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60 Tuotilo und seine Reise nach Mainz. III, 40. entsprechenden Strafe. — Tuotilo aber hatte sehr häufig mit Er laubnis und nach Vorschrift der Aebte, unter welchen er Dienste gethan hatte, zugleich für die Kunstfertigkeit und die Wissenschaft, wie wir in seinem Capitel berührt Habens, viele Länder durch wandert. Er schmückte auch seine Malereien und halberhabenen Arbeiten mit Gedichten und Aufschriften von außerordentlichem Werthe. Und wo er immer weilte, erschien er als ein Mann von so großem Ansehen, daß niemand, der ihn gesehen hatte, gezweifelt hätte, daß er ein Mönch des heiligen Gallus sei. Er war aber in göttlichen und menschlichen Dingen zu Antworten höchst schlag fertig und auch, wenn er irgendwo, vorzüglich bei Mönchen, etwas Ungeziemendes gesehen hatte, ein nach Ort, Zeit und Person auf merksamer Eiferer, wie wir in einein Falle von mehreren zu sagen haben werden. 40. Weil wahrlich Tuotilo ein zu Reisen fertiger und weit der Länder und Städte kundiger Mensch war, wurde er einmal für eine gemeinsame Sache nach Mainz geschickt, jedenfalls zum Einkäufe von wollenen Tüchern, welche man Sarewat^) oder Tuniken nennt. Als er also beim Eintritt in die Stadt im Um kreise des Klosters des heiligen Albans gastliche Aufnahme erbat und seine Leute sogleich für Futter und Lebensmittel auf den Ein kauf geschickt hatte, hatte er sich selbst, um ein wenig auszuruhen, auf eine Bank ermüdet niedergesetzt. Es waren aber die Tage der Weinlese, in welchen die Brüder durch die Weinberge hin zur Vollziehung der ihnen auferlegten Arbeiten ausgeschickt sind. Und siehe, als das erste Zeichen zur Vesper geschlagen worden war, nähert sich der Aufseher, der die Brüder sammeln wollte, auf einein Esel aus religiös demüthiger Gesinnung sitzend, der Thüre des schon genannten Gasthauses, als ob er auch jemanden dort suchen wollte. In verborgener Weise aber reitet er in das Haus, l> Vgl. C, 34. 2) Deutsch für „!>sr!oalis xannns". 3> Das St Albanskloster lag wirklich am oberen Eingang der Stadt Mainz. 4) Die „oboäiontia" bestand also hier in Feldarbeit.