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tus um nichts mehr kümmerte, so unterblieb nun Alles, was die In teressen des Staates förderte, und Philippus selbst merkte den gewal tigen Fehler, den er gemacht. Er schlug sich wieder aus Aratus' Seite, dem er jetzt mit Leib und Seele angehörte. Und da die Dinge jetzt wieder einen Gang nahmen, wobei seine Macht und sein Ansehen immer zunahmen, so wuchs auch seine Anhänglichkeit an Aratus, in welcher er den Begrün der seiner steigenden Ehre und Geltung erblickte. Allgemein erkannte mau in Aratus einen tüchtigen Pädagogen an — nicht bloß für die Demokratie, sondern auch sür die Monarchie. Denn seine Grundsätze, sein Charakter gaben überall den Handlungen des Königs eine deutlich erkennbare Färbung. So war cs die Mäßi gung des jungen Fürsten gegen die Lakedämonier, welche einen groben Fehler begangen hatten, — der freundliche Verkehr mit den Kretern, wodurch er in wenigen Tagen die ganze Insel sür sich gewann, — der bewunderungswürdig kräftig geführte Feldzug gegen die Aetolier, was dem Philippus den Ruhm einer edlen Folgsamkeit eintrug, wie dem Aratus die Anerkennung seiner guten Ralhschläge. Darüber wurden die Leute vom Hofe noch neidischer, als zuvor. Und da sie mit ihren geheimen Verleumdungen nichts ausrichteten, so schimpften sie jetzt öffentlich über ihn und fiengen bei verschiedenen Gelagen in der unverschämtesten, intriguanlesten Weise Händel an. Einmal, nach der Tafel, verfolgten sie ihn sogar beim Heimgehen mit Steinwürscu bis an sein Zelt. Darüber wurde Philippus so aufge bracht, daß er sie unverzüglich um zwanzig Talente bestrafte und nach her sogar hinrichten ließ, weil sie ihm Alles zu verderben und in Ver wirrung zu bringen schienen. 49. Allein der günstige Fluß und Verlauf, in welchen die Dinge kamen, machte allmälig den König hochmüthig. Allerhand hestige Leidenschaften stellten sich bei ihm ein. Die angeborene Schlech tigkeit verdrängte wieder die unnatürliche, künstliche Haltung; sie trat allmälig aus ihrer Verborgenheit hervor und ließ nun seinen wahren Charakter in nacktester Gestalt sehen. Zuerst versündigte er sich im Familienleben gegen den jüngeren Aratus durch Verführung von dessen Gattin, was lange Zeit nicht zu Tage kam, weil er als Gast von ihnen im Hause ausgenommen war.