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67 vermochten allerdings nicht, ein entsetzllches.Erstaunen zu erregen, oder auf den Pöbel zu wirken. Doch konnte Lucullus mit einer großen Anzahl feindlicher Waffen und mit den königlichen Kriegsmaschinen den Circus FlamininuS decoriren und auch an sich selbst war das Schauspiel nicht eben verächtlich zu nennen. In dem Zuge kamen mehrere Panzerreiter und zehn Sichelwagen vorüber; ebenso folgten sechzig königliche Minister und Generale, zugleich hundert und zehn Enterschiffe, — von Mithridates selbst ein goldenes Standbild in einer Höbe von sechs Fuß, — ein Schild mit Edelsteinen verziert,— zwanzig Tragbahren mit silbernen Basen, — endlich mit goldenen Pokalen, Waffen und Geld weitere zweiunddreißig. Dieß Alles wurde von Menschen vorübergetragen; dann kamen acht Maulthiere, welche goldene Ruhebetten trugen, — sechsundfünfzig mit Silberwaaren,— weilere hundert und sieben mit Silbergeld im Betrag von nahezu zwei Millionen siebenmal hunderttausend Drachmen*). Auf einigen Ta feln standen die Verzeichnisse derSummen, welche bereits von LuculluS an Pompejus (zur Führung des Seeräuberkriegs) und an die Vor steher der Staatskasse abgeliefert worden waren. Ueberdieß stand darauf, daß jeder Soldat neunhundert und fünfzig Drachmen em pfangen halte. Schließlich gab Lucullus der Stadt noch ein glän zendes Festessen, an welchem auch die benachbarten Landgemeinden (viel genannt) Antheil nahmen. Cap. 38. Nach der Scheidung von Clodia, einem schwelgerischen, unsitt lichen Weibe, vermählte er sich mit Cato s Schwester Servilia; — abermals keine glückliche Ehe! Ec fand dabei von Clodia s schlechten Eigenschaften nur eine einzige nicht wieder, — die öffentliche Schande mit ihren Brüdern. Im Uebrigen war sie gleich schamlos und lüder- lich. Lucullus sah sich durch die Achtung gegen Cato genölhigt, ihr Wesen zu ertragen;'endlich aber sagte er sich dennoch von ihr los. Bei dem Senat erregte er ganz außerordentliche Hoffnungen, weil man an ihm, und nur an ihm den Mann zu besitzen glaubte, »> Ungefähr soo.ooo Thaler.