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533 Verlust zurückgeschlagen und mußte mit Schanden abziehen. Voller Wuth stürmte er nun Zakynthus, richtete ein großes Blut bad dort an und nahm 500 angesehene Bürger als Sklaven mit. Als er dann mitten auf dem adriatischen Meer war, ließ er sie in Stücke hauen und die Stücke über das Meer verstreuen. Aber das geschah schon in alter Zeit. 23. Gelimer aber gewann damals für sich durch Freundlich keit und reiche Geldgeschenke einen großen Theil der Land bevölkerung, und diesen befahl er, jeden Römer, der sich einzeln sehen ließ, zu tödten, indem er auf jeden Kopf einen Preis setzte. Die Bauern tödteten auch wirklich viele, aber keine Soldaten, sondern Sklaven und Troßknechte, die sich durch Beutegier hatten verleiten lassen, in die Dörfer zu gehen, und nun dort meuch lings abgethan wurden. Die Köpfe brachten sie zu Gelimer und empfingen ihren Lohn; der aber glaubte, es seien wirklich Soldatenköpfe. Um diese Zeit vollbrachte Diogenes, Belisars Waffenträger, eine tapfere That. Er war nämlich in der Stille mit 22 Hypa- spisten ausgesandt, um zu rekognoszieren, und kam in einen Ort, der zwei Tagereisen von Karthago entfernt war. Von diesen Männern nun berichteten die Bauern, welche zu schwach waren, um sie selbst umzubringen, dem Gelimer, daß sie dort wären, und dieser entsandte sogleich 300 ausgewählte vandalische Reiter gegen sie, mit dem Befehl, sie alle lebendig vor ihn zu bringen. Diogenes nun mit den Seinigen war in einem Hause zur Ruhe gegangen, und sie schliefen im oberen Stock, ohne an Gefahr zu denken, da sie erfahren hatten, daß die Feinde weit entfernt wären. Die Vandalen kamen am frühen Morgen an und hielten es nicht für zweckmäßig, die Thüren zu erbrechen und in der Dunkelheit in das Haus einzudringen, denn sie fürchteten, daß sie im nächtlichen Kampfe sich gegenseitig ums Leben bringen, die Feinde aber entschlüpfen könnten. Das gab ihnen aber nur