. SS5), Gemahlin Herzog Pur- chard's II. von Schwaben (vielleicht eines Sohnes des in C. 20 u. KO erwähnten Purchard I->, war Hadwig nach dem Tode Purchard's (gest. 12. November S73> keineswegs „<lnx" in Schwaben, wie hier Ekkehart IV. Überall Hadwig nennt, welche Überhaupt fiir ihn eine Lieblingsfigur ist; vielmehr erfüllten sich für Hadwig die in dieser Richtung bestimmt gehegten Hoffnungen nicht, und sie hatte bis zu ihrem Tode <sg») bloß den herzoglichen Titel und einen ansehnlichen Grundbesitz in Schwaben (voran Hohentwiel) inne. 4) Wohl mit dem nachmaligen Kaiser Romanus II., Sohn Constantin's VII., und zwar um S49.