Volltext Seite (XML)
Bereitschaft. Emen Karthager, Namens Laurus, der wegen Ver- 533 raths gefangen gesetzt und durch das Zeugnis seines eigenen Schreibers überführt war, ließ er auf einem Hügel bei der Stadt kreuzigen und jagte dadurch allen andern solche Furcht ein, daß sie von jedem weiteren Versuch abstanden. Die Hunnen brachte er durch tägliche Geschenke, Einladungen zur Mahlzeit und ähn liche Mittel dahin, daß sie ihm mittheilten, was ihnen Gelimer geboten hatte, wenn sie im Kampf zu ihm übergingen. Diese Barbaren sagten aber, sie hätten deshalb gar keine Lust, für die Römer zu kämpfen, weil sie fürchteten, auch nach Niederwerfung der Vandalen nicht entlassen, sondern bis an ihr Ende in Afrika festgehalten zu werden. Auch waren sie besorgt, man würde ihnen die gemachte Beute wieder abnehmen. Belisar schwor ihnen nun, sie sollten sofort nach der Entscheidung mit all ihrem Raub entlassen werden, worauf sie sich ihrerseits verpflichteten, mit Muth und Ausdauer den Krieg bis zum Ende mitzumachen. (In feuriger Rede ermahnt Belisar seine Soldaten, das schon eroberte Land sich nicht wieder entreißen zu lassen.) 2. Darauf behielt er nur 500 Reiter zurück, die übrigen alle mit den Hypaspisten und der Fahne, welche die Römer Bandum nennen, schickte er unter Johannes dem Armenier vor, der den Befehl erhielt, gegebenen Falls sich in ein Gefecht ein- zulasien. Am nächsten Tage folgte er mit dem Fußvolk und den 500 Reitern. Die Hunnen beriethen sich unter einander und beschlossen, damit sie sowohl gegen Gelimer als gegen Belisar ihr Wort zu halten schienen, weder auf Seiten der Römer in den Kampf einzutreten, noch vor der Schlacht zu den Vandalen überzugehen, sondern nach der Entscheidung mit dem Sieger die Besiegten zu verfolgen. Das schien ihnen das Beste. Das römische Heer aber traf auf das Lager der Vandalen bei Trika marum, 140 Stadien von Karthago. Dort brachten die Heere, ziemlich weit von einander, die Nacht zu. Mitten in der Nacht