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aus Dyme, oder Tritäa, oder gar aus einer noch kleineren Stadt sein mochte, gerade so verwenden, wie jeder gewöhnliche Soldat. Damals kam ihm auch ein Geldgeschenk von dem persischen Kö nig zu, in fünfundzwanzig Talenten bestehend. Er nahm es zwar an, aber nur um es seinen nothbedrängten Mitbürgern zu überlassen, theils für sonstige Zwecke, theils zum Loskauf von Gefangenen. 12. Da die früheren Verbannten bei ihren lästigen Ansprüchen an die nunmehrigen Besitzer ihres Eigenthums sich durch nichts be schwichtigen ließen und Sikyou hiedurch in Gesahr eines völligen Un tergangs gerieth, so erblickte Aratus den' einzigen Hoffnungsanker nur noch in den freundlichen Gesinnungen des Ptolemäus. Er ent schloß sich, zu ihm hinzufahren und ihn um das nöthige Geld zur Beilegung dieser Händel zu bitten. Somit segelte er von Methone*) ab, — übcr Malea, um in geradester Richtung das Meer zu durchschneiden. Allein nun trat ein gewaltiger Sturm ein und die Wellen drangen mit Macht aus der offenen See heran, so daß der Steuermann nichts mehr dagegen aus zurichten vermochte. Aratus wurde verschlagen und erreichte mit ge nauer Noth das in feindlichem Besitz befindliche Adria **). Dort war damals Antigonus Herr; auch lag eine Besatzung darin. Er kam ihr mit seiner Landung zuvor und entfernte sich, sobald er das Schiff ver lassen hatte, weitweg vom Meere, wobei er nur Einen von seinen Freunden, Timanthes, als Begleiter bei sich hatte. Sic legten sich an einem ganz waldbedeckten Orte nieder und brachten dort eine jäm- merliche Nacht zu. Bald darauf kam der Besatzungskommandant und suchte den Aratus, wurde jedoch von dessen Dienern getäuscht, indem diese zu der Aussage angewiesen waren: „Aratus sei, unmittelbar nach seiner raschen Entfernung, nach Euböa abgesegelt." Uebrigens erklärte er Ladung, Schiff und Dienerschaft für feindliches Gut und nahm cs daher in Beschlag. Nach etlichen Tagen, während Aratus noch in großer Verlegen- ») Methone, Seestadt in Messenien, im Endwesten de» Peloponnes, jetzt Modon. Male», Vorgcbirg im Südosten des Peloponnes. "> Vielleicht sollte er hier Andria, oder Andros heißen; denn Adria kennt man sonst nur als «ine Stadt in Italien. 4